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0792 - Die Jagd nach dem Amulett

0792 - Die Jagd nach dem Amulett

Titel: 0792 - Die Jagd nach dem Amulett
Autoren: W.K. Giesa
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wollten. »So was wie du gehört eingesperrt… Bestie! Verschwinde! Lass mich in Ruhe!«
    Es begann zu regnen. »Auch das noch«, murmelte Alain. Blitze zuckten über den Himmel, gefolgt von ständigem Donnergrollen. Noch war das Gewitter einige Kilometer entfernt, aber es kam rasch näher.
    »Glaub mir«, sagte der Drache zerknirscht, »ich wollte das wirklich nicht! Aber meine Nieser sind unberechenbar.«
    »Dann nies in eine andere Richtung!«, fuhr Alain ihn zornig an.
    Der Drache schenkte ihm einen treuherzig-traurigen Blick aus seinen Telleraugen. »Wirklich«, versicherte er.
    »Ich - ich - ich bin nur ein bisschen erkältet.«
    Alain mochte sich lieber nicht vorstellen, was los war, wenn das kleine Ungeheuer schwer erkältet war!
    »Wer bist du überhaupt, und was willst du hier?«, fragte der Drache. »Ich bin Fooly, Jungdrache und Zamorras Kampfgefährte. Ich will ja nicht prahlen, aber ohne mich sähe der Prof ganz schön alt aus. Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Ich… ich bin Alain«, erwiderte der Student perplex. Er redete mit einem Drachen, der behauptete, Zamorra zu kennen! Das war… verrückt.
    »Und was willst du hier?«, fragte der Drache weiter. »Falls du jemanden besuchen willst, hast du dir die falsche Zeit ausgesucht. Die sind alle unterwegs. Oder willst du zu mir?«
    Alain schüttelte den Kopf. »Ich wusste ja nicht mal, dass es… Wesen wie dich überhaupt gibt«, erwiderte er.
    »Und was willst du dann hier?«
    »Ich suche etwas in Professor Zamorras Auftrag. Bruchstücke eines Amuletts. Drei habe ich schon gefunden.«
    Plötzlich durchzuckte es ihn: Fooly hieß der Drache! McFool stand am Klingelbrett des Château-Eingangs! Fool, das englische Wort für »Narr«!
    Nur ein Narr wird finden, was du suchst
    Sollte dieser Drache etwa…?
    »Ist das ein Amulett, wie der Chef eines besitzt?«, fragte der Drache in seine Überlegungen hinein. »So eine Silberscheibe mit allerlei Verzierungen?«
    Alain holte die drei Bruchstücke aus seiner Tasche und zeigte sie dem Drachen. Der nickte wissend mit seinem Krokodilkopf. »So ein Teil habe ich heute auf meinem Aussichtsplatz auf dem Turm gefunden«, sagte Fooly. »Weiß der Teufel, wie es dorthin gekommen ist.«
    »Kannst du es mir bitte holen?«
    »Aber sicher. Für Zamorras Freunde tue ich doch alles!«
    Er breitete die Flügel aus, drehte sich und versuchte in die Luft zu kommen. Dabei schlug er auch mit dem Schwanz um sich, wobei er Alain nur knapp verfehlte. Der Student sah dem kleinen Ungeheuer nach.
    Die Drachenschwingen waren doch eigentlich viel zu klein, um damit fliegen zu können. Offenbar war auch hier Magie im Spiel. Natürlich, wie auch sonst bei einem sprechenden Drachen!
    »Bin gleich wieder da«, rief Fooly aus wachsender Ferne. »Nicht Weggehen, ja?«
    Angesichts der Hilfe, die ihm der Jungdrache angedeihen lassen wollte, war das trotz aller Widrigkeiten momentan auch nicht Alain Cobains Absicht.
    ***
    Nicole Duval fuhr, so schnell sie mit dem Cadillac konnte und durfte, und ärgerte sich über jede Geschwindigkeitsbegrenzung. Sie spürte, dass es Zamorra zum Château drängte. Etwas Bedrohliches musste sich dort abspielen. Sonst hätte sich nicht eine solche Unruhe in ihm aufgebaut, wie er sie selten in seinem Leben empfunden hatte.
    »Wir hätten doch die Autobahn nehmen sollen«, sagte sie und zog den Straßenkreuzer durch die nächste Kurve.
    Zamorra reagierte nicht. Als sie zu ihm hinüber blickte, sah sie, dass er in Gedanken versunken da saß. Plötzlich leuchtete das Amulett, das er unter dem offenen Hemd vor der Brust trug, kurz auf.
    Zamorra beugte sich leicht vor. »Da geht etwas vor«, sagte er. »Jemand spielt im Château mit Magie herum, und es ist nicht Fooly! Es ist etwas… Amulett-Ähnliches. So, als gäbe es noch ein weiteres.«
    Dabei konnte es nur sieben geben. Zamorra besaß das siebte, Yves Cascal das sechste und Asmodis das fünfte. Die ersten vier waren im Universum verteilt, irgendwo auf der Erde, in der Hölle, auf fremden Welten oder in fremden Dimensionen. Niemand wusste derzeit, wo sie zu finden waren.
    Also ein achtes Amulett…?
    Merlin hatte einmal eine Andeutung gemacht, vor langer Zeit. Danach sollte sein dunkler Bruder einmal versucht haben, selbst ein Amulett zu erschaffen. Aber dieser Versuch sei gescheitert. Zamorra war gewillt, dem alten Zauberer von Avalon zu glauben.
    Hinzu kam, dass das Auftauchen eines Asmodis-Amuletts im Château ebenso unwahrscheinlich war wie das der ersten
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