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0786 - Ort ohne Wiederkehr

0786 - Ort ohne Wiederkehr

Titel: 0786 - Ort ohne Wiederkehr
Autoren: Timothy Stahl
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Treffen zu interessiêren.«
    »Versuch’s doch mal mit einer E-Mail«, meinte Nicole.
    Zamorra schnippte mit den Fingern. »Das ist es!«
    Vor einiger Zeit hatte Sid Amos sich nämlich bei ihnen per E-Mail gemeldet. Die Absende-Adresse lautete . Zamorra hatte darauf geantwortet, und die Mail war nicht als unzustellbar zurückgekommen. Das hieß, der Adressat hatte sie erhalten, und dieser Adressat war Sid Amos.
    Zamorra ging in sein Arbeitszimmer und schrieb an einem der drei dort befindlichen Computerplätze eine E-Mail an besagte Adresse. Er schlug Asmodis ein Treffen vor. Am besten im Dorf unterhalb des Châteaus, in Mostaches Kneipe, wo der Ex-Teufel zwar kein gern gesehener Gast war, sich aber trotzdem - oder gerade drum? - recht heimisch fühlte. Von dort aus sollte er dann im Schloss anrufen, um Bescheid zu sagen, dass er da war.
    Zamorra schickte die Mail ab.
    O tempora, o mores!, dachte er schmunzelnd. Heutzutage muss man sogar den Teufel elektronisch heraufbeschwören… Er erinnerte sich der unzähligen Briefe, die er früher per Hand und mit Schreibmaschine geschrieben hatte. Die Generation, die jetzt heranwuchs, konnte sich das gar nicht mehr vorstellen. Für die Kids galt eine Schreibmaschine ja heute schon als Museumsstück…
    Dann begann das Warten auf Asmodis alias Sid Amos.
    Und das fiel dem Professor in der merkwürdig nervösen Stimmung, in der er sich immer noch befand, so schwer wie selten zuvor…
    ***
    NEIN!
    Dem stillen Beobachter entging nicht, dass der Meister des Übersinnlichen auf die Vorgänge in der Hölle aufmerksam geworden war. Er war es ja selbst schuld. Weil er, wenn auch ohne Absicht, die Traumsphären von Professor Zamorra und Nicole Duval berührt hatte in seinem Trachten, alles im Auge zu behalten. Da die Hölle keine Welt im Sinne eines anderen Planeten, sondern vielmehr eine andere Dimension war, die stellenweise mit der irdischen überlappte, hatte es zu dieser Berührung kommen können.
    Und nun stand Zamorra im Begriff zu intervenieren.
    Das durfte nicht sein!
    Der Beobachter war sich bewusst, dass er Zamorra nicht ewig daran hindern konnte, sich einzumischen. Aber er konnte verhindern, dass es jetzt schon geschah, so früh im Spiel!
    Er musste etwas unternehmen. Schnell!
    Nur - was?
    Er überlegte. Und verfiel auf eine Idee.
    Zu ihrer-Verwirklichung brauchte er allerdings Hilfe.
    Aber das wiederum war kein Problem.
    Hilfe stand ihm zu Diensten.
    In buchstäblich jeder Form.
    ***
    Das Warten auf den Teufel begann Zamorra regelrecht aufzureiben.
    Mit einigen Meditationsübungen gelang es ihm zwar, die Unruhe in sich etwas zu besänftigen, aber vollends vertreiben konnte er sie nicht. Um sich abzulenken, befasste er sich in Gedanken mit den Geschehnissen, die sie in jüngster Zeit auf Trab gehalten hatten.
    Der Kampf um die Hölle, der größtenteils an Nicole und ihm vorbeigegangen war - sein negatives Double aus der Spiegelwelt hatte Nicole und ihn einfach gefangengenommen und hatte das Kommando übernommen, um das »Unternehmen Höllensturm« durchzuziehen und die entstehende dritte Tafelrunde der Lichtstreiter ins Verderben zu führen. Bis es Zamorra und Nicole gelungen war, sich zu befreien und selbst in die Hölle vorzustoßen, waren bereits einige der verschworenen Gemeinschaft im Kampf gegen die Dämonen gefallen.
    Pater Aurelian… der Wolf Fenrir… der Sauroide Reek Norr…
    Der einzige Pluspunkt der Aktion war, dass der Zauberer Merlin wieder wie in alten Zeiten auftrat und agierte. Vorher war er immer unzuverlässiger geworden, und sicher war ihm auch eine Teilschuld anzurechnen, dass die Tafelrunde den Versprechungen des negativen Zamorra gefolgt war - obwohl sie in Wirklichkeit noch gar nicht wirklich vollständig war. Aber das hatte niemand bedacht, und das war auch die große Chance der Spiegelweitdämonen gewesen.
    Kaum war das alles ausgestanden, als Zamorra es mit dem »Seelenangler« zu tun bekam. Und nun, gerade vor einer Woche, eskalierte der Kampf zwischen den Vampiren Kuang-shi und Fu Long. Es war zu einem regelrechten Krieg zwischen Fu Longs Vampirsöldnern und den wolfsköpfigen Tulis-Yon des Kuang-shi gekommen, und Jack O’Neill vom Los Angeles Police Department hatte ebenfalls sein Leben verloren.
    Diese Verluste an Freunden und Mitstreitern musste Zamorra erst einmal verkraften. Dabei halfen ihm die paar Tage des Nichtstuns, das sie sich jetzt gönnten, solange es möglich war.
    Weil aber auch das nicht dazu angetan war, ihn zu beruhigen,
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