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0822 - Ein Fremder auf Luna

Titel: 0822 - Ein Fremder auf Luna
Autoren: Unbekannt
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die Antwort.
    „Und behandelt?"
    „Und gegen Schock behandelt", bestätigte der Robot.
    „Das heißt, daß Geoffry uns in diesem Augenblick noch für bewußtlos hält", folgerte Bull.
    Danton streckte sich und verzog das Gesicht.
    „Verdammter Kopfschmerz", knirschte er. „Aber wir müssen trotzdem hinter ihm her."
    Es bedurfte keiner weiteren Worte. Im Eilschritt kehrten sie zu ihren Quartieren zurück und bewaffneten sich mit Schockern. Im selben Tempo näherten sie sich Waringers Labor. Erst in der Nähe des Eingangs wurden sie vorsichtiger.
    Als die Tür beiseite glitt, standen sie mit schußbereiten Waffen unter der Öffnung. Ein zweites Mal würden sie sich von dem Wissenschaftler nicht übertölpeln lassen. Aber das Büro war leer. Auf der Anzeigeliste der Laborsteuereinheit flammte ein rotes Alarmsignal. Reginald Bull stürzte sich auf die Konsole und bearbeitete sie in ganz derselben Weise wie vierzig Minuten zuvor Geoffry Waringer. Er bekam dieselben Antworten. In der Schaltzentrale F-19 wurde eine Unregelmäßigkeit registriert. Die optische Verbindung mit der Zentrale funktionierte nicht mehr.
    Auch das weitere Geschehen entwickelte sich folgerichtig. Danton und Bull verließen das Labor durch den rückwärtigen Ausgang und gelangten in den Tunnel. Zwei Nischen weiter fanden sie mehrere der kleinen, tropfenförmigen Fahrzeuge. Sie bestiegen jeder eines und rasten mit Höchstgeschwindigkeit in Richtung Schaltzentrale. Genau wie Waringer stiegen sie eine Strecke vor dem Ziel aus und näherten sich der Zentrale durch den Zweiggang.
    Durch die kleine Glasscheibe überblickten sie die Szene. Geoffry Waringer lag bewußtlos am Boden.
    In seiner Nähe hockte ein völlig Fremder, eine lange, dürre Gestalt, die sich lässig vornübergebeugt hielt, daß man nicht genau erkennen konnte, ob der krumme Rücken eine Verwachsung oder ein Haltungsschaden war. Der Mann hatte strähnige, ungepflegte Haare, ein grobgeschnittenes Gesicht, einen großen Mund und eine Knollennase. Er wirkte abstoßend in seiner Ungepflegtheit.
    Danton und Bull verständigten sich mit einem kurzen Nicken. Danton betätigte den Öffnungsmechanismus. Die Tür glitt beiseite.
    Von da an verliefen die Dinge ein wenig anders als vierzig Minuten zuvor im Fall Waringer.
    Diesmal sah sich der Fremde nicht langsam, sondern blitzschnell um. Als er die Gefahr erkannte, schnellte er sich mit einem gewaltigen Satz bis unmittelbar an die nächste Schaltkonsole. Scheinbar ohne hinzusehen, hieb er mit der Faust auf die Tastatur. Es gab einen Krach, der alsbald von, einem kreischenden Geräusch übertönt wurde. Bully, der als erster in die Zentrale eingedrungen war, sah die Luft vor sich flimmern. Gleichzeitig erhielt er einen mörderischen Schlag und wurde zurückgeschleudert.
    Er stürzte zu Boden und prallte mit Wucht gegen etwas Hartes.
    Benommen raffte er sich wieder auf. Er war am ganzen Körper taub. Aber den Griff um den Kolben der Waffe hatte er keine Sekunde lang gelockert. Er sah den Fremden an der Schaltkonsole stehen und wollte von neuem gegen ihn vorgehen. Da rief Roi Danton: „Bleib stehen! Siehst du die Schranke nicht!"
    Bull erstarrte mitten in der Bewegung. Jetzt erst gewahrte er das milchige, größtenteils durchsichtige Leuchten, das vor ihm in der Luft schwebte.
    Der Fremde hatte sich mit einem Energiefeld umgeben! Als es entstand, war Bull mit ihm zusammengeprallt und beiseitegeschleudert worden.
    Die zweite Berührung wäre wahrscheinlich tödlich gewesen.
    Er fühlte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat.
     
    3.
     
    Walik Kauks schwerer Hochleistungsgleiter hatte Skandinavien etwa in der Höhe des Polarkreises überquert. Über der norwegischen See ging Walik auf Südkurs und erreichte schließlich die Felseninsel Vikna. Er bewegte sich jetzt in geringstmöglicher Flughöhe, um den Ortermechanismen der Hulkoos zu entgehen, deren Stützpunkt Namsos nur noch ein paar Dutzend Kilometer entfernt war.
    Es war spät am Nachmittag. Noch immer gab es über diesem Teil des Erdballs Überreste des Wetterlochs, das die Hulkoos damals geschaffen hatten, als sie mit dem Bau der Senke von Namsos begannen. Auf dem Wege von Terrania City hatte Walik mehrere Sturmtiefs entweder durchquert oder umflogen. Hier aber herrschte strahlender Sonnenschein. Die Luft war fast unbewegt. Der skandinavische Subkontinent wartete auf den Frühling.
    Walik führte einen weiteren Kurswechsel durch. Er flog jetzt nach Osten hatte die Sonne fast im Rücken. Er
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