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079 - Der Körperdieb

079 - Der Körperdieb

Titel: 079 - Der Körperdieb
Autoren: A.F.Morland
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Browning.«
    »Und wer sind Sie wirklich?« fragte der Anwalt mit belegter Stimme.
    »Kanutto, der Exekutor der Hölle!«
    Jetzt war dem Rechtsanwalt alles klar. Einem solchen Höllenwesen standen Kräfte zur Verfügung, deren sich kein Mensch bedienen konnte.
    Was Kanutto mit James gemacht hatte, war bestimmt nur eine kleine Kostprobe dessen, wozu er fähig war. McLaglen wußte, daß er vorsichtig sein mußte. Dieser Exekutor war mit Sicherheit brandgefährlich.
    Er kniff die Augen zusammen.
    »Was wollen Sie, Kanutto? Aus welchem Grund kommen Sie hierher und überfallen meinen Butler?«
    »Ich suche Tucker Peckinpah.«
    »Er befindet sich dort, woher Sie kommen.«
    »Nicht mehr«, sagte Kanutto. »Er ist ein fuchsschlauer, trickreicher Bastard. Er hat seine Wächter ausgeschaltet, und es gelang ihm, durch eines der Höllentore zu fliehen.«
    »Er ist frei?« Dean McLaglen hätte vor Freude beinahe aufgelacht. »Tucker Peckinpah ist frei?«
    »Er wird es nicht lange sein. Wenn ich ihn finde, mache ich wenig Federlesens mit ihm. Ich brauche ihn nicht lebend zurückzubringen, also werde ich ihn töten. Ich kann den Butler mit so großer Wucht von der Decke herunterstürzen lassen, daß er sich den Hals bricht, und ich werde das auch tun, wenn du mir nicht die Wahrheit sagst. Weißt du, wo sich Peckinpah versteckt hat?«
    »Nein. Ich habe keine Ahnung. Ich erfuhr doch eben erst von Ihnen, daß ihm die Flucht gelang.«
    »Die schlimmsten Höllenqualen sind nichts gegen das, was ihn erwartet, wenn ich ihm gegenübertrete«, behauptete Kanutto dröhnend. »Er wird sich mit dir in Verbindung setzen. Er wird wollen, daß du ihm hilfst, und du wirst ihm helfen. Aber wenn ich wiederkomme, sagst du mir, wo ich ihn finde. Tust du es nicht, stirbst du vor ihm!«
    Trotz dieser ernstzunehmenden Drohung hätte Dean McLaglen Peckinpah niemals verraten. Wie jeder Mensch hing auch er an seinem Leben, aber wenn er dieses Leben nur retten konnte, indem er Tucker Peckinpah ans Messer lieferte, spielte er nicht mit.
    »Wir sehen uns wieder!« sagte Kanutto. »Finde heraus, wo Peckinpah ist. Such ihn – und finde ihn, wenn dir dein Leben lieb ist.«
    Der Exekutor der Hölle ging an McLaglen vorbei. Als er die Tür öffnete, rief der Anwalt: »Warten Sie!«
    Kanutto drehte sich halb um.
    »Was ist mit James?«
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Soll er dort oben bleiben? Holen Sie ihn nicht wieder herunter?«
    »Dafür habe ich keine Zeit.«
    »Aber ich kann ihm nicht helfen.«
    »Dann bleibt er eben oben«, sagte Kanutto gleichgültig und trat aus dem Haus.
    Der Exekutor der Hölle begab sich zum Streifenwagen und stieg ein. Dean McLaglen hörte ihn abfahren und blickte zu seinem Butler hinauf.
    James schaute ihn unglücklich an. »Ich konnte es nicht verhindern, Sir. Diesem Mann stehen unbeschreibliche Kräfte zur Verfügung.«
    »O ja«, knurrte der Anwalt grimmig. »Das sehe ich. Sie wirken selbst dann noch, wenn er nicht mehr anwesend ist. Ich kann zwar nichts für Sie tun, aber ich weiß, wen ich um Hilfe bitten kann.«
    Mit diesen Worten eilte er in den Living-room und griff nach dem Telefonhörer.
    ***
    Ich war endlich wieder fit. Fast eine Woche hatten sie mich im Krankenhaus behalten. Die Rauchgasvergiftung, die ich abbekommen hatte, hatte mich für eine Weile außer Gefecht gesetzt.
    Mit gesunder Ernährung und einem umfangreichen Sportpensum brachte ich mich langsam wieder auf Vordermann.
    Ich begann vorsichtig, um nicht das Gegenteil von dem zu erreichen, was ich wollte. Da ich selbst am besten wußte, welches Programm für mich das geeignetste war, stellte ich es selbst zusammen und steigerte die Belastung von Tag zu Tag.
    Und schließlich war ich wieder der alte, einsatzbereit für den nächsten Kampf, der diesmal nicht auf der Erde stattfinden sollte, denn Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, hatte in Erfahrung gebracht, daß sich unser Freund, der Industrielle Tucker Peckinpah, in der siebten Hölle befand und dort von Asmodis gefangengehalten wurde.
    Für den Höllenfürsten war Peckinpah eine Trumpfkarte, mit der er uns große Schwierigkeiten bereiten konnte, wenn er sie richtig ausspielte, und wir konnten uns darauf verlassen, daß er es eines Tages tun würde, wenn wir es nicht verhinderten.
    Wieso er es noch nicht getan hatte, wußten wir nicht.
    Asmodis hatte viel zu tun. Es war nicht einfach, über die Dämonenheerscharen zu herrschen. Immer wieder standen Schwarzblütler auf, die ihm seinen Platz streitig zu machen
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