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0815 - Der Sieben D-Mann

Titel: 0815 - Der Sieben D-Mann
Autoren: Unbekannt
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nächsten Augenblick jedoch schlug das Flämmchen einen Haken und kam direkt auf ihn zu. Er wollte zur Seite ausweichen. Da aber änderte die Flamme abermals den Kurs. Nur undeutlich gewahrte Kershyll Vanne den mächtigen Schatten, der unmittelbar neben ihm aufwuchs.
    Seine Ausweichbewegung führte zur Kollision. Er verschmolz mit dem Schatten und verschwand.
    So wenigstens sah Sorgk die Entwicklung. Aus Kershyll Vannes Sicht bot sie sich ganz anders dar.
    Kershyll war im ersten Schreck erstarrt. Er hatte den Helm noch geöffnet, weil er sich mit dem Kelosker unterhalten wollte, ohne von Germaar-Vonk über Helmfunk gehört zu werden.
    Instinktiv erwartete er den Anprall der luftleeren Kälte der Terminatorzone von Houxel. Daß er weder die Kälte, noch das Vakuum spürte, war ein weiterer Schock - womöglich noch größer als der erste.
    Blitzschnell griff er nach dem Helm, der ihm wie eine Kapuze auf den Schultern lag, zog ihn über den Schädel und schloß ihn. Dann erst wagte er zu atmen.
    Schließlich erwachte auch sein Verstand aus der Starre. Er sagte sich, daß er, wenn er wirklich im Vakuum materialisiert wäre, keine Zeit mehr gefunden hätte, den Helm zu schließen.
    Der Tod, hervorgerufen durch das Sieden des Blutes unter Null-Druck, wäre augenblicklich gewesen.
    Also befand er sich nicht im Vakuum. Also hätte er den Helm nicht zu schließen brauchen.
    Es war finster. Er versuchte, sich zu orientieren, und stellte fest, daß es zu beiden Seiten Wände gab, aber nicht hinten und vorne. Er befand sich also in einer Art Gang. Er schritt aus, wobei er die Arme zur Seite gestreckt hielt, um den Kontakt mit den Wänden nicht zu verlieren. Er öffnete den Helm wieder und bemerkte, daß die Luft kühl, trocken und frisch war.
    Er befand sich also in einem Gebäude. Die Zahl der Gebäude auf Houxel war begrenzt. Es mochte sein, daß er sich in einem unterirdischen Gang der uralten Sternstation befand - oder in einem Korridor, der zu einer larischen Anlage gehörte.
    Er war etwa dreihundert Schritte gegangen, da bemerkte er vor sich einen matten Lichtschimmer. Er bewegte sich rascher und gelangte schließlich in eine der unterirdischen Garagen, in der die Laren ihre Gleitfahrzeuge aufbewahrten. Der Gedanke, daß er unversehens wieder auf Houxel gelandet war, während die Laren ihn, den Kelosker und Germaar - Vonk verschollen wähnten, hatte etwas Erregendes an sich. Gab es etwas, was er hier ausrichten konnte?
    Er fand einen Antigravschacht, der ihn in oberirdische Gefilde brachte. Er stellte fest, daß dies nicht die Kuppel war, in dem das Quartier der Kelosker lag, kehrte in die Garage zurück und benützte den finsteren Gang, durch den er gekommen war, um in die Nachbarkuppel zu gelangen.
    Diesmal hatte er Glück. Er war am richtigen Ort. Das Stimmengewirr auf der Sonderfrequenz hatte aufgehört. Er schloß daraus, daß man Hotrenor-Taak bereits an Ort und Stelle gebracht hatte.
    Kershyll Vanne bewegte sich vorsichtig. Seine Mitbewußtseine überschauten in Millisekunden die vielfältigen Gefahrenquellen und wichen ihnen aus. Ein Schacht beförderte ihn in die Vorhalle, in der er bei seiner Ankunft von Sorgk empfangen worden war.
    Die Halle war leer. Kershyll hatte inzwischen den Helm wieder geöffnet. Er war noch immer waffenlos.
    Das war unerheblich.
    Bei seinem Vorhaben brauchte er keine Waffe.
    Die Tür zum Versammlungsraum der Kelosker öffnete sich willig, als er sich ihr näherte. Der Raum mit den grotesk geformten Möbelstücken lag ebenfalls ruhig und leer. Lediglich aus .dem Korridor, der in den Hintergrund des Keloskerquartiers führte, hörte man Stimmen.
    Kershyll Vanne schlich weiter. Er gelangte bis an den Eingang des Rechnerraums. Hier war ,die Rechenmaschine untergebracht, die die Kelosker für die Lösung der ihnen übertragenen Aufgaben brauchten.
    Der Eingang stand weit offen. Kershyll Vanne näherte sich ihm vorsichtig. Er erblickte eine Gruppe von elf Keloskern und einen Laren. Dieser wandte ihm den Rücken zu. Dennoch hatte Kershyll keinen Zweifel, daß es sich um Hotrenor-Taak handelte. Er hatte die Gestalt des Verkünders der Hetosonen auf vielen Abbildungen gesehen. Überdies hatte sein komplexer Verstand die Schwierigkeiten nicht, mit denen „normale" Menschen kämpften, für die ein Lare so aussah wie der andere.
    Eine lebhafte Unterhaltung war im Gange. Hotrenor-Taak sprach larisch. Die Kelosker trugen Translatoren, die die Worte in ihre Sprache übersetzten. Kershyll Vanne
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