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0807 - Der Kampf um Terra

Titel: 0807 - Der Kampf um Terra
Autoren: Unbekannt
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Kleinen Majestät Bescheid wußte.
    Dennoch verwirrte mich der Anblick der glückselig strahlenden Gesichter.
    Tatsächlich: Sie fühlten sich glücklich und geborgen und waren stolz darauf, der Kiemen Majestät dienen zu dürfen. Sie ahnten nicht einmal, daß sie Opfer einer künstlich erzeugten Illusion waren.
    Und so sollten sich nach dem Willen BARDIOCs alle Menschen der Erde fühlen - auch die, die noch immer verschwunden waren und auf deren Rückkehr sowohl wir als auch BARDIOC hofften.
    Ich schloß mich ungesehen der Gruppe an. Plötzlich blieb ich stehen, als wäre ich gegen eine unsichtbare Mauer gerannt. Aus einer der Türen trat eine weitere Person. Sie unterschied sich erheblich von den „Kindern des Glücks", denn erstens war sie größer als die größten Männer der Gruppe, zweitens dick wie ein Faß, und drittens trug sie einen leichten Kampfanzug des Modells, der an Bord der SOL getragen wurde.
    Dalaimoc Rorvic!
    Als Rorvic an mir vorbeiging, ohne mich zu bemerken, entdeckte ich einen vierten Unterschied. Die Miene des rotäugigen Scheusals verriet weder Glück noch Zufriedenheit, sondern Stumpfheit und Erschöpfung -und Rorvics Gang war schleppend.
    Anscheinend hatte der Tibeter immer wieder versucht, sich gegen die Kontrolle der Kleinen Majestät aufzulehnen - und war immer wieder niedergerungen worden.
    Ich widerstand dem Impuls, ihn festzuhalten und wegzuführen von diesem schrecklichen Ort. Die Kleine Majestät hätte es sicher sofort bemerkt, wenn einer ihrer Untertanen etwas anderes tat, als sie wollte.
    Niedergeschlagen schlich ich hinter Dalaimoc Rorvic her.
    Der Weg der Gruppe führte in das größte Gebäude mitten in der Ansiedlung.
    Hintereinander traten die Menschen ein - und ich folgte ihnen nach kurzem Zögern.
    Als sich die Tür hinter mir schloß, wurde es dunkel, denn das Gebäude besaß keine Fenster. Ich lauschte in die Dunkelheit, hörte aber nur das leise Atmen der anderen Menschen. Es schien, als warteten sie geduldig auf etwas.
    Als meine Augen, die infolge ihrer vererbten Anpassung an die schlechten Lichtverhältnisse des nichtterra-nisierten Mars mehr Licht aufnehmen konnten als die Augen von Erdgeborenen, sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, ertönte plötzlich ein leises, melodisches Summen.
    Fasziniert blickte ich an eine Stelle unter der Decke des weiten Raumes, wo sich ein sanftes gelbes Leuchten angesiedelt hatte. Allmählich verdichtete es sich zu einem kugelförmigen Gebilde, in dem bunte Nebel wallten.
    Als die Nebel sich verzogen, wurde in der schwerelos schwebenden Kugel ein häßliches Monstrum sichtbar.
    Der Anblick erschütterte mich so, daß ich ein leises Stöhnen nicht zu unterdrücken vermochte.
    Die anderen Menschen schienen ganz anders zu empfinden als ich. Ich hörte andächtiges Seufzen und sah, wie in die Augen der Menschen ein Ausdruck heller Verzückung trat.
    Danach geschah eine ganze Weile nichts. Ich nahm an, daß die Menschen in dieser Zeitspanne hypno-suggestive Impulse empfingen, die wahrscheinlich eine Mitteilung enthielten. Infolge meines geistigen Abwehrblocks drangen die Impulse nicht zu mir durch.
    Als die anderen Menschen einen Sprechchor bildeten, zuckte ich unwillkürlich zusammen.
    „Sanaa!" tönte es durch den Raum. „Wir sind die Einsamen, die Zurückgebliebenen.
    Wir rufen unsere Brüder und Schwestern in der Weite des Alls. Kehrt zurück! Kehrt zurück!"
    „So ein Schwindel!" entfuhr es mir.
    Das Monstrum in der Kugel verzerrte sich, schien sich in ein einziges augenförmiges Gebilde zu verwandeln, das blendende Helligkeit verstrahlte, während die anderen Menschen Rufe der Empörung und des Entsetzens ausstießen.
    Als ich von draußen das Heulen von Alarmsirenen hörte, drehte ich mich um und eilte zur Tür. Aber ich fand sie verschlossen. Während ich noch überlegte, ob ich meinen Impulsstrahler als Türöffner benutzen sollte, fiel etwas wie ein schwarzes Tuch auf mich, hüllte mich ein und riß mich in eine unbekannte grauenhafte Finsternis...
    „Wer bist du?"
    Ich wußte nicht, woher die Stimme kam und ob sie wirklich akustisch wahrnehmbar war. Es gab für mich keine Möglichkeit der Orientierung. Alles war Dunkelheit, eine Dunkelheit, die mich zu durchdringen drohte und mit Entsetzen erfüllte.
    „Ich bin Tatcher a Hainu!" schrie ich. Aber ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich geschrien oder nur intensiv gedacht hatte.
    „Woher kommst du ?"
    „Vom Mars natürlich. Das sagt doch schon mein Name."
    Eine Weile
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