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0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin
Autoren: Jason Dark
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könnte Aibon die letzte Station eures Daseins bedeuten. Ich werde abwarten, was auf der anderen Welt geschieht. Sollte es nicht nach meinen Vorstellungen laufen, dann werdet ihr vernichtet. Bin ich aber zufrieden, überlege ich mir euer Schicksal noch. Das habe ich euch sagen wollen.«
    »Moment mal«, sagte ich. »Kannst du nicht deutlicher werden?«
    »Warum?«
    »Was hat diese Hart genau vor?«
    »Sie holt die Abtrünnigen zurück.«
    Ich schüttelte unwillig den Kopf. »Ist gut, das weiß ich jetzt. Aber mir geht es um etwas anderes, und zwar um eine Zahl. Wie viele Abtrünnige halten sich in der Welt auf, und wo haben sie sich versteckt?«
    Der Druidenfürst hob die Schultern. »Ich kenne die Zahl nicht genau. Für mich sind es zu viele. Sie müssen zurückgeholt oder getötet werden, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Und ihr solltet euch damit abfinden.«
    »Das werden wir kaum!« erklärte Suko. »Wenn du schon so schlau bist, kannst du uns sagen, wie lange die Gefangenschaft dauern wird?«
    »Das liegt nicht an mir. Denkt an Kimberly Hart und auch an eure Freundin Jane, die ihr zur Seite steht. Je intensiver sie Kimberly unterstützt, umso mehr verkürzt sie eure Zeit, denke ich. Vielleicht dauert es nach eurer Zeitrechnung Jahre, denn es muss eine sehr intensive Suche durchgeführt werden.«
    Mit so etwas hatte ich gerechnet, Suko ebenfalls, das sah ich seinem Gesicht an.
    Ich hätte uns nicht gerade als hilflos angesehen, doch wir standen auf verlorenem Posten, denn einen Ausweg sahen wir nicht. Es hatte auch keinen Sinn, wenn wir uns auf Guywano stürzten, um ihn zu etwas zu zwingen. Sicherlich lauerte in der Nebelwand eine halbe Armee schwarzmagischer Wesen, die nur darauf warteten, sich auf uns zu werfen, und das brauchten sicherlich nicht nur die Beißer zu sein, mit denen wir schon unsere Erfahrungen gemacht hatten.
    Guywano hatte genug gesagt. Er zog sich zurück. Die Arme hielt er ausgebreitet. Es war eine seiner Lieblingshaltungen, so konnte er am besten seine Macht demonstrieren. Der Nebel geriet auf dieses Zeichen hin wieder in Wallung.
    Er drückte sich nach vorn und kam dem Druiden dabei entgegen.
    Da er sich verändert hatte, gelang uns ein Blick hinein.
    Er hatte sich für uns zu einem Gemälde verändert. Was da in ihm trieb, war kaum zu fassen. Wir sahen schreckliche Gestalten, Fratzen und monströse Gesichter, vom Grauen und vom Chaos gezeichnet und von einer mörderischen Wildheit.
    Diese Gestalten schienen aus Schlamm zu bestehen, in dessen brauner Farbe sich etwas Grünes hineingemischt hatte, und oft genug liefen diese lebenden Zeichnungen zu irgendwelchen Bildern zusammen, die ebenfalls neuen Schrecken verbreiteten.
    Guywano hatte uns seine Welt und seine Helfer gezeigt, eine Warnung, über die wir nachdenken konnten.
    Wir sahen ihn nicht mehr. Die braune Brühe hatte ihn einfach geschluckt. Sie würde ihn wieder aufbauen und ein anderes Leben in ihn hineintreiben. Bisher hatten wir noch nicht herausgefunden, wie Guywano genau existierte, wir wussten nur, dass er über diesen Teil Aibons herrschte und auch gewisse Helfer hatte, die ihn schützten.
    Dabei ließ ich mal die Beißer oder die uns vorgeführten Monstren außer acht. Ich erinnerte mich an Helfer, von denen ich ebenfalls seit langem nicht mehr gehört hatte. Es waren die Männer in Grau.
    Unscheinbare Gestalten mit blassen, ergrauten Gesichtern, aber sehr mächtig.
    Aber Aufpasser, Hüter, Wächter – bewaffnet mit flachen Steinen, die ihnen eine große Macht verliehen.
    Aibons Vampire, denn sie saugten und nahmen Leben. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass sie ebenfalls in dieser Welt ihren Platz gefunden hatten und auf Guywanos Seite standen.
    Ich schaute meinen Freund an.
    Suko hob die Schultern.
    »Ist das alles?« fragte ich.
    »Weißt du mehr?«
    »Nein, im Augenblick nicht.«
    »Dann können wir also nichts tun?«
    Ich runzelte die Stirn. Eine Idee hatte ich nicht. Wir steckten in diesem verdammten Land, in dieser magischen Welt, von der nur die wenigsten Menschen wussten, und mussten uns damit zufrieden geben, nicht angegriffen zu werden, aber wir konnten auch nichts tun, um diese verdammte Welt zu verlassen.
    »Bleiben wir hier, John?«
    »Wo willst du hin?«
    »Ins Nirgendwo gehen«, erwiderte Suko. »Ich hasse es einfach, untätig zu sein.«
    Mein Blick fiel in die Höhe. Die Decke des gewaltigen Steinbaus war nicht zu sehen. Es stand als letztes Gebäude am Rand einer menschenfeindlichen
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