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080 - Vampirklinik des Dr. Satanas

080 - Vampirklinik des Dr. Satanas

Titel: 080 - Vampirklinik des Dr. Satanas
Autoren: Larry Brent
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Material. Arturo war so
freundlich, mir alles hinzulegen. Ich kann es mir ansehen und dafür soviel Zeit
nehmen, wie ich will. Persönliche Interviews scheut er. Sie sind ihm lästig.«
    »Das ist schade«, sagte Larry, der zusammen mit Morna
eingetreten war. »Wir haben einige spezielle Fragen, die sich mit Fotos nicht
beantworten lassen.«
    »Vielleicht können Sie ihn noch überreden. Arturo ist
nach der Vorstellung in der kleinen Cafeteria, um dort einen Espresso zu
trinken. Wenn ich schon hier bin, nutze ich die Zeit gleich aus.«
    Die Garderobe des Bauchredners hatte eine gewisse
Ähnlichkeit mit einem Trödlerladen. Kostüme hingen an Haken und Ständern,
mehrere aufrecht stehende Kisten, die die Größe von Schrankkoffern hatten,
lehnten an den Wänden. In den Behältnissen befanden sich festgezurrt einige seiner Puppen. Andere wiederum saßen auf Stühlen
oder hockten auf einem verschlissenen Sofa in der Ecke.
    Sie wirkten überaus lebensecht, und gerade ihre Nähe
erweckte diesen Eindruck in besonderem Maße.
    Larry und Morna fanden es bemerkenswert, daß der
Bauchredner die fremde Journalistin hier allein in seinem Heiligtum zurückließ.
Die beiden PSA-Agenten hatten ein eigenartiges Gefühl, als sie Glenda Milford
im Zwielicht der kleinen, überfüllten Garderobe an dem Tisch in der Ecke sitzen
sahen.
    Sie hörten beide noch das leise Surren.
    Morna, die einen halben Schritt hinter Larry stand,
spürte den nadelfeinen Schmerz in ihrem Nacken. Sie machte noch eine
blitzschnelle Drehbewegung und wollte instinktiv ausweichen. Da wurde es schon
schwarz vor ihren Augen, und die Knie wurden ihr weich.
    »Morna!« Larry flog herum und sah seine Kollegin gegen
die Tür taumeln, die mit hartem Knall ins Schloß fiel.
    Wieder surrte es.
    Ein winziger, gefiederter Pfeil bohrte sich seitlich
in Larry Brents Hals.
    Er zog noch die Smith & Wesson Laserwaffe, um sich
gegen den unheimlichen Feind zur Wehr zu setzen, schaffte es aber nicht mehr.
    Das hochkonzentrierte Gift wirkte augenblicklich.
    Larry Brent drückte noch ab. Der grelle Blitzstrahl
jagte lautlos aus der Mündung und bohrte sich in die Wand oberhalb der Tür.
    Larrys Augenlicht ließ nach, er hatte keine Kontrolle
mehr über seine Bewegungen und merkte, daß er zusammensackte.
    Im Halbdunkeln neben der Tür, wo die Puppen standen,
nahm er noch eine schattenhafte Bewegung wahr. Eine Puppe bewegte sich und nahm
ein kurzes Blasrohr langsam von den Lippen. Dabei schob sich die Oberlippe
hoch, eine Reihe ungleichmäßig gewachsener Zähne mit überlangen Schneidezähnen
wurde sichtbar.
    In der dunklen Ecke zwischen den Schrankkoffern und
seinen Puppen stand Arturo und grinste teuflisch.
    Ein Lachen erklang, als Larry Brent neben Morna zu
Boden stürzte.
    Es kam aus Glenda Milfords Mund.
    »Neugier«, sagte sie dann leise und klappte mit
stoßartiger Bewegung das Album zu, »zahlt sich meistens nicht aus.« Sie sagte
das mit silberheller Stimme in dem für sie typischen Tonfall.
    In Wirklichkeit war es Arturo, der Bauchredner.
    Die sympathische junge Frau am Tisch war nur eine
lebensgroße Puppe, die aussah wie Glenda Milford.
     
    ●
     
    Sein Schädel dröhnte.
    Brad Hawton fühlte sich elend und stöhnte, als er zu
sich kam.
    Im ersten Moment spürte er nur einen Druck auf seinem
Kopf, brennende Schmerzen und wußte nicht, wo er sich befand.
    Ächzend drehte er sich um und spürte unter seinen
Händen weiche, feuchte Erde. Vorsichtig tastete er nach seinem Kopf und fühlte
das verkrustete Blut, richtete sich langsam auf und erblickte wie hinter einem
Schleier den zertrümmerten Wagen.
    Brad raffte sich mühselig auf, schwankte heftig und
hatte kaum die Kraft, sich auf den Beinen zu halten.
    Brad meinte, sämtliche Knochen im Leib gebrochen zu
haben. Er konnte nicht richtig atmen und hatte das Gefühl, als wäre über seine
Brust ein Riemen festgezurrt.
    Er hustete und spie blutigen Speichel aus.
    Plötzlicher Schwindel erfaßte ihn – und Brad kippte
langsam um.
    Das Blut rauschte in seinen Ohren.
    Ein schwarzer Schleier legte sich vor seine Augen.
    »B-r-a-d?« klang es aus scheinbar unendlichen Weite.
    »Kannst du mich hören?«
    Brad Hawton runzelte die blutverkrustete Stirn. Diese
Stimme, sie kam ihm bekannt vor, erinnerte ihn an etwas Vergangenes.
    »Hallo, Brad? Öffne die Augen! Ich bin hier.«
    »Ja«, hörte er sich mit schwacher Stimme antworten. »Ich
weiß, aber wer bist du?«
    »Sieh mich an, Brad.«
    »Ich kann nicht. Meine Augenlider sind so
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