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081 - Schatten der Vergangenheit

081 - Schatten der Vergangenheit

Titel: 081 - Schatten der Vergangenheit
Autoren: Stephanie Seidel
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niemals. Ich denke oft an sie… und an Katherine, die ich an ihrer Stelle angefordert hatte. Sie war qualifiziert und… sie ist jetzt verheiratet mit einem Chemiker namens Alexander. Keine Kinder… natürlich … Habe ich ihr Leben gerettet, weil sie angefordert wurde? Nein, wohl kaum…« Er machte eine Pause und bemerkte, dass er den Faden verloren hatte. »Was wollte ich sagen? O ja… ich habe sie nicht getötet, Black… Niemand trägt die Schuld an ihrem Tod außer dem verdammten Bastard mit dem Knüppel in der Hand…«
    Jed hustete und kniff die Augen zusammen, als er etwas verschwommen vor sich wahrnahm. Es war die Mündung eines Drillers, und er fragte sich, wie lange er schon hinein sah.
    »Glaubst du…« Er konnte sich kaum noch konzentrieren. Müdigkeit legte sich dunkel und schwer auf sein Bewusstsein.
    »Wir sterben doch sowieso. Hältst du es nicht für etwas sinnlos… mich mit einer Waffe zu bedrohen?«
    »Ich drohe nicht« , sagte Black und drückte ab.
    ***
    Die Rauchschwaden stiegen in einen postkartenblauen Himmel, den Matt nicht wirklich zu schätzen wusste. Er war müde, erschöpft, und die Kopfschmerzen pochten so heftig hinter seinen Schläfen, dass ihm jede Unterhaltung schwer fiel. Nur dass es Aruula sichtlich besser ging, hob seine Laune etwas.
    Vorsichtig schob er sich zwischen den Felsen nach vorne. Sie waren den Rauchschwaden gefolgt in der Hoffnung, die eigenen Leute hätten ein Signalfeuer entzündet, aber was Matt jetzt auf den Felsen vor sich sah, hätte nicht weiter von dieser Hoffnung entfernt sein können.
    Überall lagen brennende Büsche und Bäume. Der Rauch, den das feuchte Holz absonderte, war so dicht, dass die Gestalten dazwischen kaum mehr als Silhouetten waren.
    »Wer ist das?« , fragte er. »Und was machen sie da?«
    Aruula schob sich neben ihn. »Sie räumen brennende Büsche von diesem Berg weg. Vielleicht haben sie dort etwas geräuchert.«
    »Was räuchert man denn mit so viel Holz? Elefanten?«
    Er erwartete Aruulas berechtigte Frage, was denn ein Elefant sei, aber seine Gefährtin sah nur mit zusammengezogenen Augenbrauen nach vorne.
    »Da ist eine Höhle im Berg.«
    Jetzt bemerkte er sie auch. Es war nur ein schmaler dunkler Streifen, gerade so breit, dass ein Mensch hindurch passte.
    Und der Wind stand so, dass die Rauchschwaden genau darauf zu getrieben wurden.
    »Das sieht nach einer Belagerung aus« , sagte Matthew. »Möglich, dass sie Leute ausräuchern wollen, die sich in die Höhle geflüchtet haben.« Er dachte an Black und die anderen, die seit dem Erdbeben verschollen waren.
    Wenn sie nach einem zweiten Weg auf das Plateau gesucht hatten, waren sie möglicherweise hier vorbei gekommen.
    »Wir sollten ihnen helfen.«
    »Man sollte nicht urteilen, bevor man den Hintergrund kennt.« Mit seinem blassen Gesicht und den tiefen Augenringen sah Rulfan aus wie ein Geist.
    »Die Männer, die du angreifen willst, könnten die Guten sein.«
    Du Arschloch! , dachte Matt - und ärgerte sich gleichzeitig, dass es Rulfan abermals gelungen war, seinen Vorschlag zu torpedieren.
    Im gleichen Moment fiel in der Höhle ein Schuss, zwar dumpf, aber deutlich zu hören. Er stammte unverkennbar aus einem Driller! Die schemenhaften Gestalten wichen ein Stück von der Höhle zurück. Offenbar hatten sie geglaubt, die Belagerten wären inzwischen erstickt.
    »Die Guten, ja?« Matt warf Rulfan einen kurzen Blick zu, bevor er seinen eigenen Driller auf die Silhouetten richtete.
    »In der Höhle sind unsere Leute.«
    Die Antwort ging im Donnern der Explosivgeschosse unter. Matt sah, wie eine der Gestalten von den Beinen gerissen wurde. Zwei weitere packten sie und zerrten sie auf die Felsen zu. Die anderen folgten ruhig und ohne Hektik, beinahe wie Soldaten.
    Jetzt endlich feuerte auch Rulfan seine Waffe ab. Weiter und weiter wichen die Silhouetten zurück, wenn auch zögernd. Sie wirkten eindeutig menschlich, aber hier am Kratersee bedeutete die Erkenntnis nicht viel. Minuten dauerte der Beschuss, dann verschwanden sie endlich zwischen den Felsen.
    Matt sprang auf und bahnte sich seinen Weg nach unten. Aruula lief an ihm vorbei, überwand den steilen Weg wesentlich eleganter und hatte die Höhle bereits erreicht, als er noch über die Steine rutschte. Rulfan folgte ihnen, immer noch schießend. Wulf blieb dicht neben ihm.
    Endlich langen sie bei dem dunklen Höhleneingang an. »Nicht schießen!« , rief Matt laut. »Wir sind's!«
    Die Gestalten hatten lange Holzstangen
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