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0791 - Blutzwang

0791 - Blutzwang

Titel: 0791 - Blutzwang
Autoren: Volker Krämer
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Stück näher zu kommen.
    »Es wäre vielleicht keine schlechte Idee, Gryf zu der Party hinzu zu bitten.« Zamorra war darauf bedacht, nicht auf dem Geröll auszurutschen. Es war hier nahezu stockfinster, und wie schon so oft fungierten die Dhyarra-Kristalle als einzige Lichtquelle. Sie tauchten die Szenerie in ein unwirkliches blasses Licht, dessen Blaufärbung mehr als ungewöhnlich erschien.
    Nicoles Augen blickten sorgenvoll. »Das versuche ich bereits seit geraumer Zeit. Mit Hilfe meines Dhyarras. Ich sende ihm Impulse…«
    Zamorra hob die Brauen. »Das ist neu«, gestand er. »Wie machst du das?«
    »Ich habe es einfach ausprobiert«, sagte sie. »Aber… ich kann mir keinen Reim darauf machen, Chéri, doch ich erhalte keinerlei Echo von Gryf. Es ist, als wäre er nicht mehr da. Zumindest nicht mehr auf unserer Welt. Was kann da geschehen sein?«
    Die Mitglieder des Zamorra-Teams waren allesamt mental abgeschirmt, doch untereinander hatten sie ihre Tricks und Möglichkeiten, sich zumindest zu orten.
    Zamorra wusste keine logische Antwort zu geben und konzentrierte sich auf den Weg vor sich.
    Ein spitzer Schrei ließ ihn herumfahren. Khira Stolt war gestolpert. Für die körperlich kleine Frau war das hier eine Tortur. Doch sie konnte ein entscheidender Faktor sein, wenn es zu einem Kampf mit Sarkana kam. Zumindest hoffte Zamorra, den uralten Vampir durch ihre Anwesenheit zu verunsichern.
    »Alles okay.« Artimus van Zant hatte die Biologin noch rechtzeitig aufgefangen.
    Khira Stolt fiel es sichtlich schwer, doch sie war vernünftig genug, um einsichtig zu werden. »Na gut, Artimus. Also dann, Riese… können Sie die Zwergin tragen?« Es war nicht zu überhören, welche Überwindung sie diese Frage kostete.
    Der Südstaatler wurde dem gerecht, was man über die Kavaliere seiner Heimat so allgemein erzählte. Zamorra und Nicole mussten breit grinsen, als sie die Situation beobachteten.
    »Wenn Sie gestatten, Gnädigste?«
    Als wäre sie eine Feder hob van Zant die junge Frau auf seine Schultern. »Sie sind kein Zwerg, liebste Khira - für mich sind Sie der Riesenzwerg schlechthin. Es ist mir eine Ehre, Ihnen als Vehikel dienen zu dürfen.«
    »Artimus, Sie sind ein Charmeur. Riesenzwerg… das gefällt mir. Aber sagen Sie es bitte nicht weiter, okay?«
    »Still jetzt, wir sind unserem Ziel vielleicht schon näher, als wir glauben.« Zamorra wandte sich immer noch amüsiert um. »Besser, Sarkana entdeckt unser Kommen nicht zu früh.«
    »Noch besser - er bemerkt uns erst, wenn wir ihm direkt im Nacken sitzen.« Nicole fühlte sich bei dieser Geschichte äußerst unwohl. Wenn der Vampirdämon die Macht ergriffen hatte, dann konnte niemand ahnen, ob und wie sehr ihn das noch mehr gestärkt hatte. Und Sarkana war schon vorher beinahe unangreifbar gewesen. Nur mit List und Glück hatte Gryf das letzte Zusammentreffen mit dem Dämon überhaupt überstanden.
    Nicole wünschte sich weit fort von hier. Am besten in den Pool vom Château Montagne. Aber das blieb ganz sicher nur ein Wunschtraum.
    Khira Stolt verlor nach und nach die Scheu vor ihrem Lastesel aus dem Süden der USA. Wie ein Kind auf den Schultern des Vaters ließ sie sich sicher und bequem tragen. Die Hände hatte sie vertrauensvoll auf die spärliche Kopfbehaarung van Zants gelegt. Nur im Flüsterton verständigten sich die beiden.
    »Khira, Sie müssen mir ausführlich über Ihre Kindheit berichten. Das ist die verrückteste Story, die ich je gehört habe.« Van Zant spürte das Zusatzgewicht auf seinen Schultern kaum. Doch was er sehr wohl spürte, waren die äußerst fraulichen Formen, die es sich da auf ihm gemütlich gemacht hatten. Er gestand sich ein, dass die Nähe zu Khira ihn erstaunlich nervös machte.
    »Später, Artimus. Ich hoffe nur, wir werden ein Später erleben.« Erstaunt hörte er das leise Lachen der Biologin, das irgendwie nicht zu der gespannten Situation passen wollte.
    »Erstaunlich, wie zärtlich Ihre Riesenpranken sein können. Oder haben Sie nur Angst, ich könnte von Ihren breiten Schultern rutschen?«
    Verblüfft und ein wenig verstört registrierte Artimus, dass er unbewusst seine Hände auf die Oberschenkel der Biologin gelegt hatte. »Ich… äh… wollte Sie nur sichern. Sie müssen mir glauben…«
    Khira unterbrach ihn im Flüsterton. »Schon okay, Artimus. Ich mag Sie ja auch. Aber jetzt still.«
    Zamorra gab mit einem Zeichen zu verstehen, dass ab jetzt absolutes Schweigen angesagt war.
    Es war zunächst nur ein weit
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