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0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin
Autoren: Jason Dark
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Ihn brauchten wir auch, um dieser verdammt trüben Situation begegnen zu können. Es war eine Welt wie Blei – schwer und bedrückend.
    Kein Vergleich zu dem, was die Druiden Paradies nannten und eigentlich ein immergrüner Quell an Leben und Freude war. Verschiedener konnten die beiden Teile eines Landes einfach nicht sein.
    Ich schüttelte den Kopf. »Man wird uns holen, Suko, glaub mir.«
    »Der Nebel?«
    »Kann sein.«
    Er legte die Stirn in Falten. »Ich weiß es nicht, John, ich weiß es wirklich nicht.« Mit einer müden Bewegung strich er über seine Stirn, um den Schweiß abzuputzen. »Hier kommt mir alles vor, als wäre es eine einzige riesige Falle. Diese Hart wusste genau, was sie tat, und jetzt hat sie Jane.«
    Das war unser zweites Problem, denn wir mussten einfach davon ausgehen, dass sie sich an Jane Collins schadlos halten würde. Allerdings nicht hier auf der schrecklichen Aibon-Seite, sondern in unserer Welt, in der die Hart ja noch einiges zu tun hatte.
    Das erste Problem aber kam bereits näher. Wir waren in den letzten Sekunden zu sehr in unsere Unterhaltung vertieft gewesen und hatten nicht auf den Nebel achten können. Ich selbst erschrak, als ich wieder zurückschaute. Er hatte uns fast erreicht.
    Lautlos war er herangeflossen, ein wallendes und rollendes Monster, in dem sich alles und nichts verbergen konnte. Wie eingefärbte, gefährliche Säurewolken, furchtbar, alles mit sich reißend oder zerfressend.
    Weglaufen?
    Nein, diesmal nicht.
    Wir blieben stehen, und das hatte seinen Grund. Zugleich hatten Suko und ich das erkannt, was sich in den wallenden Wolken abzeichnete. Es war ein Umriss.
    Eine Gestalt?
    Suko stieß mich an, ich ließ mich nicht beirren und starrte immer wieder auf die bestimmte Stelle, weil ich sicher gehen wollte, mich nicht getäuscht zu haben.
    Es war nicht der Fall, denn innerhalb der bräunlich grünen Nebelwand existierte sie tatsächlich.
    Ein Mönch, ein Kapuzenmann?
    Es traf beides zu und war trotzdem nicht richtig.
    Der Umgang stimmte, die Kapuze auch, aber in dieser Kleidung steckte ein wahnsinnig böses Wesen.
    Guywano war erschienen, um uns zu begrüßen…
    ***
    Jetzt, jetzt! In diesem Augenblick wird dich das Messer treffen und als tödlicher Stahl dein Herz durchbohren. Es wird dein Leben beenden, es wird dich hineinreißen in den Tod. Du wirst alles vergessen, was einmal Leben genannt worden ist.
    Diese Gedanken schossen Jane Collins durch den Kopf. Es war Irrsinn, es war verrückt, aber sie konnte nicht anders denken, und sie hörte das dumpfe Geräusch dicht neben ihrem rechten Ohr.
    Dort war das Messer in das dicke Holz der Platte gefahren und steckte zitternd fest.
    Die Spannung löste sich kaum. Jane schielte zur Seite, aber das Licht war dermaßen stark, dass sie kaum etwas von der Klinge erkennen konnte, nur einen blitzenden Reflex.
    Aus weiter Ferne hörte sie ein brausendes Geräusch. Das Publikum klatschte Beifall. Jane kam es vor, als befänden sich die Menschen in einer anderen Welt.
    Sie aber war auf die runde Platte geschnallt worden und wurde das Zielobjekt einer Messerwerferin, die sich The Knife nannte. Diese Artistin hatte einen guten Namen in der Branche.
    Da sie von Unglücken erzählt hatte, bei denen die Kandidaten getroffen worden sind, hatte Jane damit gerechnet, von der Klinge getötet zu werden. Die erste Waffe steckte im Holz, aber fünf weitere hatte die dunkelhaarige, beinahe zierliche Frau noch.
    Es war wieder still geworden. Nur für einen Moment. Jane konnte wegen des Scheinwerferlichts, das auf sie gerichtet war, nicht sehen, dass The Knife nach der zweiten Klinge griff. Sie hörte nur den leichten Trommelwirbel, der die Spannung zum Siedepunkt trieb.
    Das Messer fuhr heran. Jane hörte das Fauchen. Es war da – und es jagte links neben ihrem Ohr in das Holz.
    Trotz ihrer Fesselung, Arme und Beine steckten in festgezurrten Schlaufen, verkrampfte sich ihr Körper, und er entspannte sich kaum, als der Beifall aufklang und die Artistin diesen Triumph lächelnd genoss.
    Das dritte Messer.
    Es klappte wie zuvor.
    Der Stoß der Todesangst überkam Jane. Dieses Weib durfte sie nicht am Leben lassen. Als Jane schon auf die Platte geschnallt worden war, hatte sieder Frau berichtet, dass sie nicht freiwillig gekommen war, die Hart hatte ihr Druck gemacht, denn sie wollte, dass Jane ihr dabei half, die Abtrünnigen nach Aibon zurückzuholen. The Knife war eine Bewohnerin des Druidenlandes, und sie sollte dorthin zurück, doch sie
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