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081 - Lady Frankenstein

081 - Lady Frankenstein

Titel: 081 - Lady Frankenstein
Autoren: Larry Brent
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kauften.
    Aus der
kleinen Hazienda war ein großes Landgut geworden, wo der Adel aus ganz Europa
verkehrte. Künstler, Schauspieler und Wirtschaftsbosse waren auf der Hazienda
schon zu Gast gewesen.
    Die Mójales hatten
Geld und Besitz. Das bedeutete Macht! Und sie hatten
Beziehungen! Das schloß von vornherein aus, daß sie,
die in den höchsten Kreisen verkehrten, irgendwie in den Verdacht gerieten,
etwas mit den schrecklichen Vorfällen zu tun zu haben.
    Paco
fürchtete, daß er mit seiner Idee nur allzu recht hatte. Er war einer der
wenigen, die sich hatten halten können. Doch das verdankte er mehr den
finanziellen Zuwendungen seiner Kinder als dem Erlös aus seiner eigenen Arbeit.
    Es ging
abwärts. Aber es ging den Mójales zu langsam. Sie hatten einen bezahlten Tiermörder eingestellt.
Aber das konnte er, Arimez -Prado, niemand sagen.
Niemand jedenfalls, der irgend etwas mit den Mójales zu
tun hatte. Dazu gehörte seiner Meinung nach auch die Polizei. Sie sah die Dinge
in einem verkehrten Licht.
    Ausgerechnet
die Mójales! Sie gaben Empfänge nicht nur für den Geldadel, auch einfache, arme
Menschen aus der Umgebung verkehrten auf der Hazienda.
    Und Doña Carmen
half mit Spenden. Ihre Wohltätigkeitsbazars waren beliebt und bekannt.
    Das Ganze war
ein einziges großes Theater. So jedenfalls dachte der Bauer Paco Arimez -Prado.
    Er wollte
nicht von hier weg, und keine Macht der Welt würde ihn je vertreiben.
    Schon seine
Vorväter bestellten hier das Land. Er hatte noch immer die Hoffnung, daß einer
seiner Söhne das hier fortführte, geschickter und moderner, als er es
vermochte, was er, Paco, vor fünfundzwanzig Jahren übernommen hatte. Er war
nicht mehr der Jüngste.
    Mit
sechsundfünfzig Jahren gehörte man zum alten Eisen.
    Der Bauer und
sein Knecht gingen langsam am Zaun entlang. Er war an mehreren Stellen undicht
und mußte geflickt werden. Viele Schäden waren erst in der letzten Zeit
hinzugekommen. Auch das schob Paco dem Wirken der Mojales ’
zu. Selbstverständlich machten sie sich nicht selbst die Hände schmutzig. Das
erledigten andere für sie, die gut dafür bezahlt wurden.
    Dies alles
waren bisher Vermutungen und Verdächtigungen. Sie auszusprechen brachte nur
unliebsame Überraschungen mit sich. Paco fürchtete, daß man ihn für
geisteskrank hielt und in eine Anstalt sperren würde, deutete er etwas
Ähnliches auch nur an.
    Die beiden
Männer gingen schweigend den Weg, den sie seit einer Woche regelmäßig wie eine
Patrouille gemeinsam kontrollierten.
    Paco hatte
ein zweites Gewehr in der Stadt besorgt. Es war nicht billig gewesen, aber er
hatte das Geld gern investiert in der Hoffnung, der Polizei Beweise zu
erbringen.
    Er war schon
immer ein guter Schütze gewesen. Schießen war sein Hobby. Zwar hatte er
jahrelang die Flinte nicht mehr in der Hand gehabt, doch man gewöhnte sich
schnell wieder an eine Tätigkeit, die nur eingerostet war.
    Die Sonne lag
schon tief am Horizont. Die Bergspitzen glühten. Der Himmel wurde dann schnell
dunkel.
    Die Gewehre
waren entsichert. Paco und sein Begleiter Pedro, ein einfacher, sympathischer
Bursche, der Herz hatte und über genügend Kraft verfügte, um für drei zu
arbeiten, näherten sich dem kleinen Pinienwäldchen, das wie eine Insel zwischen
dem bewirtschafteten Land und der eingezäunten Weidefläche lag. Dichtes
Buschwerk zwischen den Stämmen und das hügelige Land boten ein gutes Versteck.
Aber auch in die nahen Berge konnten sich jederzeit der oder die Täter
flüchten.
    Doch bis zur
Stunde gab es nicht einen einzigen Hinweis. Paco hoffte, daß sie bald zu einem
Erfolg kämen. Die lückenlose Kontrolle der Umgebung Nacht für Nacht zehrte an
den Kräften und lastete auf ihnen beiden.
    Drei Tiere
hatte er eingebüßt, weil niemand auf die Idee kam, gleich eine Patrouille
loszuschicken und seinen Grund und Boden besser zu bewachen.
    Geld hätte
man haben müssen, Geld wie die Mojales !
    Sobald er an
diesen Namen nur dachte, stiegen Zorn und Ärger in ihm auf.
    Man wollte
ihn mürbe machen. Deshalb unternahm man möglicherweise nichts. Vielleicht
beobachtete man jeden seiner Schritte.
    „Wie sieht es
heute aus, Pedro?“ fragte der Bauer. Sein Gesicht war faltig, seine Lippen
bildeten einen schmalen Strich in den wettergegerbten Zügen. „Hast du irgendein
Gefühl?“
    „Ich glaube,
heute passiert was“, lautete die einsilbige Antwort.
    Paco sah
seinen Knecht von der Seite her an.
    Pedro hatte
manchmal so merkwürdige Gefühle und
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