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0781 - Die Hexe von Hilversum

0781 - Die Hexe von Hilversum

Titel: 0781 - Die Hexe von Hilversum
Autoren: Jason Dark
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Auftritt erfahren.«
    »Wirst du, Schwester, wirst du alles.«
    Jane legte ihre Hände auf die Knie. »Warum nennst du mich eigentlich Schwester?«
    Linda Vermools Augen weiteten sich. »Aber ich bitte dich. Sind wir das denn nicht?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Doch, wir sind Schwestern. Wir gehören zusammen, das kannst du mir glauben. Wir sind uns einfach zu gleich.«
    Jane Collins schüttelte den Kopf. »Tut mir Leid, wenn ich dich enttäuschen muss, aber ich bin keine Hexe.«
    Linda lächelte. »Bist du das wirklich nicht?«
    »Ich war eine.«
    »Nein, Jane. Einmal Hexe, immer Hexe.«
    Das wollte Jane nicht unterschreiben, aber sie brauchte Linda Vermool nur anzusehen, um erkennen zu können, dass sie diesen Weg tatsächlich gegangen war. Da stand etwas in ihren Augen, das Jane zuvor nicht aufgefallen war. Es war kein normaler Blick mehr, es war eine Kälte darin, die einen Menschen schaudern lassen konnte.
    Eine Kälte, die nicht von dieser Welt stammte, sondern von einer, die weit, sehr weit weg lag. Tief verborgen in der Finsternis und im gefährlichen Bannkreis des Bösen.
    Linda Vermool war besessen. Sie stand unter der Kontrolle einer anderen Macht, und Jane wusste auch, wer diese verfluchte Macht ausübte. Es war der Teufel.
    Zudem strählte Linda etwas aus, das ihr Unbehagen einjagte, und da war noch etwas, das Jane bemerkte.
    Linda Vermool atmete nicht mehr!
    Es war Jane zuerst nicht aufgefallen. Je länger sie Linda allerdings angeschaut und je mehr sie sich auf diese Person konzentriert hatte, umso deutlicher war es hervorgetreten.
    Was das bedeutete, war der Detektivin klar. Vor ihr saß kein Mensch mehr, sondern ein Zombie, eine lebende Tote, und Jane schauderte wieder innerlich zusammen, fragte sich aber gleichzeitig, was dieses Wesen von ihr wollte. Sie beschloss, erst einmal zu vergessen, was sie sich da zusammengereimt hatte. Sie wollte das Spiel mitmachen und sich durch nichts ablenken lassen.
    »Hast du dich genug gewundert, Jane?«
    »Irgendwie schon…«
    »Aber du hast doch gewusst, auf was du dich einlässt. Ich bin eine besondere Frau, die eine besondere Sendung moderiert, und heute werden wir beide den Zuschauern beweisen, dass das, von dem sie so oft träumen und das ihnen den Schlaf raubt, tatsächlich existiert.«
    »Was meinst du damit?«
    Linda Vermool lächelte. Es war ein hinterlistiges, ein sehr böses und auch wissendes Lächeln. »Wer ist denn derjenige, der viele Geschicke lenkt und leitet?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wie heißt die Macht, die hinter gewissen Dingen steht und die denjenigen, die sie einmal anerkannt haben, Schutz gibt?«
    »Sag du es.«
    »Es ist das Böse«, flüsterte Linda Vermool. »Es ist der Trieb, der in jedem Menschen steckt, verstehst du?«
    »Nein.«
    Linda funkelte Jane an. »Ich habe den Eindruck, dass du mich hier auf den Arm nehmen willst. Du hast selbst dazugehört. Das Böse ist der Teufel, ist die Hölle, die Finsternis. In jedem Menschen verbergen sich zwei Seelen. Es kommt nur darauf an, welche der beiden die Oberhand gewinnt.«
    »Dann hat bei dir die dunkle Seite gewonnen…?«
    Linda Vermool lachte. Sie lehnte sich entspannt zurück und schlug die Beine übereinander. Sie trug eine schwarze, sehr eng sitzende Samthose. »Ja, so kann man es ausdrücken«, gab sie zu.
    Jane schüttelte den Kopf. »Ich habe dich anders eingeschätzt…«
    »Das war gestern.«
    »Und heute?«
    »Hat sich vieles verändert«, flüsterte Linda. »Du bist sehr früh dran, früh genug, dass ich dir einiges erzählen kann, weil ich dich nun als Vertraute ansehe…«
    »Das ist nicht nötig.«
    »Doch!« Ihre Stimme klang auf einmal schneidend. »Hör zu!«
    »Bitte.«
    In den folgenden Minuten erfuhr Jane Collins mehr von Linda Vermool, als sie sich je hätte träumen lassen. Schon seit einigen Jahren hatte sich die Moderatorin mit Hexenmagie beschäftigt und war dabei in den Bannkreis des Satans geraten. Er hatte sie auch angenommen, doch erst voll und ganz akzeptiert, als drei Gangster sie hatten umbringen wollen. »Den Sprung hätte kein Mensch überlebt, Jane, ich aber habe es. Sag nicht, dass der Teufel schlecht ist.«
    »Er hat dich gerettet?«
    »Ja. Schon auf der Plattform nahm er mir die Angst, und er erklärte mir auch, dass die Bahn nun für mich frei wäre. Es stimmt, Jane. Ich habe freie Bahn. Ich bin nun in der Lage, mich rächen zu können. Ich weiß, dass es auch die andere Seite will, denn ich trage tatsächlich Schuld am Tod des Piet de
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