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0790 - Der Satanskopf

0790 - Der Satanskopf

Titel: 0790 - Der Satanskopf
Autoren: Jason Dark
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ein. Lass dich nur nicht von deinen eigenen Wahnvorstellungen verrückt machen. Hier ist alles normal, wenn auch etwas außerhalb der Reihe. Aber das kennst du. Du hast schließlich lange genug mit diesen Typen gearbeitet.
    Sie räusperte sich die Kehle frei und dachte daran, dass jetzt etwas getan werden musste, doch dieser Blitzgedanke fiel so schnell wieder in sich zusammen, wie er ihr gekommen war. Nein, sie allein konnte nichts unternehmen. Sie war nicht die Herrin dieses Hauses, sie war Sarrazin ausgeliefert. Auf seine Unterschrift kam es an, ob sich die Zukunft für sie in der nächsten Zeit rosig zeigte oder weiterhin so düster blieb wie jetzt.
    Das Ersparte war aufgebraucht bis auf einige Hundert Pfund. Sie musste die Rolle bekommen, auch wenn die noch so beschissen war und sie sicherlich auf die eine oder andere Weise durch irgendein Monster oder einen Psychopathen gekillt wurde, denn die Hauptrolle spielte eine andere Person, das wusste sie bereits.
    Ihr Lächeln war wütend und schmerzlich zugleich, als sie daran dachte. Die Zeit war vorbei. Hauptrollen würden ihr nicht mehr angeboten werden, das war sowieso eine Ausnahme gewesen, und diese Hauptrolle hatte sie auch nur in zweitklassigen Streifen gespielt. Aber das hier, das Arbeiten mit einem Juri Sarrazin, konnte noch einmal einen Push für die Karriere bedeuten.
    Wo er nur blieb?
    Allmählich verließ sie der Frust, es packte sie die Wut. Coleens Temperament schäumte manchmal über, dann sah sie rot und kannte kein Pardon mehr. Dieser Hundesohn ließ sie einfach zu lange schmoren. Das tat er bestimmt bewusst, um die Gage zu drücken. In dieser Branche musste man mit allen Tricks rechnen.
    Es war ihr kaum aufgefallen, dass sie schon vor der Tür stand.
    Wenn sie den Blick etwas anhob, sah sie den rechteckigen düsteren Ausschnitt in der Wand. Die Tür war schwarz, zumindest dunkelgrau, und sie hatte einen goldenen Knauf.
    Als Coleen ihre Hand darauf legte, dachte sie daran, einen kahlen, kalten Schädel zu umklammern. Dieser Vergleich trieb ein Frösteln über ihren Hucken, aber er war so weit nicht hergeholt.
    Sie drehte ihn.
    Nein, es blieb beim Versuch. Der verdammte Knauf ließ sich nicht bewegen. Noch war sie nicht misstrauisch und schob es auf ihre feuchte Handfläche und dass sie möglicherweise abgerutscht war.
    Doch auch beim zweiten Versuch – die Handfläche hatte sie inzwischen an ihrem Pullover getrocknet – erzielte sie keinen Erfolg.
    Für Coleen stand fest, dass die Tür verschlossen war. Sie konnte sie nicht öffnen.
    Die Frau biss auf ihre Unterlippe. Ein wenig zu hart, denn schon schmeckte sie Blut. Das Blut stieg auch in ihren Kopf und gern hätte sie es abgestritten, aber es blieb eine Tatsache.
    Sarrazin, dieser verfluchte Hundesohn, hatte die Tür verschlossen.
    Sie kam nicht aus dem Zimmer, es sei denn, sie öffnete eines der Fenster und kletterte hinaus, was möglich war, denn der Raum lag im Erdgeschoss.
    Coleen Baker überlegte nicht lange. Manchmal konnte sie sich blitzschnell entscheiden, und das musste sie hier. Auf dem Absatz machte sie kehrt und lief auf eines der beiden Fenster zu. Sie waren sehr hoch und groß. Coleen zerrte den Vorhang zur Seite und schaute für einen Moment in den winterlich grauen Vorgarten mit seinen kahlen Bäumen und den seltsamen Steinformationen, die als Sitzflächen dienten.
    Sie umklammerte den Griff – und schrie im nächsten Augenblick leise auf, denn er ließ sich nicht bewegen.
    »Scheiße!«, keuchte sie.
    Erst als sie genauer hinschaute, sah sie im Griff den schmalen Spalt, in den haargenau ein Schlüssel hineinpasste. Die Fenster ließen sich ebenfalls abschließen, und das hatte Sarrazin getan.
    Die Schauspielerin trat einen Schritt zurück. Das Blut war aus ihrem Gesicht gewichen. Der leere Vorgarten kam ihr meilenweit entfernt vor, und ein Schauer der Furcht überkam sie.
    Viel Hoffnung hatte sie zwar nicht, aber sie wollte es am nächsten Fenster versuchen.
    Klar, es war ebenfalls verschlossen. Da ließ sich nichts, aber auch gar nichts bewegen.
    Sie war gefangen!
    Coleen schluckte. Ihr Speichel schmeckte bitter. Ihre Knie zitterten, und sie wollte über den Grund nachdenken, doch das gelang ihr nicht. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, welches Motiv Sarrazin gehabt haben könnte, sie hier allein zu lassen.
    Coleen drehte sich um.
    Das tat sie nicht grundlos, denn sie glaubte, im Raum ein Geräusch gehört zu haben.
    Komisch, jetzt war wieder alles still, bis auf ihr
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