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0786 - Ort ohne Wiederkehr

0786 - Ort ohne Wiederkehr

Titel: 0786 - Ort ohne Wiederkehr
Autoren: Timothy Stahl
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was?«
    »Glaubst du, von diesen Unruhen geht eine Gefahr für unsere Welt aus?«, präzisierte Zamorra seine Frage.
    Asmodis wiegte den Kopf. »Ich glaube nicht - noch nicht jedenfalls. Dazu müsste es erst einmal zu Machtkämpfen im großen Rahmen kommen. Und das passiert nicht über Nacht.«
    »Und du? Was willst du jetzt unternehmen? Die Sache auf sich beruhen lassen oder -«
    »Bist du von Sinnen? Ich habe einen schlechten Ruf zu verlieren!« Er hielt kurz inne, richtete den Blick auf einen imaginären Punkt irgendwo in der Ferne und sagte dann in verändertem Tonfall, ganz ernst, unheilvoll fast: »Aber das ist keine Angelegenheit, mit der man Scherze treibt. Und auch keine, mit der man herumspielt, wie Julian es tut.«
    »Was also hast du vor?«, fragte Zamorra noch einmal.
    »Na, was wohl? Ich werde meinem Enkel die Ohren lang ziehen«, erwiderte Asmodis und fügte mit einem Achselzucken hinzu: »Oder abreißen, mal sehen.«
    »Und was ist jetzt die Wahrheit?«, fragte Nicole.
    »Die Wahrheit?« Asmodis sah sie irritiert an.
    »Über LUZIFER. Gibt es ihn, oder gibt es ihn nicht?«
    Der Ex-Teufel lächelte dünn, diabolisch und humorlos. »Gibt es denn deinen Gott?«
    Und damit wirbelte er vor sich hin murmelnd dreimal um die eigene Achse, stampfte auf und war fort.
    ***
    Julian hatte eine magische Miniwelt erträumt und hoch über dem Loiretal platziert. Ähnlich wie ein Satellit diente sie ihm als Auge und Ohr für das Geschehen an jenem Ort, wo er die Falle für Zamorra und Asmodis eingerichtet hatte.
    So sah er mit an, wie der Angst-Atmer, den er sich zu Diensten verpflichtet hatte, erschlagen wurde, und er hörte, worüber Zamorra, Nicole und Asmodis danach redeten.
    Es erleichterte ihn, dass Zamorra und Sid Amos zwar nicht mit heiler Haut, aber wenigstens doch mit dem Leben davongekommen waren. Er hatte schon das Ärgste befürchtet.
    Er hatte die Beiden doch nur davon abhalten wollen, ihm ins Gehege zu kommen. Aber sie umbringen oder ihren Tod verschulden, nein, das hatte er nicht gewollt. Er wusste auch nicht, ob er sich das je hätte verzeihen können.
    Und es erschreckte ihn, dass es eines solchen Ereignisses - auch wenn es nicht eingetreten war - bedurfte, um ihn zur Besinnung zu bringen.
    Aber - und er erlaubte sich einen weiteren Atemzug der Erleichterung -es war ja nichts passiert. Nichts wirklich Schlimmes zumindest.
    Dass Asmodis den beiden anderen von seiner, Julians, Absicht, das Geheimnis um LUZIFER zu lösen, erzählte, passte ihm allerdings gar nicht. Je weniger davon wussten, desto ungestörter konnte er operieren.
    Und aufgegeben hatte er dieses große Vorhaben keineswegs! Daran änderte auch dieser dumme Rückschlag nichts.
    Er wollte immer noch wissen, ob es den KAISER der Hölle wirklich gab.
    Und wenn er erst einmal die Wahrheit herausgefunden hatte, dann… nun, dann konnte er weitersehen, was sich mit diesem Wissen anfangen ließ.
    Was er allerdings unter keinen Umständen wollte, war eine Konfrontation mit Asmodis. Er hatte gesehen, wie dieser den Angst-Atmer umbrachte. Und wenn er auch nicht damit rechnete, dass sein Großvater ihn töten würde, wollte er doch nicht herausfinden, was der alte Teufel mit ihm anzustellen gedachte.
    Schließlich gab es schlimmere Schicksale als den Tod…
    Ehe Asmodis ihn aufspüren konnte, verließ Julian Peters das in Schottland gelegene Llewellyn-Castle, wo er sich seit seiner Rückkehr vom Silbermond wieder einmal häuslich niedergelassen hatte. Er erträumte sich eine Welt und legte sie so an, dass niemand sie finden und nur er sie betreten konnte. Dorthin zog er sich zurück und versteckte sich.
    Aber er hatte nicht vor, ewig hier zu bleiben.
    Er wollte nur abwarten, bis ein bisschen Gras über die Sache gewachsen war.
    Und diese Zeit würde er nutzen, um nachzudenken.
    Um sich einen neuen Plan zu überlegen, wie er das Rätsel um LUZIFER lösen konnte.
    EPILOG
    Unangemeldet und unaufgefordert betrat Rico Calderone den Thronsaal der Fürstin der Finsternis. Als ranghöchster Dämon der Hölle durfte er sich das erlauben. Stygia gegenüber hätte er sich diese Freiheit aber auch so genommen…
    »Schick deine Kreaturen weg, schnell, bevor ich sie erschlage. Wir müssen reden«, blaffte er die Fürstin an, die sich von ihrem Knochenthron erhoben hatte.
    Stygia scheuchte die niederen Dämonen davon. Calderone wob sicherheitshalber noch einen magischen Schirm um sie beide, durch den nichts von dem, was sie sprachen, nach draußen
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