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0820 - Im Netz der Para-Wölfin

0820 - Im Netz der Para-Wölfin

Titel: 0820 - Im Netz der Para-Wölfin
Autoren: Michael Breuer
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des knochigen Beamten mahlten, als er sich sammelte.
    »Bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung sind wir auf etwas Seltsames gestoßen«, setzte er schließlich an. »Die Opfer wiesen Spuren nichtmenschlicher DNA auf.«
    Der Parapsychologe zog eine Augenbraue hoch. »Nicht menschlich?«, echote er Allmählich bekam er das Gefühl, dass es richtig gewesen war, hier nach dem Rechten zu schauen.
    Seagrove hob den Kopf und sah Zamorra direkt in den Augen. »Die Gäste des Restaurants haben ausgesagt, die Kellner hätten sich im Lauf der Schießerei in haarige Ungeheuer verwandelt«, erklärte der Beamte mit matter Stimme. »Ich habe das zunächst als Massenhysterie abgetan. Aber das Resultat der Untersuchung…«
    Wieder stockte Seagrove kurz. »Dingo-DNA«, stieß er dann hervor.
    Der knochige Chief Inspector spuckte das Wort förmlich aus. »Wenn wir dem Ergebnis der Analyse glauben, hatte der Pathologe ein paar gottverdammte Dingos auf seinem Obduktionstisch!«
    Zamorra und Nicole blickten sich kurz an. Kein Wunder, dass Seagrove an seinem Weltbild zweifelte.
    »Dann waren die Schlagzeilen über einen angeblichen Werwolf-Jäger ja gar nicht einmal so falsch«, sagte der Parapsychologe.
    Seagroves Miene wurde hart. »Hören Sie«, begann er, »ich weiß nicht, was das alles zu bedeuten hat, aber wenn Sie mir ernsthaft erzählen wollen, es gäbe so etwas wie Werwölfe oder-Werdingos, dann…«
    »Haben Sie denn eine bessere Erklärung?«, schaltete sich Nicole ein.
    Die Schultern des Chief Inspectors sackten nach unten. »Nein«, musste er widerstrebend zugeben.
    Zamorra lächelte beruhigend. »Wie schon gesagt, wir haben Erfahrung mit solchen Fällen.«
    Er sah Seagrove in die Augen. »Sie können uns vertrauen. Erzählen Sie uns alles über die Sache. Haben Sie inzwischen schon mehr über den Schützen herausgefunden?«
    Langsam schüttelte Seagrove den Kopf. »Nein«, antwortete er dann, »bis auf seinen Namen haben wir nichts in der Hand. Der Mann nannte sich Veidt. Unsere Ermittlungen laufen weiter.«
    Zamorra horchte in sich hinein, doch der Name brachte keine Saite in ihm zum klingen.
    »Wir sollten sehen, dass wir ihn so schnell wie möglich finden«, sagte er. »Der Mann schwebt in Gefahr. Die Werdingos werden alles daran setzen, sich an ihm zu rächen.«
    Bei der Erwähnung der Werdingos verdrehte Seagrove die Augen, schenkte sich jedoch einen Kommentar. Stattdessen nickte er. »Sie haben Recht«, antwortete er. »Außerdem lege ich keinen gesteigerten Wert darauf, einen Schießwütigen frei in meinem Bezirk herumlaufen zu haben.«
    Der knochige Inspector rieb sich die Nasenwurzel und seufzte vernehmlich. »Sie wollen mir also tatsächlich weismachen, dass der Kerl es auf so etwas wie Werdingos abgesehen hat?«, fragte er.
    »Es hat zumindest ganz den Anschein«, antwortete Zamorra vage. Bevor er mit der gesamten Eaktenlage nicht vertraut war, wollte er sich kein Urteil anmaßen.
    Seagrove warf ihm einen säuerlichen Blick zu, konnte aber schlecht widersprechen.
    »Was ist mit dem Restaurant?«, wechselte Zamorra das Thema. »Gibt es da Auffälligkeiten?«
    »Der Laden gehört einem gewissen Edward LeGrange«, gab Seagrove bereitwillig Auskunft. »Ziemlich vornehmer Bursche. Kommt aus der Stahlbranche und hat Geld wie Heu.«
    Zamorra überlegte. »Ich würde mich gern einmal dort umschauen«, sagte er. Vielleicht fielen ihm und Nicole ja ein paar Dinge auf, die einem normalen Polizisten entgingen.
    »Kein Problem«, sagte Seagrove, »aber nicht ohne mich.«
    Seine Augen funkelten entschlossen. Es war klar, dass er in diesem Punkt nicht mit sich reden lassen würde. Dass sich die Leichen seiner Mordopfer auf dem Obduktionstisch als etwas entpuppt hatten, das es eigentlich nicht geben durfte, schien Seagrove fast schon persönlich zu nehmen.
    Zamorra nickte. Im Stillen hoffte er, dass der knochige Inspector sich nicht zu einem Problem auswachsen würde, falls sie es tatsächlich mit Werdingos zu tun bekamen. Im Gegensatz zu ihm und Nicole hatte er schließlich keinerlei Erfahrung mit dem Übernatürlichen.
    »Alles klar, dann sollten wir gleich los«, schlug der Parapsychologe vor. Er blickte Seagrove an, bevor er fortfuhr: »Aber über eines sollten Sie sich klar sein: Es wird noch mehr Ärger geben. Einen solch offenen Angriff können die Werdingos nur als eines werten: Als Kampfansage! Und sie werden entsprechend reagieren…«
    ***
    Harry Donahue, der schwergewichtige Manager des »Red Diamond«, besaß
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