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081 - Lady Frankenstein

081 - Lady Frankenstein

Titel: 081 - Lady Frankenstein
Autoren: Larry Brent
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führte.
    Von den
beiden geflüchteten Pferden war weit und breit nichts zu sehen.
    Es würde
morgen eine Arbeit sein, die aufgescheuchten Tiere zu suchen. Aber zunächst war
Pedro an der Reihe. Er war ein Mensch. Er war wichtiger.
    Was war aus
ihm geworden? Die Frage drehte sich wie ein Karussell im Kopf des Spaniers.
    Er stolperte
über den unebenen Boden. Das Mondlicht wies ihm den Weg und ließ die Blutspuren
groß und dunkel auf der Erde erscheinen. Wenn er sich nicht ganz sicher war,
bückte er sich und tauchte seinen Finger in einen dunklen Fleck, um
festzustellen, ob es wirklich Blut war. Wenn es an seinen Fingern hängenblieb,
wußte er Bescheid.
    War es Blut
vom Pferd oder das von Pedro?
    Paco
fürchtete im stillen, daß es beides war.
    Demnach hatte
der Unheimliche nicht nur den Kopf mitgenommen, sondern auch seinen, Pacos,
Knecht?
    Aber was
wollte er mit ihm?
    Fürchtete er,
daß es einen Zeugen für seine Tat gab? Dann reichte es doch, ihn einfach tot im
Stall zurückzulassen.
    Es gab ihm
plötzlich einen Stich durchs Herz.
    Vielleicht
war Pedro gar nicht tot, vielleicht war er nur überrascht und niedergeschlagen
worden.
    Paco, noch
benommen, kam wieder zu sich. Sein erster Gedanke mußte der gewesen sein: Du
darfst den Eindringling nicht entkommen lassen. Du mußt ihn verfolgen. In der
Eile jedoch mußte er sein Gewehr vergessen haben. Das klang zwar
unwahrscheinlich, doch wollte Paco zumindest versuchen, sich mit diesem
Gedanken anzufreunden.
    Irgendwie
paßte alles nicht ins Bild.
    Fluchend eilte
Paco Arimez -Prado durch die Nacht.
    Er ärgerte
sich, daß er ausgerechnet heute auf die Idee gekommen war, sich so weit von
Pedro abzusetzen.
    Zu dem
Zeitpunkt, als sie sich trennten, mußte der, den sie suchten, schon im Stall
gewesen sein.
    Zwei Stunden irrte
Paco durch das Dunkel. Hin und wieder riß der Himmel auf und ließ das bleiche
Mondlicht ihn erkennen, daß er noch auf der richtigen Spur war. Die
Taschenlampe hatte inzwischen ihren Geist aufgegeben.
    Eine länger
anhaltende Dunkelperiode sorgte dafür, daß er die Verfolgung aufgeben mußte.
Paco wußte nicht mehr, wohin der Flüchtling und wohin eventuell Pedro sich
gewandt hatte.
    Bis in die
Nähe des Berges hatte der Bauer sich begeben.
    Mehr als
einmal rief er den Namen seines Knechts. Nur das Echo seiner eigenen Stimme
antwortete ihm.
    Paco lehnte
sich gegen den knorrigen Stamm einer einzeln stehenden Pinie. Obwohl die Nacht verhältnismäßig frisch war, lief ihm der Schweiß in
Bächen über das Gesicht. Er war naß am ganzen Körper, und seine Kleidung
klebte.
    Drei Minuten
ruhte er aus und merkte erst jetzt, wie fertig er war und gab doch noch nicht
auf.
    Der alte
Verdacht stieg siedendheiß in ihm auf.
    Die Hazienda
der reichen Mojales ’!
    Wie in Trance
stieß er sich vom Stamm ab und schulterte das Gewehr. Der einsame Mensch
wanderte quer über das Feld, hielt sich eine Zeitlang in der Nähe des
Bergzuges, rückte dann davon ab und wandte sich mehr Richtung Süden.
    Über Witesen und Weiden hinweg, über brachliegende Äcker und
Hügel führte sein Weg.
    Die Mojales -Hazienda lag etwa vier Kilometer von hier entfernt.
    Er hatte die
Blutspur verloren. Wer aber versicherte ihm, daß der Geheimnisvolle nicht den
Weg Richtung Hazienda genommen hatte?
    Es zog ihn
mit beinahe magischer Gewalt dorthin.
    Ein schmaler
Pfad zwischen den Wiesen mündete auf einen breiten, sauberen Weg, auf dem
bequem zwei Autos nebeneinander herfahren konnten.
    Die Allee war
piniengesäumt. Links und rechts Felder, die leicht berganstiegen. Vor ihm eine
etwa hundert Meter hohe Kuppe, von hier unten aus wie eine Halbkugel wirkend,
dicht mit Bäumen bestanden. Auf dem halben Weg dorthin lag rechter Hand die
Hazienda.
    Die weiße
Außenmauer leuchtete in der Nacht und sah aus wie frisch gekalkt.
    Paco Arimez -Prado ging bis zu dem hohen Eisentor. Es war um
diese Zeit verschlossen. Von hier aus konnte man einen Teil des Innenhofes
sehen.
    In der Mitte
befand sich ein großes, rundes Blumenbeet.
    Wandte man
den Blick nach rechts, sah man eine Pergola, die unmittelbar unter der
Fensterreihe des großzügig gebauten Gästehauses begann. Ein- und Ausgang waren
zu Torbogen gestaltet, so daß die Anlage orientalische Züge trug.
    Dort standen
zwei große schattige Palmen, dazwischen kleine, verschnörkelte Bänke.
    Links befand
sich das große Herrschaftshaus.
    Einstöckig
gebaut. An der Schmalseite des Herrschaftshauses war ein hölzerner Balkon
angebracht, der wie
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