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0801 - Ruine des Schreckens

0801 - Ruine des Schreckens

Titel: 0801 - Ruine des Schreckens
Autoren: Jason Dark
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schnell in das Innere.
    Mein Atem traf eine Scheibe, auf deren Außenseite sich bereits ein rotes Muster gesammelt hatte. Das Blut war in großen Tropfen gegen das Glas geprallt, es hatte sich aufgelöst, denn aus einem Tropfen waren viele kleine geworden, die ihren Weg an der Scheibe entlang nach unten glitten und Streifen hinterließen.
    Es regnete Blut!
    Mit dieser Tatsache musste ich zunächst einmal fertig werden. Ich saß da und hielt für einen Moment den Atem an, während es in meinem Hinterkopf leicht tuckerte.
    Verrückte Gedanken schossen mir durch den Schädel, nur war keiner so normal, als dass ich ihn hätte auffangen können. Das lief alles irgendwo an mir vorbei. Ich dachte über die schreckliche Tatsache des Blutregens nach, und ich fragte mich natürlich, wie so etwas überhaupt möglich war, während immer wieder neue Tropfen gegen den Wagen fielen und dort zerklatschten.
    Bei jedem Aufschlag entstand ein leises Trommeln und untermalte das Horror-Szenario mit seiner makabren Musik.
    Natürlich dachte ich über den Grund dieses Regens nach, doch den bekam ich nicht in den Griff. Meiner Ansicht nach konnte er mit dem Auftauchen der Gesichter oder Figuren in den Wolken zusammenhängen. Mir hatte man also bewusst dieses Schauspiel geboten. Warum?
    Um mich von meinem Ziel abzuhalten. Auch wenn es Blut und Backsteine regnete, ich wollte mich davon nicht abhalten lassen. Das Auftauchen des Blutregens zeigte mir nur, wie nahe ich an einer Lösung war, die für die andere Seite nicht akzeptabel sein konnte.
    Ich startete den Motor wieder.
    Der Rover tat brav seine Pflicht und fuhr an. Auf dem Asphalt breiteten sich die dunklen Blutflecken aus, die dort allerdings schwarz wirkten. Der Regen nahm auch nicht an Stärke zu, es tröpfelte weiterhin nur, doch die Sicht wurde mir immer mehr erschwert. Es gab auch immer weniger Lücken auf der Scheibe.
    Ich wollte auch nicht die Wischer anstellen. Schon nach den ersten Bewegungen hätte ich nur mehr einen roten Schmierfilm auf dem Glas gehabt. Da wäre es unmöglich gewesen, etwas zu erkennen.
    So konzentrierte ich mich weiterhin auf die noch vorhandenen Lücken, hatte mich dabei etwas geduckt und den Kopf zur Seite gelegt, um gegen den oberen Rand schielen zu können, wo noch genügend freie Flächen vorhanden waren.
    An der Unterseite der Scheibe hatte sich bereits ein roter Schmierfilm gebildet, der eine Durchsicht unmöglich machte.
    Wer immer für diesen Blutregen die Verantwortung trug, er musste über Macht verfügen. Schwarzmagische Macht, also musste er ein mächtiger Dämon sein. Dieser Dämon – vielleicht waren es auch mehrere – hatte sich auf meine Spur gesetzt. Er hinterließ sein Zeichen, das sich hier auf diese Umgebung konzentrierte, aus der sich nun die Umrisse des Hauses hervorschälten. Ich sah das Gebäude nur verschwommen, als hätte jemand eine große Glaswand davor gestellt und sie mit roter Farbe kurzerhand bestrichen.
    Zum Glück war der Weg breit genug. Ich kam gut durch, verlor nie den Kontakt zur eigentlichen Straße und schaute mehr durch die Seitenscheibe als nach vorn.
    Die Tropfen fielen noch immer. Jeden Aufprall gegen das Glas oder das Blech hörte ich oder vermeinte es zu hören. Die Spannung in mir war gewachsen, und ich ließ meinen Rover dicht an der Rückseite des Lieferwagens vorbeirollen.
    Da stand der schwarze BMW. Er gehörte Suko. Er hatte ihn tatsächlich neben dem Wagen geparkt.
    Ich fuhr noch ein paar Yards weiter, da ich bis zum Eingang so wenig wie möglich laufen wollte. Dicht an der Treppe stellte ich den Rover ab.
    Viel länger hätte ich auch nicht mehr fahren können, denn die Scheibe war zu. Ich stellte den Motor ab und dachte daran, dass ich noch einige Schritte durch den Blutregen laufen musste, bis ich die Haustür erreicht hatte. Egal, da musste ich durch.
    Niemand ließ sich blicken. Da die Seitenscheiben noch verhältnismäßig frei waren, gelang mir auch ein Blick auf die Fenster des Seniorenstifts.
    Dort tat sich nichts.
    Es war keine Gestalt zu sehen, die hinter der Scheibe stand und nach draußen schaute. Dabei hätte den Insassen der verdammte Regen doch auffallen müssen.
    Warum hielten sie sich zurück? Hatten sie sich vor Angst in ihre Zimmer verkrochen, denn auch mein Freund Suko zeigte sich nicht. Vielleicht war es ihm ähnlich ergangen.
    Ich drückte die Tür auf. Beim Aussteigen duckte ich mich instinktiv, als könnte ich auf diese Art und Weise dem makabren Regen entwischen. Ich kam gut
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