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081 - Lady Frankenstein

081 - Lady Frankenstein

Titel: 081 - Lady Frankenstein
Autoren: Larry Brent
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mehr anfangen, dir die Nase zu wärmen? Wie lange rauchst du schon nicht
mehr?“
    Larry ging
nicht drauf ein. Er legte sich zurück, benutzte seinen Rucksack als Kopfkissen
und streckte die Beine weit von sich.
    Die warme
Morgensonne schien ihm mitten ins Gesicht. Doch die Luft hier oben in den
Bergen war frischer als in Jaca , wo die beiden
Freunde die Nacht verbracht hatten.
    Sowohl Iwan
als auch Larry hatten zunächst die Absicht gehabt, trotz der Dunkelheit den Weg
bis zu Gomez’ Hütte zurückzulegen. Doch in Jaca hatte
man sie gestern abend noch gewarnt. Der Weg war beschwerlich und gefährlich.
Wie leicht konnte man in der Finsternis vom Pfad abkommen!
    Da hatten sie
es unterlassen.
    Alfonso Gomez
wußte, daß sein Besuch unterwegs war. Es hatte sich erübrigt, ihn gestern noch
zu verständigen. Da es in der abgeschiedenen Berghütte kein Telefon gab, hätte
man die Nachricht vom Eintreffen heute morgen über den PSA-eigenen Satelliten
mitteilen können. Doch diese perfekte Funkbrücke zum geheimnisvollen Leiter der
PSA, X-RAY-1, der in diesem Fall als Mittler hätte dienen müssen, wurde nur in wirklichen
Notfällen benutzt und nicht zu privaten Mitteilungen.
    „Eigentlich
bin ich froh, daß es endlich klappt“, murmelte Larry, während er in den klaren
Himmel über sich starrte. „Ich habe mich schon lange darauf gefreut.“
    „Lob’ den Tag
nicht vor dem Abend, Towarischtsch“, murmelte X- RAY-7. Iwan war immer ein
wenig pessimistisch. Aber das konnte man ihm nicht verübeln. Niemand von ihnen
wußte, wann ein neuer Einsatz fällig war.
    X-RAY-1
bemühte sich zwar, seinen Leuten hin und wieder eine vernünftige Verschnaufpause
zu gönnen. Niemand war schließlich damit gedient, wenn Menschen durch ständige
Überforderung ihrer Kräfte und Hergabe von Höchstleistungen verschlissen
wurden. Das wußte auch X-RAY-1. Aber die Welt des Verbrechens und der finsteren
Mächte richtete sich nicht danach.
     
    ●
     
    Sie dehnten
die Pause auf zwanzig Minuten aus.
    Dann machten
sie sich wieder an den Aufstieg.
    Der Pfad war
eng und steinig, und sie mußten hintereinander hergehen. Kein Mensch begegnete
ihnen in dieser abgeschiedenen Bergwelt.
    Hin und
wieder warf Larry einen Blick auf den Plan, den sie bei sich hatten. Mit einem
roten Kreuz hatte Alfonso Gomez eigenhändig die Stelle eingezeichnet, wo seine
Hütte stand.
    Larry
schätzte, daß sie noch gut eine halbe Stunde unterwegs sein würden, um den
Treffpunkt zu erreichen.
    Sie
passierten eine unübersichtliche Stelle und gelangten an einen Felsen, der wie
ein Stalagmit in den hellen Himmel ragte.
    Die rote,
staubige Erde, über die sie streckenweise gelaufen waren, haftete an ihren
Kleidern. Beide trugen Blue Jeans und dunkle Rollkragenpullis.
    Larry Brent
und Iwan Kunaritschew wollten zeigen, daß sie auch in der Lage waren, kleine
Kletterkunststücke zu vollbringen.
    Bis jetzt
stimmte alles haargenau nach Gomez’ Plan. Seine Hütte lag am Ende der Welt.
    Sie gingen
den steilen und beschwerlichen Pfad weiter.
    Links über
ihnen türmte sich das rötliche Felsgestein. Schwere, zerklüftete und bizarre
Brocken lagen auf Anhöhen.
    Rechts neben
ihnen gähnte der Abgrund. Unter ihnen standen auf wie künstlich abgerundeten
Kuppeln dichte Pinienwälder. Etwas weiter höher, wo nur noch Felsen war, wirkte
die Landschaft kahl, leer und gewaltig.
    Weit führte
der Blick über das Land. Die Luft war so klar, daß sie fast siebzig Kilometer
weit sehen konnten.
    Iwan
Kunaritschew ging an der Spitze.
    Das Unheil kam
schlagartig wie ein Blitz aus heiterem Himmel über sie!
    Larry und
sein Freund hörten noch' das dumpfe Grollen. Es hörte sich an, als dringe es
aus dem Berg ans Tageslicht.
    Doch das war
ein Irrtum!
    Es kam direkt
von oben! Über ihnen löste sich der mächtige rote Felsblock und rollte polternd
den Abhang hinunter.
    Es ging alles
so schnell, daß die Sinne Einzelheiten kaum registrierten.
    „Iwan!“ Larry
sah das Unheil zuerst. Der Russe war in höchster Gefahr! Er befand sich gut
zwei Meter von X- Ray-3 entfernt.
    Kunaritschew
prallte zurück. Er war bleich. Kleine Steine und Geröll trafen ihn. Der riesige
Brocken schwebte sekundenlang über ihm!
    Larry Brent
packte zu und riß den Freund zurück.
    Beide
stürzten zu Boden,
    Es krachte
und polterte, als würde der Berg neben ihnen aufreißen. Gestein prasselte auf
sie hernieder. Instinktiv duckte sich Larry, hielt schützend die Hände über den
Kopf und suchte die Nähe eines
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