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079 - Der Körperdieb

079 - Der Körperdieb

Titel: 079 - Der Körperdieb
Autoren: A.F.Morland
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Symphonikern. Er hatte ein Band in den Recorder geschoben, und die volle, schwere Musik kam aus leistungsstarken Stereolautsprechern.
    Es schien fast, als würde das Auto von einer Klangwolke getragen, als würde es auf dieser imposanten Musik durch den Londoner Abend schweben.
    McLaglen hatte es bei McFee so kurz wie möglich gemacht.
    Der Baulöwe hatte eine überaus hübsche, reizende Tochter. Ein Glück, daß sie McFee nicht im entferntesten ähnlich sah, denn als Mädchen hätte sie sich mit dem Aussehen ihres Vaters nur in die Themse stürzen können.
    Siebzehn war sie erst, aber schon sehr hinter den Männern her und immer scharf auf ein schnelles Abenteuer. Wenn sie sich dafür ihresgleichen ausgesucht hätte, wäre dagegen nichts einzuwenden gewesen, aber Ginny McFee flog auf reife Männer, und sie sagte das dem Staranwalt nicht einmal durch die Blume, sondern offen heraus.
    Sie gehörte zu der Sorte Mädchen, vor der sich selbst ein Mann, der schon einiges erlebt hat, in acht nehmen mußte.
    Bevor ihn Ginny in eine verfängliche Situation manövrieren konnte, sagte er, er würde zwei Drinks holen. In Wirklichkeit aber verließ er das große, palastähnliche Haus und fuhr heim.
    Jetzt lächelte er. Ginny wartete vermutlich immer noch in der düsteren Bibliothek auf ihn. Vielleicht hatte sie es sich auf der Ledercouch bequem gemacht und fieberte einem imaginären Erlebnis entgegen.
    Siebzehn – und schon so verrückt nach Männern, dachte Dean McLaglen, und fast zwangsläufig fiel ihm ein anderes siebzehnjähriges Mädchen ein: Jubilee.
    Das niedliche Ding, das Tony Ballard von der Prä-Welt Coor mitgebracht hatte, und dessen Familienname ein riesengroßes Fragezeichen war.
    Niemand kannte ihren vollen Namen, nicht einmal sie selbst. Deshalb war es ja so schwierig, ihre Eltern zu finden.
    McLaglen unternahm zur Zeit alle Anstrengungen, um dieses Rätsel zu lösen. Er hatte die besten Detektive engagiert, und eine ansehnliche Belohnung würde demjenigen zufallen, der herausfand, wer Jubilees Eltern waren und wo sie lebten.
    Als der Rechtsanwalt ein Polizeifahrzeug vor seinem Haus stehen sah, hob er überrascht die rechte Augenbraue. Er stoppte seinen Wagen dahinter, zog den Zündschlüssel ab und schaltete die Beleuchtung aus.
    Er hoffte auf einen brauchbaren Hinweis, denn auch die Behörden wußten, daß Jubilee dreizehn Jahre nach ihrer Entführung durch den Dämon Cantacca gern zu ihren Eltern zurückgekehrt wäre.
    McLaglen stieg aus. Er hörte das Quaken des Polizeifunks und warf einen Blick in das Fahrzeuginnere. Ihm fielen glitzernde Glassplitter auf, die auf den Vordersitzen lagen. Der Wagen schien einen abenteuerlichen Einsatz hinter sich zu haben. Diese Vermutung unterstrich nach McLaglens Ansicht auch die eingedrückte Motorhaube.
    Der Staranwalt strich sich über die Glatze und begab sich zur Haustür. Er läutete nicht, sondern holte den Schlüsselbund aus der Tasche und schloß auf.
    Und dann war ihm, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer gelaufen. Er starrte fassungslos nach oben. Dort hing James an der Decke und blickte verstört und unglücklich herunter.
    ***
    »James!« stieß Dean McLaglen verdattert hervor. »Wie um alles in der Welt kommen Sie da hinauf? Was ist passiert?«
    Durch die Wohnzimmertür trat ein großer, bärtiger Mann. In Uniform, ein Polizist. Aber er konnte das doch nicht getan haben, unmöglich.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte McLaglen. »Hat James Sie alarmiert?«
    Der Polizist grinste. »Er braucht erst Hilfe, seit ich hier bin.«
    »Wollen Sie damit etwa sagen, daß Sie ihn dort hinauf befördert haben?« fragte der Anwalt ungläubig.
    »Muß wohl so sein. Außer mir ist ja niemand hier, der es getan haben könnte.«
    »Wenn Sie glauben, sich über mich lustig machen zu können…«, brauste McLaglen auf.
    »James!« sagte der Uniformierte nur.
    »Er sagt die Wahrheit, Sir«, bestätigte der Butler.
    »Wie haben Sie das gemacht?« fragte McLaglen völlig verwirrt. Er war ein ruhiger, besonnener Mann, der sich kaum mal aufregte, denn Wut macht unvorsichtig, und wer unvorsichtig ist, bietet seinem Gegner ungewollt eine Angriffsfläche.
    »Mit Magie«, sagte der Polizist.
    »Holen Sie James auf der Stelle herunter!«
    »Der Butler bleibt, wo er ist!« blaffte der Uniformierte.
    »Wer sind Sie?« wollte Dean McLaglen wissen.
    »Wen meinst du? Den, den du siehst, oder den, der sich hinter diesem Aussehen verbirgt? Der Polizist heißt Sergeant Dick
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