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0790 - Der Satanskopf

0790 - Der Satanskopf

Titel: 0790 - Der Satanskopf
Autoren: Jason Dark
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euch aber geschnitten.«
    Suko öffnete ihr die Bürotür. »Du gibst uns doch später sicherlich Bescheid.«
    »Das muss ich mir noch überlegen. Ach so, wann erscheint John eigentlich wieder auf der Bildfläche?«
    »Keine Ahnung. Ich rechne heute oder morgen mit ihm. Er scheint wieder aufgehalten worden zu sein. Den Fall mit der Nonne hat er ja zu einem glücklichen Ende geführt.«
    Sarah nickte. »Ich hörte auch, dass der Winterurlaub nicht so gelaufen ist, wie er hätte laufen sollen.«
    »Ja. Da hat es Ärger gegeben. Ist aber überstanden, auch bei den Conollys.«
    »Zum Glück.« Sie durchquerte winkend das Vorzimmer, machte aber nicht mehr den glücklichen Eindruck wie bei ihrer Ankunft.
    Als Suko zurück in sein Büro ging, war Glenda dabei, die Tassen auf das Tablett zu stellen. In gebückter Haltung stehend drehte sie den Kopf.
    »Nun?«
    »Was meinst du damit?«
    Glenda richtete sich auf. »Du hast kein schlechtes Gewissen?«
    Suko lächelte. Er schaute zu Boden. »Tja, das ist so eine Sache. Komisch ist das schon.«
    »Finde ich auch.«
    »Obwohl ja nichts dabei ist«, sagte der Inspektor schnell.
    Glenda zupfte einige Knöllchen von ihrem Pullover. »Kann man das wissen?«, fragte sie.
    Suko schwieg. Er nahm Platz und brütete vor sich hin. »Was soll denn schon passieren? Sie ist eingeladen worden, und wenn Jane Collins der Typ nicht sympathisch ist, sollten wir das als Vorurteil ansehen und nicht als einen Grund.«
    Glenda drehte sich mit dem Tablett auf den Händen der Tür zu.
    »Wie du meinst, Suko.«
    Sie verschwand im Nebenzimmer, und der Inspektor dachte nach.
    Es war ja verrückt, sich gleich wieder Gedanken zu machen. Alle Bekannten waren über Sarahs Hobby informiert. Sie belächelten es, andere wunderten sich, aber jeder akzeptierte es, auch wenn das Hobby für eine ältere Frau ungewöhnlich war.
    Er fragte sich, was sein Freund John Sinclair getan hätte. Suko wusste keine Antwort. Aber morgen war auch noch ein Tag, und er hatte noch Zeit, sich die Sache durch den Kopf gehen zu lassen. Vielleicht würde er dann anders denken.
    ***
    Coleen saß noch immer auf dem Stuhl und fragte sich, weshalb sie Angst gekriegt hatte. Sie wusste nicht mal, wie lange Juri Sarrazin weg war, die Zeit war für sie bedeutungslos geworden.
    Die Angst aber blieb…
    Sie war wie ein unsichtbarer Nebel, der vor ihr auf keinen Fall halt machte. Er kroch weiter, er drang in sie ein, er kroch durch die Adern, er umgarnte ihr Herz und machte ihr auch beim Atmen zu schaffen. Es war verrückt, und sie redete sich ein, dass alles normal war, dennoch blieb das Gefühl.
    Es lag am düsteren Zimmer. Nicht an den Wänden, dem Fußboden oder der Decke, sondern einzig und allein an den Gegenständen, die Sarrazin gesammelt und ausgestellt hatte. Ein normaler Mensch hätte sich zwischen ihnen niemals wohl gefühlt, bei einem Künstler wie Sarrazin war es etwas anderes. Der brauchte dies, denn für Männer wie ihn gab es keinen Feierabend. Der lebte seinen Beruf, und der Beruf lebte mit ihm. Seine Schöpfungen waren gleichzeitig seine Kinder, die ihm die Familie ersetzten.
    Seltsame Kinder allerdings, wie Coleen Baker fand. Unheimliche Kinder, denn sie fühlte sich trotz allem von diesen toten Gegenständen ständig beobachtet und unter Kontrolle gehalten. Da schwere Vorhänge die Fensterscheiben verdeckten und draußen die Welt auch nicht von einem strahlenden Sonnenschein verwöhnt wurde, lag der größte Teil des Raumes im Schatten. Deshalb fiel es Coleen schwer, die Gegenstände genau auszumachen. Sie sah von ihrem Sitzplatz aus nie etwas deutlich, selbst nicht die Ecke, wo Sarrazin seinen Platz gefunden hatte. Da waren nur schwach die Konturen eines kantigen Gegenstands zu erkennen, wahrscheinlich stand dort ein Schreibtisch.
    Sie saß im Licht. Eine weiche Helligkeit, die von zwei Seiten auf sie niederfiel und sich auf dem Teppich vor ihren Füßen wie eine schimmernde Pfütze verteilte. Dahinter wurde es schon düster, was auch an dem schwarzgrauen Bodenbelag lag.
    Figuren, Masken, Maschinen, seltsame Waffen und Monster-Modelle verteilten sich in dem großen Büro. Links von ihr stand ein großer Tisch, auf dem Zeichnungen ihren Platz gefunden hatten.
    Darüber deckten schreckliche Figuren die Wand. Dämonische Geschöpfe mit verzerrten Gesichtern und glühenden Augen, die seltsamerweise immer anders aussahen, wenn man sie von verschiedenen Blickwinkeln her betrachtete. Manchmal leuchteten sie grün, dann wieder
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