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0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls

Titel: 0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls
Autoren: Unbekannt
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eilte, fragte ich: „Was ist los?"
    Joan Connerfords Gesicht erschien vor meinen Augen. Ich schob meinen Videohelm noch weiter zur Seite, bis sein Rand mein rechtes Ohr berührte. Wenige Meter vor mir stand der Choolk. Er ruderte noch immer mit den dünnen Armen in der Luft herum.
    „Ich möchte Ihnen von Gewaltmaßnahmen abraten", sagte die Kosmopsychologin. „Der Choolk befindet sich in einem kritischen Zustand, der mit dem Ausschlüpfen eines anderen Choolks unter dem Einfluß eines schwarzen Kristalls zusammenhängt."
    „Das weiß ich. Und? Ich habe nicht vor, den Choolk zu skalpieren", antwortete ich gereizt.
    Ich näherte mich dem Choolk, wobei ich meinen Kombistrahler zog. Niemand konnte sagen, wie es wirklich in diesem fremdartigen Wesen aussah. Vielleicht war es absolut friedfertig, vielleicht aber auch nicht.
    „Sie wollen doch wohl nicht auf den Choolk schießen?" fragte Joan Connerford entsetzt. Ich sah ihr blasses Gesicht im Projektionsfeld des Videohelms vor mir. Ihre dunklen Augen waren weit geöffnet.
    „Seien Sie endlich still", forderte ich.
    Die Arme des Planetenbewohners senkten sich langsam herab.
    Er wandte mir das kreuzförmige Sehorgan zu, das sich in dem keilförmigen Ausschnitt der ihn umgebenden Kunststoffhülle befand. Dennoch konnte ich nicht feststellen, ob er mich wirklich wahrnahm, oder ob es nur eine zufällige Bewegung war. Ich nestelte an meinem Translator. „Stecken Sie die Waffe weg", forderte Joan Connerford. „Sie wissen ja nicht, was Sie damit anrichten."
    Mir platzte der Kragen, und ich schrie ihr eine Reihe von ziemlich groben Worten zu. Das hatte zur Folge, daß der Choolk vor mir aufschreckte. Er ruderte wieder mit den Armen, schnellte sich auf mich zu und trat mir mit einem Fuß in den Leib. Ich stürzte zu Boden.
    „Das haben Sie davon, Sie Verrückter", rief Joan Connerford erregt. „Können Sie nicht vernünftig mit ihm reden? Das ist doch kein Wilder, sondern ein intelligentes Wesen, das vorübergehend unter psychosomatischen Störungen leidet. Die Ursache dafür liegt in der wahrscheinlich siebendimensionalen Strahlenausschüttung des schwarzen Kristalls, der ..."
    „Halten Sie den Mund", brüllte ich aufspringend und schaltete die Videoverbindung ab. Jetzt reichte es mir endgültig.
    Nur weil dieses Weib mich gestört hatte, war mir dieses Mißgeschick passiert. Ich nahm meinen Kombistrahler auf, der mir entfallen war. Suchend sah ich mich um.
    Der Choolk war verschwunden. Auf dem weichen Boden zeichneten sich die Spuren seiner achtzehigen Füße jedoch deutlich ab, so daß ich keine Mühe hatte, ihm zu folgen.
    Ich rannte hinter ihm her, bis ich hörte, daß Joan Connerford mit der Jet startete. Abrupt blieb ich stehen und blickte zu der Maschine hinüber, die langsam abhob. Ich schaltete den Videohelm wieder ein.
    „Was, zum Teufel, haben Sie vor?" fragte ich.
    „Ich werde verhindern, daß Sie dem Choolk einen Psycho-Schock versetzen", erklärte sie. „Außerdem haben Ihre Posbi-Freunde beobachtet, was Ihnen widerfahren ist. Ich schleuse sie aus, damit sie Sie retten können."
    „Sind Sie verrückt geworden?" brüllte ich. Gleichzeitig beobachtete ich, daß sechs Posbis aus der offenen Schleuse herabstürzten. „Sie behindern mich, anstatt mir zu helfen. Ich will den Choolk haben."
    „Ich auch", antwortete sie ruhig, „aber nach meiner Methode."
    „Moment mal", sagte ich mit zornbebender Stimme. „Ich bin der Kommandant der Jet. Sie haben sich meinen Befehlen zu fügen."
    „Ich entsinne mich nicht, davon gehört zu haben, daß Rhodan Ihnen das Kommando übertragen hat."
    „Das ist doch ganz klar", schrie ich, während ich mich umwandte und die Verfolgung des Choolks wieder aufnahm.
    Hinter mir hörte ich meine Posbi-Freunde, die laut jammerten, weil sie fürchteten, daß ich mir bei diesem Sprint durch die Wildnis das Genick brechen würde.
    „Keiner von uns hat die Befehlsgewalt", erläuterte Joan Connerford, während sie die Space-Jet über mich hinwegstreichen ließ. „Wir sind ein Team."
    „In dem ich noch immer entscheide."
    „Warum?"
    „Weil... weil ich der Mann bin", antwortete ich keuchend. Etwas anderes fiel mir im Augenblick nicht ein.
    Vor mir sah ich den Choolk, der panikartig vor mir, flüchtete.
    Er bog seinen Körper weit nach hinten. Ich vermutete, daß er nur so gut genug nach oben sehen konnte. Die Space-Jet überholte ihn und landete zweihundert Meter von ihm entfernt in Fluchtrichtung. Ich grinste verächtlich. Auf den
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