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0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls

Titel: 0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls
Autoren: Unbekannt
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Gedanken, daß der Choolk nun so weiterlaufen würde wie bisher, konnte auch nur eine Frau kommen.
    Ich machte die letzten Kräfte für den Endspurt mobil, wobei ich mich darauf vorbereitete, plötzlich nach links oder rechts springen zu müssen. Der Choolk rannte jedoch genau auf die Space-Jet zu, als habe er sie noch nicht bemerkt.
    Ich fluchte.
    Am meisten störte mich, daß Joan Connerford offenbar recht behielt. Das wollte ich nicht zulassen. Ich hob den Kombistrahler, blieb keuchend stehen und zielte sorgfältig, nachdem ich ihn auf Paralysestrahlung umgeschaltet hatte.
    Ich sah, daß Joan Connerford in höchster Eile aus der Jet hervorkam und dem Choolk entgegenlief. Dabei breitete sie ihre dünnen Arme aus und schrie: „Nicht schießen!" Ich löste den Paralysestrahler aus und stoppte den Choolk damit. Das Wesen, das aussah wie ein aufgerichteter Baumstamm, drehte sich um, ruderte aufgeregt mit den Armen, kippte dann nach hinten weg und blieb stocksteif auf dem Boden liegen.
    Als ich ihn erreichte, war die Kosmopsychologin schon bei ihm.
    „Sie haben ihn getötet", rief sie mir anklagend entgegen. Ihr Gesicht war von tiefer Trauer erfüllt. Ich wandte mich eilig dem Choolk zu. Ich hatte keine Lust, mich mit Joan Connerford zu beschäftigen.
    „Wie können Sie erwarten, daß eine nutzbringende Kommunikation mit dem Choolk zustandekommt, wenn Sie ihn vorher über den Haufen schießen?"
    „Halten Sie endlich den Mund", forderte ich sie grob auf. „Hier ist überhaupt nichts passiert, was ein derartiges Palaver rechtfertigen würde. Begreifen Sie nicht, daß Sie nur stören?"
    „Er ist tot."
    „Unsinn. Er ist paralysiert. Weiter nichts." Ich legte dem Choolk die Hand auf den Körper. Deutlich konnte ich fühlen, wie das Blut in seinem Adersystem pulsierte. „Das Kerlchen ist vielleicht sogar heilfroh, daß es für eine Weile Ruhe hat.
    Glauben Sie, daß es angenehm für ihn und die anderen ist, durch die Ausstrahlungen des schwarzen Kristalls halbwegs verrückt gemacht zu werden?"
    „Daran habe ich noch gar nicht gedacht", gestand sie niedergeschlagen ein.
    „Dann tun Sie das gefälligst", sagte ich heftig. „Und pfuschen Sie mir das nächste Mal nicht ins Handwerk."
    „Ich mache alles falsch", stellte sie in bitterer Selbstanklage fest.
    „Vollkommen richtig", bestätigte ich. „Endlich sehen Sie es ein."
    Ich blickte auf. Meine Posbi-Freunde umringten uns. Medo-Migg preßte mir seine medizinischen Sensoren an Hals und Kopf. Prilly öffnete ein Spezialfach in ihrem Körper und holte eine gefüllte Spritze daraus hervor.
    „Nichts da", rief ich hastig. „Eine Behandlung ist völlig überflüssig. Sie würde mich in einen psychischphysischen Konflikt stürzen."
    „Das mußt du uns erklären", sagte Scim-Geierkopf.
    „Ich denke gar nicht daran", erwiderte ich entrüstet. „Seht ihr nicht, daß ich genug zu tun habe? Ich bin vollkommen gesund und habe durch den Lauf nicht gelitten. Ihr braucht euch also um mich nicht zu kümmern.
    Ihr sollt euch mit dem Choolk befassen. Ich will wissen, ob es möglich ist, die Paralyse etwas abzubauen."
    Scim-Geierkopf untersuchte das fremdartige Wesen zuerst.
    Dann schloß sich der noch kompetentere Medo-Migg an.
    „Es ist möglich", erklärte er wenig später, „aber es wird etwa eine halbe Stunde dauern."
    „Na und?" fragte ich. „Warum fängst du nicht an?"
    „Weil der Choolk bei seinem Zusammenbruch ein Warnsignal abgestrahlt hat", erklärte Scim-Geierkopf. „Du mußt also damit rechnen, daß hier gleich einige Choolks oder Roboter erscheinen, die ihm helfen wollen. Wahrscheinlich werden Leblose kommen."
    „Verdammt, warum hast du das nicht eher gesagt?" fragte ich wütend. Ich bückte mich und nahm den Choolk auf die Arme. Erst jetzt wurde mir voll bewußt, daß die Schwerkraft auf Alwuurk deutlich unter einem glag. Das bedeutete, daß ich mich müheloser bewegen konnte als an Bord der SOL, und daß ich den Choolk ohne große Anstrengungen transportieren konnte.
    Selbstverständlich protestierten meine Freunde dagegen.
    Sie wollten mir die Last abnehmen, aber ich rannte einfach mit dem Gefangenen los und brachte ihn in die Space-Jet.
    Als die ersten Choolk-Roboter auf der Szene erschienen, startete ich bereits. Hinter mir betrat Joan Connerford die Zentrale.
    „Hoffentlich ist Ihnen klar, daß Sie aus kosmopsychologischer Sicht einen unverzeihlichen Fehler gemacht haben", sagte sie.
     
    3.
     
    „So, habe ich das?" fragte ich ärgerlich und
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