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0789 - Der Zombie-Teich

0789 - Der Zombie-Teich

Titel: 0789 - Der Zombie-Teich
Autoren: Jason Dark
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dass das Unheil immer höher kroch. In den Lichtflecken auf der Oberfläche bewegte sich etwas. Auch wenn sie noch so sehr die Hälse gereckt hätten, sie hätten nichts von dem erkannt, was da hochstieg.
    Wieder hörten sie das Plätschern. Ein Geräusch, das normalerweise beruhigte, ihnen aber flößte es Angst ein, und sie vernahmen auch wieder das schreckliche Ächzen über dem Wasser, als hätten sich dort Totengeister versammelt, die keine Ruhe mehr bekamen.
    Dinah Ascott fand als Erste die Sprache wieder. »Was… was ist das?«, konnte sie nur keuchen.
    Ihr Freund gab keine Antwort. Sein Hals war wie zugeschnürt und gleichzeitig vereist. Er glaubte dem See nicht mehr, er glaubte der Natur nicht mehr, denn was sich ihm da bot, das widersprach allen Gesetzen, dieses Totenstöhnen, das leise Plätschern der Wellen, obwohl kein Wind herrschte und auch kein Boot über den See fuhr.
    Das alles konnte nicht stimmen, und doch war es eine Tatsache. Was er bisher nur aus Gruselfilmen kannte, erlebten er und seine Freundin nun am eigenen Leibe. Da kam etwas hoch, das lange in der Tiefe gewartet hatte.
    »Sag doch….«
    »Weiß nicht«, stotterte er. »Ich weiß es nicht…«
    »Monster?«
    Herbie Santer hatte das eine Wort sehr gut verstanden, allein, er gab keine Antwort. Dinah konnte schon Recht haben, nur durfte es nicht so sein, denn im richtigen Leben gab es keine Monster, das war alles nur Mache.
    Die Angst ließ ihn frieren und zugleich zittern. Der Boden am Ufer war nicht mehr weich, er hatte sich in eine harte Fläche verwandelt, auf der beide festklebten. Auch wenn sie sich noch so zusammengerissen hätten, sie hätten es nicht geschafft, wegzukommen, denn dieses Grauen hatte wie ein wuchtiger Hammerschlag ihre Welt erwischt.
    Für beide wurden die Kulisse des Waldes und der größte Teil des Sees noch düsterer. Nur an vier einsamen Stellen im Gewässer schimmerte dieses ungewöhnliche Licht durch, und es ließ auch die langgestreckten Schatten erkennen, die wie schwarze Nebelstreifen aus der Tiefe allmählich so hoch geglitten waren, dass sie sich dicht unter der Oberfläche aufhielten und sie jeden Moment durchbrechen konnten.
    Was auch geschah.
    Wieder hörten sie das Plätschern, diesmal jedoch lauter. Da entstanden Wellen, und wenige Augenblicke später nur sahen sie, dass etwas auf der Oberfläche des Teichs tanzte.
    Mit ruhigen, schaukelnden Bewegungen glitt es auf und nieder. Es war dunkler als das Wasser an dieser Stelle und deshalb relativ gut zu erkennen.
    Beide starrten hin, obwohl ihnen die Augen bereits von diesem unnatürlichen Blickwinkel schmerzten.
    Wieder war es das Mädchen, das sich zuerst meldete. Ihre Worte quetschte sie durch die Lippen, und Herbie hatte Mühe, dass er sie überhaupt verstand.
    »Köpfe… das sind Köpfe … Herbie, das sind …« Jetzt versagte ihr die Stimme. Dinah hob den rechten Arm, und sie presste ihren Handballen gegen die Lippen. Die Entdeckung hatte sie geschockt, sie litt zitternd unter diesem furchtbaren Anblick, aber sie hatte nicht gelogen, denn auch ihr Freund sah, dass auf der Wasserfläche tatsächlich vier große Köpfe schwammen.
    Sie lagen so, dass die Gesichter nach oben zeigten. Im Profil waren Nasen und Teile der Kinne zu erkennen, denn oftmals schwappten die Wellen über Kinn und Lippen hinweg, als wollten sie die Gesichter von irgendwelchen Dingen reinspülen.
    »Mir ist kalt!«, sagte Dinah.
    Herbie konnte nur nicken. Er hatte den Kopf nicht einfach so dahinbewegt, denn er spürte die Kälte ebenfalls. Nur glaubte er nicht, dass sie witterungsbedingt war, denn diese hier war einfach anders.
    Sie war so trocken, sie wehte vom Teich her an und drang zugleich aus dem Boden in die Füße und Beine, wobei sie immer höher stieg, als wollte sie die beiden Zuschauer vereisen.
    Sie atmeten beide keuchend aus, der Atem kondensierte vor ihren Lippen zu hellen Dampfwolken. Ihre Herzen schlugen schneller und härter, und sie klammerte sich noch enger aneinander.
    Um sie herum gab es kein normales Licht. Der Wald war eine Insel der Finsternis, er schwieg, er gab auf ihre Fragen, die durch die Köpfe schossen, keine Antworten. Er stand auf der Seite des Teichs und natürlich auf der der Köpfe.
    Vier von ihnen schwammen auf der Oberfläche. Sie waren wahrscheinlich vom Grund her in die Höhe gestiegen. Die dabei entstehenden Wellen hatten sich wieder beruhigt.
    Aber die Köpfe blieben.
    Sie lagen auf dem Wasser wie Korken. Sie sanken nicht ein. Sie kamen
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