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079 - Der Körperdieb

079 - Der Körperdieb

Titel: 079 - Der Körperdieb
Autoren: A.F.Morland
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sind gefährliche Killer, eiskalte Jäger«, sagte Mr. Silver. »Magische Kraftkerle, die unerbittlich ihren Weg gehen.«
    Ich forderte den Anwalt und seinen Butler auf, den Polizisten zu beschreiben. Sie taten es sehr genau. Und James nannte auch den Namen des bulligen Uniformierten: »Sergeant Dick Browning.«
    »Gut zu wissen, wie er aussieht«, bemerkte ich.
    Doch Mr. Silver nahm mir gleich wieder die Freude, indem er sagte: »Er hat lediglich das Aussehen dieses Sergeants angenommen.« Der Hüne erklärte mir, auf welche Weise das vor sich gegangen sein mußte.
    Mir lief es eiskalt über den Rücken. Der Tod des Sergeants mußte grauenvoll gewesen sein. Angeblich verfuhren diese Glaswesen immer so, wenn sie sich irgend jemandes Aussehen aneignen wollten.
    Sie preßten ihre Opfer zu einer Folie zusammen, in die sie sich dann einhüllten.
    »Das heißt, der richtige Sergeant Browning lebt nicht mehr«, sagte Dean McLaglen. »Ist das richtig?«
    Mr. Silver nickte. »Der echte Polizist kommt erst wieder zum Vorschein, wenn Kanutto dessen Aussehen ablegt.«
    »Findet man dann irgendwo diese ›Folie‹?« fragte der Anwalt.
    »Nein«, sagte der Hüne. »Dann wird der Mann wieder so, wie er aussah, bevor er in die magische Presse geriet, mit nur einem Unterschied: daß er dann tot ist.«
    »Und Kanutto?«
    »Der kann sich jederzeit ein anderes Aussehen zulegen«, sagte Mr. Silver. »Tja, so sieht’s aus. Es wird nicht leicht sein, ihn zu erkennen.«
    »Und es wird nicht leicht sein, Tucker Peckinpah vor ihm zu finden«, fügte ich hinzu.
    ***
    Als man Kerrs Leiche fand, begann die Polizeimaschinerie auf Hochtouren zu laufen. Natürlich kannte man die grauenvollen Hintergründe nicht, die zu Gary Kerrs Tod geführt hatten. Man behandelte die Sache wie einen ganz gewöhnlichen Mord, wenn man den Mord an einem Polizeibeamten als ganz gewöhnlich bezeichnen kann.
    Es wurde zunächst angenommen, auch Dick Browning wäre getötet worden, da seine Leiche aber nicht auftauchte, entwickelten die Beamten auch noch eine andere Theorie: Browning und Kerr hatten einen Streit gehabt, Dick Browning drehte durch und legte seine Hände um den Hals des Kollegen…
    Alle sagten, es wäre eine verrückte, eine haltlose Theorie.
    Aber konnte nach acht Jahren gemeinsamem Dienst nicht einmal ein Punkt erreicht worden sein, wo sich die beiden aneinander rieben wie Feuersteine?
    Man kann nicht acht Jahre lang einer Meinung sein. Da gibt es manchmal Spannungen, die andere vielleicht gar nicht mal so recht mitkriegen, und plötzlich dreht einer durch, sieht rot und geht dem Freund, dem Kollegen, an die Kehle.
    Ein schlechter Tag, eine miese Laune – das falsche Wort.
    Während nach dem verschwundenen Polizeifahrzeug gefahndet wurde, an dessen Steuer möglicherweise Dick Browning saß, durchwühlte man Brownings Privatleben.
    Im Dienst konnte man nichts Nachteiliges über ihn sagen. Er war korrekt, gewissenhaft, zuverlässig, pünktlich… Er war einer der besten Beamten überhaupt, ein Mann von untadeligem Ruf. Aber vielleicht hatte er privat Probleme. Mit wem verkehrte er? Hatte er Spielschulden? Nahm er Drogen?
    Wieviel trank er? Und welchen Kreisen gehörten die Mädchen an, mit denen er verkehrte?
    Sie versuchten mit ihm über Funk Kontakt aufzunehmen, doch er meldete sich nicht. Konnte er nicht, oder wollte er nicht? Das war die Frage.
    Man entdeckte den Streifenwagen in Marylebone – mit Sergeant Dick Browning am Steuer.
    Jetzt war alles klar, glaubte man.
    Und die Jagd begann…
    ***
    Tuvvana war ein liebreizendes Wesen, weiblicher Gnom mit braunem Haar und großen braunen Augen. Wie eine lebende Puppe sah sie aus, und man merkte ihr nicht an, was für schreckliche Gefahren sie hinter sich hatte.
    Auf Coor ist das Leben eines Gnoms nichts wert. Sie werden gejagt, erschlagen, gefangen, gefressen, als Zielscheiben benützt. Gnome sind praktisch vogelfrei, können sich kaum wehren, und kaum einer von ihnen schafft es, eines natürlichen Todes zu sterben.
    Doch Tuvvana und ihrem Freund Cruv sollte es gelingen, denn sie hatten auf der Erde eine neue Heimat gefunden. Hier war das Leben weit weniger gefährlich als drüben, deshalb gedachten sie auch nicht, in diese andere, feindselige Welt zurückzukehren.
    Tuvvana gewöhnte sich in ihre neue Umgebung immer besser ein. Gnome haben eine sehr hoch entwickelte Anpassungsfähigkeit, und sie lernen ungemein schnell.
    Ein Paradebeispiel dafür war der häßliche, sympathische Cruv. Er hatte
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