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0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel

0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel

Titel: 0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel
Autoren: Jason Dark
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tief durch. Das Zittern konnte sie nicht verhindern. Ein derartiger Angriff verursachte immer einen Schock. Nur langsam ging sie wieder nach vorn, da sie sich den Mann anschauen und feststellen wollte, ob er tatsächlich tot war.
    Jane bückte sich. Trotz der düsteren Umgebung konnte sie erkennen, dass der Mann nicht mehr lebte. Das Messer hatte ihn tödlich erwischt.
    Jane spürte die Gänsehaut auf ihrem Körper. Es war ein beklemmendes Gefühl. Sie konnte sich keinen Reim auf das Geschehene machen, sie wusste nur, dass es verdammt gefährlich war, sich in diese Nähe zu begeben. Die Angst war jetzt zurückgekehrt, sie hatte ihr einen Schock versetzt und ihre Beine zittern lassen.
    Der Killer war und blieb verschwunden. Jane zog sich aus der Nische zurück. Ihr Gesicht war blass geworden, sie atmete heftig, auch sie war keine Maschine.
    Jemand kam auf sie zu.
    Es war ausgerechnet wieder dieser Macho-Ober. Das Grinsen klebte in seinem Gesicht, die dunklen Augenbrauen hatte er hochgezogen, als er sagte: »Jetzt brauchen Sie schon meine Hilfe, schöne Frau.«
    Jane wischte eine Strähne aus der Stirn. »Wie kommen Sie darauf?«
    Kurz vor der Nische blieb der Mann stehen, als hätte er Furcht davor, dieses Halbdunkel zu betreten. »Ich habe gesehen, dass Ihnen etwas passiert ist.«
    »Sie haben sich geirrt.«
    »Nein, in der Nische.«
    Jane hob die Schultern. Sie hielt den Knaben auch nicht auf, als er vorging und in den schmalen Gang hineinschaute. So locker er bisher gewesen war, plötzlich versteifte er sich, wurde starr wie eine Statue. Er hatte gesehen, was dort passiert war, und ein gequält klingender Laut drang aus seinem Mund.
    Eckig wankte er zurück.
    Er drehte sich um.
    »T-tot…?«
    »Ja.«
    Der Ober presste seine rechte Hand vor den Mund. Er wollte wohl etwas fragen, das schaffte er nicht mehr. Mit bleichem Gesicht drehte er sich ab und rannte davon.
    Jane folgte ihm langsamer. Sie musste die Polizei verständigen, aber nicht irgendeine. Das hier war ein Fall für ihren Freund, den Geisterjäger John Sinclair…
    ***
    »Kaffee?«, fragte ich, als wir zwei Stunden später nach dem Verlassen des Restaurants wieder in unserem Büro waren und Glenda Perkins sofort die Maschine angestellt hatte.
    »Sicher, den kann ich gebrauchen.«
    Jane nahm auf dem Besucherstuhl Platz und schüttelte den Kopf.
    »Wie hätte ich auch annehmen können, dass ihr bereits an diesem Fall arbeitet? Ihr hättet mich informieren sollen.«
    »Hör auf, dich zu beschweren. Wir unterliegen keiner Informationspflicht.«
    »Ja, das stimmt.« Sie hob ruckartig den Kopf. »Ich aber auch nicht, John.«
    »Das weiß ich.«
    Aus dem Vorzimmer kamen Glenda und Suko. Der Inspektor trug die Warmhaltekanne, in der frisch gekochter Kaffee schwappte.
    Glenda brachte die Tassen auf dem Tablett und schenkte ein. Es entstand eine Schweigeminute. Wir tranken, und Jane lächelte Glenda zu, weil sie über die Qualität des Kaffees erfreut war.
    »Dann haben wir jetzt sieben Tote und noch keine richtige Spur gefunden!«, stellte Suko fest.
    Ich winkte ab. »Irrtum. Wir haben die erste Spur. Jane hat den Mörder gesehen.«
    »Seinen Kopf habe ich gesehen.«
    »Immerhin etwas.«
    Jane schlug die Beine übereinander und schaute zum Fenster. Ihr Blick war abweisend, sie kramte in der Erinnerung, dann hob sie die Schultern. »Wenn ich das recht betrachte, ist es eigentlich unmöglich. Ich sah einen Kopf, ich sah ein Messer, aber ich entdeckte keinen Körper. Den gab es nicht.«
    »Geirrt hast du dich nicht?«, fragte Suko.
    »Wieso denn?«
    »Nun ja, vielleicht war der Killer so schwarz angezogen, dass seine Kleidung in der Dunkelheit nicht zu sehen war. So etwas führen gelegentlich Pantominen vor. Ich will mich darauf auf keinen Fall festlegen, aber…« Er verstummte, weil Janes Blick Bände gesprochen hatte, als sie ihn anschaute.
    »Sorry, das war nur meine Meinung.«
    »Weiß ich, aber behalten Sie die für sich, Suko. Ich weiß genau, was ich gesehen habe.«
    »Und du hast den Mörder gestört«, sagte ich.
    Sie nickte zweimal. »Ja, er war mit seiner makabren Arbeit noch nicht fertig. Erst der Mord, dann sein Zeichen. Ich habe auch Fotos von den anderen Opfern gesehen, John. Sie sahen schlimm aus, ich habe direkt Angst bekommen, als mein Auftraggeber, der Verleger, sie mir zeigte. Und jetzt weiß ich, wie es geschehen ist. Der Mörder hat den Opfern seine Visitenkarte mit dem Messer ins Gesicht geritzt. Das ist ein… das ist ein Wahnsinn, aber wir
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