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0791 - Blutzwang

0791 - Blutzwang

Titel: 0791 - Blutzwang
Autoren: Volker Krämer
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schweren Stand, denn der Vampirdämon war unglaublich stark und gewandt. Der Parapsychologe brauchte Hilfe. Und die so schnell wie nur möglich. Doch von Nicole würde er sie kaum bekommen.
    Die Körpersprache der schönen Französin war unmissverständlich. Artimus musste kein Psychologe sein, um sie deuten zu können: Das Leben des Druiden stand auf der Kippe! Und Duval schien ihm nicht helfen zu können. Ihr Blick ging hilfesuchend in Zamorras Richtung, der in dieser Sekunde nur knapp einer neuen Attacke des Vampirs aus weichen konnte.
    »Sie braucht Merlins Stern.« Khiras Stimme war nur ein Flüstern, doch van Zant hatte nicht nur die Worte, sondern auch deren Sinn sofort verstanden.
    »Das wäre Zamorras Ende. Es muss doch einen anderen Weg geben, um dem Druiden…«
    »Bringen Sie mich dort hinaus, Artimus. Jetzt bin ich an der Reihe.«
    Van Zant wollte protestieren, doch die Hände der Biologin legten sich mit Nachdruck auf seinen Mund. »Vertrauen Sie mir jetzt ganz einfach, Artimus. Ich glaube, nur das Amulett kann den verwundeten Druiden retten. Und wenn wir Sarkana für eine gewisse Zeit ablenken können, geben wir Nicole und Zamorra eine Chance. Bitte… bringen Sie mich zu Sarkana.«
    Van Zant spürte ein Kribbeln, das sich durch seinen gesamten Körper schlich. Wenn eine Aktion den Titel Selbstmordkommando verdient hatte, dann diese hier. Er musste ja verrückt sein, wenn er der Bitte der Kleinwüchsigen nachkam. Völlig verrückt und wahnsinnig!
    Mit einem tiefen Seufzer setzte sich Artimus van Zant in Bewegung.
    Er war definitiv und unwiderlegbar verrückt…
    ***
    Zamorra duckte sich tief, um dem Flügelschlag zu entgehen.
    Mit einer Hechtrolle verschaffte er sich einige Meter Raum - Sekunden, um Atem holen zu können. Der Vampirdämon war unglaublich stark. Viel stärker, als der Parapsychologe es befürchtet hatte. Die Tatsache, dass er sich wieder zum Herrn über sein Volk aufgeschwungen hatte, schien in Sarkana neue Kräfte freizulegen.
    Zamorra blieb kaum die Zeit, um einen Blick auf Nicole zu werfen. Doch dann sah er aus den Augenwinkeln, dass seine Partnerin mit erhobenen Armen dastand und ihm zu winkte. Es war kein Zeichen des Triumphs, ganz im Gegenteil. Nicoles Gesicht sprach Bände. Es war ihr nicht gelungen, Gryf zu helfen. Und Zamorra befürchtete, dass es viel schlimmer stand, als es ihm lieb sein konnte.
    Denn Nicole formte mit beiden Händen eindeutig einen Kreis!
    Es war nicht schwer zu erraten, was sie damit anzeigen wollte. Sie will Merlins Stern… nur mit dem Amulett kann sie Gryf noch retten… Nicole war in der Lage, die Silberscheibe mittels Gedankenbefehl zu sich zu rufen, doch das wollte sie in keinem Fall tun, ohne Zamorra zuvor davon in Kenntnis zu setzen. Es konnte ihn das Leben kosten, wenn der Schutzschirm um ihn herum plötzlich erlosch.
    Andererseits… war das vielleicht sogar eine Chance. Zamorra hoffte inständig, dass Nicole seine hastigen Handzeichen verstand, denn davon hing nun alles ab.
    »Komm her, Zamorra. Du kannst mich nicht besiegen. Ich werde dich vernichten, so wie ich den Druiden vernichtet habe! Und dann… dann wird mir mein Volk auf Ewig zu Füßen liegen! Komm zu mir und stirb, Zamorra…« Hochaufgerichtet und mit ausgebreiteten Schwingen kam die Monstrosität auf den Franzosen zu.
    Zamorra ließ Sarkana bis auf zwei Meter an sich heran kommen, dann brachte er sich mit zwei, drei weiten Sätzen in relative Sicherheit. Und genau in diesem Augenblick geschah es. Das grünliche Wabern des Schutzschildes verschwand. Triumphierendes Geheul erfüllte die Kaverne, als Sarkana seinen Feind schutzlos vor sich sah.
    Dass die handtellergroße Scheibe des Amuletts nicht mehr um Zamorras Hals hing, registrierte der Dämon nicht. Die blanke Mordsuchi machte ihn dafür blind.
    Sein Triumphschrei wurde einen Wimpernschlag später zum Gebrüll eines verwundeten Tieres!
    Der silberne Strahl kam präzise, traf Sarkana voll in den Rücken und katapultierte ihn mehrere Meter in die Höhle hinein. Wie tot lag die Fledermausgestalt auf dem Boden. Doch Zamorra ließ sich nicht täuschen. Der Angriff von Merlins Stern, der nun in Nicoles Hand ruhte, die zielsicher getroffen hatte, dieser eine Angriff reichte nicht aus, um den uralten Dämon zu vernichten.
    Mit wütendem Grollen kam Sarkana wieder in die Höhe. Hass und Schmerzen machten ihn rasend. Mit schwirrenden Schwingen erhob er sich mehrere Meter vom Boden. »Dafür stirbst du einen tausendfachen Tod, Zamorra!«
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