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0786 - Ort ohne Wiederkehr

0786 - Ort ohne Wiederkehr

Titel: 0786 - Ort ohne Wiederkehr
Autoren: Timothy Stahl
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Und diesmal kühlte er nicht gleich wieder ab. Im Gegenteil, die Wärme nahm noch zu.
    Zamorras Spannung wuchs schlagartig.
    Diese Reaktion des Amuletts bedeutete, dass der Dämon oder die wie auch immer geartete Quelle der schwarzmagischen Kraft nicht weit entfernt war und näher kam.
    Zamorra setzte sich mit langsamen Schritten in Bewegung. Dabei hielt er nach allen Seiten Ausschau, sah auch in abzweigende Seitensträßchen, ob er den Dämon nicht schon mit bloßem Auge ausmachen konnte.
    Aber bislang sah er nur Menschen.
    Was natürlich nicht bedeutete, dass der Dämon nicht in einem von ihnen stecken konnte. Es war möglich, dass er von einem Menschen Besitz ergriffen, ihn besessen hatte. Ebenso gut mochte es sein, dass er sich mit einer menschlichen Maske tarnte.
    Das Böse hatte nun mal viele Gesichter - darunter auch ganz harmlose.
    Das Amulett wurde noch wärmer, regelrecht heiß sogar Aber es war eine magische Hitze, die Zamorras Hand nicht verbrannte.
    Verdammt noch mal, dachte er, während seine Blicke hin und her flogen und seine Nerven sich wie Klaviersaiten spannten, zeig dich endlich, du Bastard!
    Und als hätte er den Dämon mit diesem Gedanken heraufbeschworen, sah er ihn auf einmal!
    Es war ein rothäutiges Wesen mit mächtigen Widderhörnern, der menschliche Oberkörper nackt bis zur Hüfte, wo der Leib bis zu den Pferdefüßen hinab mit Pelz bewachsen war.
    Nicht der Teufel, aber ein Teufel. Zamorra war dieser Kreatur nie zuvor begegnet. Und er hoffte, sie hier und jetzt so vernichtend schlagen zu können, dass er sie nie Wiedersehen musste.
    Aber im Augenblick hatte es ganz den Anschein, als würde das Teufelswesen den ersten Schlag führen - und zwar nicht gegen ihn, Zamorra, sondern gegen die Kinder, die etwas entfernt mit Murmeln spielten! Scheinbar bemerkten sie die plötzlich aufgetauchte Gestalt gar nicht.
    Vielleicht konnten sie den Teufel nicht sehen, vielleicht sah Zamorra ihn als Einziger. Dafür sprach auch, dass niemand sonst auf das Erscheinen der gehörnten Kreatur reagierte. Möglicherweise sahen die Leute ringsum das Wesen auch nur nicht in seiner Teufelsgestalt, sondern in menschlicher.
    Andererseits nahmen sie aber auch keine Notiz von Zamorra.
    Gab es da einen Zusammenhang?
    Diese Überlegungen gingen ihm binnen eines Herzschlags durch den Kopf.
    Seine Hände bereiteten derweil einen Angriff vor. Mit fliegenden Fingern verschob er einige der Hieroglyphen auf dem Amulett, um es zu einer machtvollen Attacke zu bewegen.
    Doch der Gehörnte war schneller!
    ***
    Eines wurde Asmodis klar, als er durch das Dorf streifte, aus dem es scheinbar kein Entkommen gab: Mit seiner Annahme, hier könnte eine neue Brut von Dämonensaugem entstanden sein, lag er nicht falsch.
    Er spürte die verhassten Kreaturen überall!
    Ihr Gestank verpestete die Luft. Und hie und da machte er auch einen aus.
    Nur wunderte es ihn, dass sie ihn nicht angriffen. Er musste in ihren schwarzen Augen doch ein Festschmaus sein, der ihnen noch dazu frei Haus serviert wurde.
    Aber vielleicht wussten sie ja, dass sie sich an ihm ihre verdammten Zähne ausbeißen würden. Er war zwar nicht sicher, ob er allein ihrer Übermacht gewachsen wäre, aber er würde auf jeden Fall viele von ihnen mit ins Verderben reißen.
    Andererseits hatte das die Dämonensauger nie gestört. Sie hatten die Todesverachtung für sich gepachtet. Ihre Gier nach schwarzem Blut war weitaus stärker als der Wunsch zu leben.
    Einmal mehr kam Asmodis zu der Überzeugung, dass hier etwas nicht stimmte. Und er wollte immer noch wissen, was es war.
    Deshalb bezähmte er den Hass auch, der in ihm brodelte, so stark wie seit Hunderten von Jahren nicht mehr. Bevor er ihm freien Lauf ließ, ihn in verheerende Gewalt umwandelte, musste er mehr über diesen Ort herausbekommen.
    Zuallererst jedoch wollte er seine Tochter Dima finden. Nicht nur, um sie nach Möglichkeit zu retten, nein, er hoffte auch darauf, von ihr mehr über dieses Dorf und seine widerwärtigen Bewohner zu erfahren.
    Und dann sah er sie, ganz unvermittelt, als habe der Gedanke an Dima genügt, ihn zu ihr zu führen.
    Sie war nicht allein, befand sich inmitten einer kleinen Horde dem Augenschein nach noch recht junger Dämonensauger. Sie waren kaum größer als Dima, die ihrem menschlichen Äußeren nach auch noch ein Kind war.
    Gerade langte einer der Sauger nach ihr, packte ihren Arm und —— Asmodis sah rot!
    Sein Hass und Zorn überwältigten ihn. Brachen sich mit einer Macht Bahn, wie
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