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0786 - Ort ohne Wiederkehr

0786 - Ort ohne Wiederkehr

Titel: 0786 - Ort ohne Wiederkehr
Autoren: Timothy Stahl
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drang.
    »Nun?«, fragte Stygia schließlich.
    »Was?«, schnauzte Calderone.
    »Was hast du vor?«, wollte Stygia wissen. »Du willst doch wohl nicht wirklich um eine Audienz bei LUZIFER ersuchen, oder?«
    Calderone lachte freudlos auf. »Natürlich nicht. Wobei es mir egal ist, ob es ihn nun gibt oder nicht. Es interessiert mich nicht.«
    Stygia stand in der Hinsicht auf einem anderen Standpunkt. Eine Antwort auf diese Frage hätte sie durchaus interessiert. Aber natürlich war auch sie nicht scharf darauf, bei LUZIFER vorzusprechen, wenn es ihn denn geben sollte. Schließlich hatte sie sich das Amt der Höllenfürstin auf eine ganz ähnlich unlautere Art erschlichen wie Calderone den Thron des höllischen Ministerpräsidenten.
    Angenommen, es gab LUZIFER entgegen Asmodis’ Aussage doch, dann hatte er bjslang dazu geschwiegen, dass sie beide nun die ranghöchsten Dämonen der Hölle waren. Und damit war Stygia es zufrieden. Sie wollte nicht das Risiko eingehen, vom KAISER persönlich vom Thron gestoßen zu werden. Denn bei einer bloßen Entmachtung wäre es in dem Fall sicher nicht geblieben. Die weiteren Konsequenzen wagte sie sich gar nicht auszumalen…
    Calderone mussten ähnliche Befürchtungen plagen, auch wenn er das nie und nimmer zugegeben hätte.
    »Wir müssen Zeit schinden«, sagte er endlich, »die Audienz so lange wie möglich aufschieben.«
    »Wir können das Konzil nicht bis zum Jüngsten Tag warten lassen«, gab Stygia zu bedenken.
    »Ich weiß.« Calderone nickte. »Deshalb müssen wir überzeugend den Anschein erwecken, dass wir uns tatsächlich mit der Spiegelwelt befassen. So lange man uns glaubt, dass wir damit beschäftigt sind, wird man uns nicht mit aller Macht drängen. Und unterdessen fällt uns vielleicht etwas ein, wie wir uns ein für alle Mal um diese verdammt Audienz drücken können.«
    Er ballte die Fäuste so fest, dass seine Knöchel knackten. »Ich könnte Zarkahr den Hals umdrehen für diese Scheißidee!«
    Und ich dir, weil du mich mit hineingezogen hast, dachte Stygia, sprach es allerdings nicht aus. »Wenn wir vortäuschen könnten, zu einer kaiserlichen Audienz gegangen zu sein, und einen gefälschten Beweis mitbrächten«, überlegte sie laut, »hätten wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen - der Glaube an LUZIFER wäre wieder gefestigt, und wir würden als in unseren Ämtern bestätigt gelten.«
    Calderone nickte nachdenklich. »In diese Richtung sollten wir weiterdenken. Beide. Ich melde mich wieder.«
    Damit wandte er sich grußlos um und ging.
    Insgeheim dachte er schon über etwas anderes nach. Darüber nämlich, tatsächlich in die Spiegelwelt zu gehen - und Stygia zum dortigen KAISER der Hölle zu schicken.
    Aber davon verriet er ihr natürlich nichts.
    Dieser Plan musste noch reifen.
    Und Calderone hatte Zeit.
    Seit er vom Menschen zum Dämon geworden war, hatte er Zeit bis in alle Ewigkeit!
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 299 »Das Lagunen-Monstrum«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 750 »Todesfaktor Calderone«, Professor Zamorra Nr. 751 »Kampf um den Höllenthron«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 258 »Der Dämonensauger«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 761 »Der Angst-Atmer«
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