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0802 - Planet der toten Kinder

Titel: 0802 - Planet der toten Kinder
Autoren: Unbekannt
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der Gang führt."
    „Jedenfalls glaube ich, daß die alten Kelsirenweibchen in ihm verschwunden sind.
    Wenn wir ihnen folgen, lüften wir wenigstens einen Teil des Geheimnisses."
    „Sicher, aber erst morgen", beeilte sich Gucky zu sagen. Er ging schnell voran und war als erster wieder auf dem Plateau.
    „Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es auch nicht an."
    Tolot kam nach.
    „Sind die beiden im Schiff mit ihrem Kaffee trinken fertig?"
    Gucky grinste schon wieder.
    „Caral räumt gerade ab."
    „Ich glaube nicht", sagte die Kosmobiologin während der Diskussion, „daß die Masse der abgestorbenen Strukturen - die eigentlich gar nicht abgestorben ist - eine große Rolle spielt.
    Die Superintelligenz ist materiemäßig so gewaltig groß, daß dieser Verlust - und das meine ich nicht nur wörtlich - ins Gewicht fällt. Lediglich die Art der jetzigen Existenz bereitet mir Sorgen."
    „Das Zeug lebt noch, daran kann kein Zweifel bestehen." Tolot gab seine Versuche auf, über Funk Kontakt mit Rhodan zu erhalten. Er schaltete das Gerät ab. „Und es strahlt noch immer, wenn auch anders. Aber sie bleibt ohne jeden negativen Einfluß - bis jetzt wenigstens."
    „Ist es nicht gefährlich, in den Stollen einzudringen?" wollte Talcot wissen.
    „Ob es gefährlich ist oder nicht, wir müssen es versuchen!"
    Gucky schien seine ursprüngliche Energie und Tatkraft zurückzugewinnen. Seine bisherige Unsicherheit verschwand. „Im Innern der Halde liegt die Antwort auf unsere Fragen.
    Außerdem dürfen wir nicht vergessen, daß wir den Auftrag erhielten, einen Wunsch der Kaiserin zu erfüllen - was immer dieser Wunsch auch sein mag.
    Sonst kommen wir nie aus diesem System heraus."
    „Dabei haben wir schon die Koordinaten der Erde!" seufzte Tolot.
    „Wenn sie stimmen!" blieb Gucky skeptisch.
    Caral sagte: „Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen der Ablagerung der teilweise erloschenen Kristalle und den alten Weibchen der Kelsiren, die man hier absetzt. Das geschieht nicht ohne einen triftigen Grund. Die Choolks handeln auf Befehl der Kaiserin von Therm, auch daran kann kein Zweifel bestehen. Erst wenn wir diesen Zusammenhang erkennen, ist unsere Hilfe möglich. Und wir sollen ja helfen."
    „Wenigstens einen Tip hätte uns die alte Kristalldame geben können", maulte Gucky. „Nennt sich Superintelligenz und stellt sich unbeschreiblich dumm an."
    „Vielleicht mit einer bestimmten Absicht", gab Tolot zu bedenken.
    „Der Meinung bin ich auch." Talcot nickte heftig. „Ich bin überzeugt, daß es sich um eine Art Prüfung handelt. Die Kaiserin will unseren Scharfsinn testen."
    Gucky verzog das Gesicht und sah durch die Kuppel. Die Sonne war bereits untergegangen, und es wurde schnell dunkel.
    Die Sterne gaben nur wenig Licht, weil es von der schwarzen Oberfläche des Planeten kaum reflektiert wurde.
    Die Außenmikrophone blieben stumm.
    „Morgen werden wir mehr wissen", hoffte Icho Tolot und sah auf seine Uhr. „Ihr könnt ja noch stundenlang diskutieren, ich jedenfalls ziehe mich jetzt zurück.
    Ich möchte morgen ausgeschlafen sein, denn wahrscheinlich werde ich den halben Weg gebückt gehen müssen. Der Stollen sah nicht gerade sehr hoch aus."
    „Das kommt davon, wenn man so groß ist", erklärte ihm Gucky etwas schadenfroh.
    „Aber du hast recht. Ich gehe auch schlafen."
    „Ich übernehme die erste Wache", erbot sich Talcot.
    „Kannst du, wenn du willst. Ich meine aber, der Energieschirm genügt." Gucky stand auf und folgte Tolot. „Wünsche angenehme Nachtruhe."
    Auch Caral erhob sich.
    „Du kannst ja gleich hier schlafen, Avery. Ich ziehe die Kabine vor."
    Avery Talcot sah ihr etwas enttäuscht nach.
     
    2.
     
    Im Schein der aufgehenden Sonne wirkte der kleine See nicht mehr ganz so dunkel und geheimnisvoll wie am Vortag. Das Material der Halde glitzerte an manchen Stellen, als lebten einige der Kristalle noch und wären bemüht, sich bemerkbar zu machen. Der Himmel war wie immer wolkenlos.
    Nach einem kräftigen Frühstück, diesmal von Icho Tolot zubereitet, legten die vier Personen ihre Schutzanzüge an und überprüften die Handstrahler. Sie wollten kein Risiko eingehen, denn niemand wußte, was ihnen im Innern der Halden begegnen würde.
    Die Luke der Space-Jet wurde hermetisch geschlossen und der Energieschirm durch einen Impuls eingeschaltet. Gucky teleportierte einen nach dem anderen auf das Haldenplateau hinauf, weil er sich unter dem Einfluß der schwachen, aber dumpfen Strahlung nicht mehr
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