Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0790 - Der Satanskopf

0790 - Der Satanskopf

Titel: 0790 - Der Satanskopf
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
heftiges Atmen eben. Sie runzelte die Stirn und dachte daran, dass sie allmählich anfing, Gespenster zu sehen.
    Aber die Gespenster waren tatsächlich vorhanden. Sie hingen als Masken an den Wänden oder standen als schreckliche Figuren herum, die jeden Besucher erschrecken konnten.
    Sehr langsam trat sie wieder in den großen Raum hinein. Diesmal ging sie nicht zur Tür, sondern dorthin, wo Juri Sarrazin gesessen hatte. Sie fand einen Schreibtisch, auf dem zahlreiche Papiere lagen.
    Viele Stifte schauten aus gewissen Behältern sehr bunt und vielseitig, doch der Schreibtisch gefiel ihr trotz allem nicht, auch wenn er sehr antik aussah, denn irgendetwas fehlte.
    Coleen überlegte und erkannte es dann.
    Es gab kein Telefon!
    Ihr Mut sackte wieder zusammen. Beinahe hätte sie angefangen zu heulen oder zu schreien, nur damit sie etwas tat und gleichzeitig spürte, dass sie noch lebte.
    Hinter dem Schreibtisch und auch jenseits des Stuhls mit der hohen Lehne hing etwas in Augenhöhe an der Wand, das sie beim ersten Hinsehen nicht sofort erkennen konnte. Es war ein relativ flacher Gegenstand, wie sie meinte, wobei er sich jedoch deutlich vom Muster der düsteren Tapete abhob.
    Coleen merkte das Kribbeln. Es hatte ihren gesamten Körper erfasst. Schon beim ersten Hinsehen war es ihr aufgefallen. Es begann an der Stirn und fand seinen Weg über das Gesicht und den Hals. Es wanderte über den Oberkörper, sogar die Beine wurden nicht ausgelassen, und erst an den Füßen hörte es auf.
    Das war nicht normal. In diesem verdammten Raum war überhaupt nichts normal, doch dieses Gefühl am allerwenigsten.
    Das Ding an der Wand zog sie an. Sie wunderte sich selbst darüber, dass sie ihre Schritte an der Seite des Schreibtisches vorbeilenkte. Eigentlich hätte sie die Leuchte einschalten können, das vergaß sie, denn ihre Augen waren einzig und allein auf den Gegenstand an der Wand gerichtet. Was war das nur?
    Ein Fleck?
    Nein, das nicht, aber so etwas Ähnliches.
    Sie kam näher an ihr Ziel heran.
    Ein Gesicht…
    Ja, es war ein Gesicht, es war eine Maske, allerdings anders als die normalen, denn sie stand nicht so weit vor. Diese Maske war in der Wand beinahe integriert, sie lag flach darauf, und ihr Aussehen ließ Böses vermuten.
    Ein Kopf, aber nicht rund, sondern mehr wie ein Dreieck geschnitten. Leicht schräg stehende Augen, geschwungene Brauen, eine Nase mit sehr breiten Flügeln, ein verzogener und offen stehender Mund, in dem die beiden Zahnreihen hell und gleichzeitig düster blinkten, sodass sie an frisch geschliffene Messer erinnerten.
    Sie sah keine Haare, sondern nur ein grünes Umfeld, das den Kopf an der Wand umgab.
    Scheußlich, widerwärtig, abstoßend, das waren die Begriffe, die ihr durch den Kopf schossen. Coleen hatte Mühe, ihren Blick zu heben und sich auf die Augen zu konzentrieren. Dort fielen ihr besonders die Pupillen auf. Sie waren so kalt, starr und auch ungewöhnlich leer, obwohl in ihnen eine gewisse Farbe schimmerte, denn bei genauerem Hinschauen schimmerten sie in einem kalten Rot.
    Es war nicht sehr intensiv, mehr blass, aber nicht verwaschen. Dafür gefährlich klar.
    Diese Maske war die schlimmste von allen, und Coleen Baker spürte auch die Angst wie einen siedenden Strahl durch ihren Körper zucken. So wie heute hatte sie sich gefühlt, wenn Fieberschauer sie überkommen hatten, und die Hitzewellen stiegen hoch in ihren Kopf, wobei sie ihr Wahrnehmungsvermögen beeinträchtigten.
    Eigentlich hätte sie vor der Maske weglaufen müssen. Seltsamerweise blieb sie auf der Stelle stehen, und ungewöhnlicherweise übte diese Maske, dieser Kopf oder dieses Gesicht, wie immer man das Ding auch nennen wollte, eine ungewöhnliche Anziehungskraft aus.
    Coleen zwinkerte. Sie spürte den Schweiß überall auf ihrem Körper. Ohne es eigentlich richtig zu wollen, streckte sie den Arm aus.
    Da war etwas in ihrem Kopf gewesen, das ihr einen Befehl erteilt hatte – dachte sie.
    Sie schaute ihrem eigenen Arm nach und konzentrierte sich auf die Hand, die sie automatisch spreizte, als wollte sie die Maske mit einem Griff umfassen.
    Das seichte, dennoch kalte Rot blieb in den Augen bestehen. Scharf glotzte der Kopf sie an. Das Böse des Ausdrucks nahm sie wohl wahr allein, sie kümmerte sich nicht darum, weil der Drang, die Maske anzufassen, immer stärker wurde und sich zu einer Manie verwandelte.
    Die Hand näherte sich dem Mund.
    Das grüne Leuchten um den Kopf herum blieb. Da musste die Tapete mit einer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher