Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
079 - Der Körperdieb

079 - Der Körperdieb

Titel: 079 - Der Körperdieb
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
hervorragend zu schlagen wußte.
    Er lief den Flur entlang, die Treppe hoch.
    Wenig später stand er keuchend vor der Tür, die in Tucker Peckinpahs Arbeitszimmer führte. Unter der Tür lag ein heller Lichtbalken.
    Eine Frechheit und Kaltschnäuzigkeit sondergleichen hatte dieser Einbrecher. Einfach Licht zu machen, obwohl der Verwalter da war… Dazu gehörte schon eine große Portion Unverfrorenheit.
    Na warte, dachte Cruv. Ich werde meinen Stock auf deinem Rücken tanzen lassen!
    Vorsichtig hob der Kleine die Hand. Seine Finger schlossen sich um das kalte Metall der Klinke. Ganz langsam drückte er sie nach unten.
    Die Tür öffnete sich einen Spalt breit, und ein vertikaler Lichtstreifen traf den Knirps. Gespannt lauschte der Gnom. Er hörte Schlüssel klirren und hielt den Atem an.
    Behutsam drückte er die Tür ein Stück weiter auf. Sein Blick strich suchend durch den Raum.
    Noch hatte der Einbrecher den Gnom nicht entdeckt, aber auch Cruv hatte den Mann noch nicht gesehen. Er hörte ihn nur. Geduckt trat der Knirps ein.
    Seine beiden Hände legten sich fest um den schwarzen Ebenholzstock. Das Gesicht des Kleinen nahm einen grimmigen Ausdruck an.
    Für ihn war dieser Einbruch eine Beleidigung seiner Person.
    Der Verbrecher, der sich Einlaß in dieses Haus verschafft hatte, nahm den Verwalter nicht ernst!
    Cruvs rechte Hand glitt am glatten Stock hoch und erreichte den Knauf aus massivem Silber. Wenn er den Knauf jetzt drehte, würden unten drei Metallspitzen aus dem Stock schnellen.
    Noch wartete der Knirps damit, denn das Geräusch hätte ihn verraten. Er schlich wie ein kleines Raubtier durch das Arbeitszimmer.
    Es gab einen antiken, handbemalten Paravent, und dahinter befand sich der Einbrecher. Deshalb konnte ihn Cruv immer noch nicht sehen. Der Kleine setzte völlig geräuschlos einen Fuß vor den andern.
    Immer wieder blieb er kurz stehen. Aber diese Pausen dauerten nur wenige Sekunden, dann schlich der Gnom von der Prä-Welt Coor sofort wieder weiter.
    Die Spannung wuchs, wurde allmählich unerträglich. Mit einem gewöhnlichen Verbrecher würde Cruv keine Schwierigkeiten haben, aber es konnte sich bei dem Eindringling auch um ein schwarzes Wesen handeln.
    Deshalb fieberte Cruv.
    Er machte einen Schritt nach rechts und erblickte die Schulter des Mannes. Noch ein Schritt nach rechts… Jetzt hatte er den Rücken des Einbrechers vor sich.
    Wie ein Höllenwesen sah der Mann nicht aus, aber er konnte sich getarnt haben. Cruv richtete die Stocköffnung auf den Kerl, und sein kleines Herz trommelte aufgeregt gegen die Rippen.
    Der Einbrecher hatte die Alarmanlage überlistet und den Safe geöffnet. Er stand vor dem offenen Wandtresor und stopfte Banknoten in seine Taschen.
    Tucker Peckinpahs Geld! Geld, auf das Cruv – so, wie auf das gesamte Anwesen – aufpassen sollte. Eine bodenlose Frechheit war das.
    Der Gnom schlich noch zwei Schritte näher. Wenn er nur mit dem Stock zustieß, würde er den Mann treffen.
    »So!« knurrte der Knirps ganz hinten in der Kehle. »Und jetzt tun wir schön brav alles wieder in den Safe, was wir herausgenommen haben!«
    Gleichzeitig drehte er den Silberknauf, und sein Stock verwandelte sich – im wahrsten Sinne des Wortes im Handumdrehen – in einen Dreizack, dessen Spitzen magisch geladen waren.
    Erschrocken fuhr der Mann herum.
    Cruv stieß einen überraschten Schrei aus und taumelte zurück.
    Der Mann war… Tucker Peckinpah.
    ***
    Kanutto wußte, daß sie hinter ihm her waren. Es machte ihm nichts aus, denn sie konnten ihm nichts anhaben. Ihnen standen nur Waffen zur Verfügung, über deren Munition er lachte. Was wollten sie mit gewöhnlichen Kugeln gegen ihn ausrichten?
    Ihresgleichen konnten sie damit ausschalten, aber er war nicht so schwach und verletzbar wie ein Mensch. Da hätten sie schon mit größeren Kalibern anrücken müssen, wenn sie ihm hätten gefährlich werden wollen.
    Doch das wußten sie nicht.
    Er hörte den Polizeifunk mit, war über den Stand der Dinge bestens informiert. Vier Streifenwagen trieben ihn vor sich her, und ständig meldeten sich Besatzungen anderer Polizeifahrzeuge, die sich an dieser Jagd beteiligen wollten.
    Er hörte, wo sie waren und in welche Richtung sie fuhren.
    Er hätte jetzt gleich stoppen und auf sie warten können, aber es machte ihm Spaß, sie erst noch an der Nase herumzuführen. Er spielte mit ihnen Katz und Maus.
    Immer wenn sie dachten, sie hätten ihn, entwischte er ihnen.
    Sie arbeiteten fieberhaft darauf hin,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher