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0815 - Der Sieben D-Mann

Titel: 0815 - Der Sieben D-Mann
Autoren: Unbekannt
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gleichbleibender Vorliebe ins Innere des Neunecks fielen und kaum nach außen."
    Germaar-Vonk hörte fasziniert zu. Und Kershyll Vanne empfand große Befriedigung bei der Erkenntnis, daß er und seine sechs Mitbewußtseine ob derselben Dinge stutzig geworden waren wie seinerzeit die Kelosker.
    „Also kam man zu dem Schluß", fuhr Sorgk fort, „daß die Trümmerleute ihre Anlagen mit Absicht in dieser Form errichtet hatten. Entweder war die Ansammlung von Schutt wichtig für die Funktion der Neunturmanlagen, oder sie diente als Tarnung.
    Es mochte zum Beispiel Gegner der Trümmerleute gegeben haben, die ein Interesse daran hatten, daß ihre Anlagen nicht funktionierten.
    Wenn sie bei der Suche auf eine Anlage dieser Art stießen, dann mußten sie zu der Überzeugung gelangen, daß die neun Türme unmöglich noch funktionieren konnten. Das wiederum veranlaßte sie, der Anlage keine weitere Beachtung zu schenken." Als er schwieg, erkundigte sich der Lare: „Welche Funktion ist es aber, die die neun Türme versehen?"
    „Das weiß man bis auf den heutigen Tag noch nicht", antwortete Sorgk.
    In diesem Punkt - das wußte Kershyll Vanne so sicher, als hätte er sich zuvor mit dem Kelosker abgesprochen - sagte Sorgk nicht die Wahrheit. Er wollte das Geheimnis für sich behalten und es nicht mit dem Laren teilen.
    „Wir wollen warten", schlug der Kelosker vor, „bis die Nacht hereinbricht. Ich denke, wir werden etwas Eigenartiges zu sehen bekommen!" Mehr sagte er nicht.
     
    5.
     
    Die fremde Sonne war längst hinter dem Horizont verschwunden. Ein merkwürdig sternarmer Nachthimmel umspannte die Welt der Trümmerleute.
    „Da - seht!" rief Sorgk plötzlich.
    Kershyll Vanne blickte zwischen zwei Turmruinen hindurch auf das Trümmerfeld im Innern des Neunecks. Geisterhafter, bläulicher Schein zuckte zwischen den Trümmerstücken, huschte über ihre Kanten und Spitzen und wurde von Minute zu Minute intensiver, bis schließlich der ganze riesige Schuttberg von innen heraus glomm und glühte, als sei er von flammendem Gas durchdrungen.
    „Darauf habe ich gewartet", erklärte Sorgk. „Das Leuchten bedeutet, daß es hier womöglich einen Rückweg nach Houxel gibt. Wäre das Leuchten nicht, gäbe es keine Rückkehr. Ich muß hinaus, um den Schutt zu untersuchen."
    „Ich gehe mit dir!" bot Kershyll Vanne sich an, weil er das Gefühl hatte, daß der Kelosker dies von ihm erwartete.
    „Braucht ihr meine Hilfe?" erkundigte sich Germaar-Vonk.
    Es war offensichtlich, daß er sich in der Geborgenheit des Gleiters wesentlich sicherer fühlte als draußen.
    „Nein", antwortete Sorgk. „Es sollte ohnehin einer als Wache hierbleiben. Wir sind noch lange nicht sicher, ob es nicht eingeborene Intelligenzen auf dieser Welt gibt."
    „Ich übernehme die Wache", entschied Germaar-Vonk. Dann erinnerte er sich, daß eigentlich er derjenige war, der hier das Kommando hatte. Fast barsch fügte er hinzu: „Ihr achtet darauf, daß ihr ständigen Kontakt mit mir haltet!"
    Kershyll Vanne und der Kelosker kletterten hinaus. Sie ließen den Gleiter hinter sich und schritten zu dem nächsten Turm. Dort, wo sie von Germaar-Vonk nicht mehr gesehen werden konnten, öffnete Sorgk den Helm. Kershyll Vanne tat es ihm nach.
    „Es gibt Dinge, über die der Lare nichts zu wissen braucht", sagte der Kelosker. „Hast du deinen Helmsender abgeschaltet?"
    „Natürlich."
    „Man weiß mehr über die Trümmerleute, als ich Germaar-Vonk gegenüber zugeben wollte", erklärte Sorgk. „Vor einer Zeit, die eher nach Millionen als nach Tausenden von Jahren rechnet, müssen sie selbst auf der Suche gewesen sein.
    Wonach, davon hat niemand eine Ahnung. Fast scheint es, als seien die, die wir die Trümmerleute nennen, der versprengte Rest eines großen Volkes gewesen, der sein Volk suchte.
    Denn die Neunturmanlagen sind alle ohne Ausnahme gigantische Leuchtfeuer. In regelmäßigen Intervallen strahlen sie mächtige, sechsdimensionale Signale ab, die selbst die Grenzen von Universen durchdringen. Die Leuchtfeuer werden von Kraftwerken gespeist, die die benötigte Energie heimlich aus dem Innern benachbarter Sonnen abziehen.
    Die Entladung des Leuchtfeuers ist eine gewaltige, energetische Eruption. Danach dauert es lange Zeit, bis die Kraftwerke das Leuchtfeuer wieder aufgeladen haben, so daß es das nächste Signal abstrahlen kann."
    „Wie lange?" fragte Kershyll Vanne.
    „Genau dreiundzwanzig Stunden und achtzehn Minuten nach eurer Zeitrechnung", antwortete
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