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078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

Titel: 078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut
Autoren: Larry Brent
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Durch Pörtscher wusste der russische PSA-Agent, welcher Stock
und welches Zimmer anzusteuern war.
    Er war fast so schnell wie der Lift. Iwan eilte, meist
zwei Stufen auf einmal nehmend, über die Treppe hoch und erreichte das Ende des
dritten Stocks, als der Aufzug am vierten hielt. Der Russe hörte wie die Tür
aufglitt, vernahm die Schritte und hörte dann, wie der Schlüssel in der Tür am
Ende des Korridors gedreht wurde. Als die Tür leise ins Schloss fiel, huschte
Kunaritschew auf Zehenspitzen heran und lauschte. Seine Muskeln und Sehnen
waren zum Zerreißen gespannt. Jetzt kam es darauf an! Sie würden nun erfahren,
was die Hexe Marina im Schilde führte. Und sie mussten darauf achten, dass die
Verfolgte keinen Schritt zu weit ging. Marina durfte mit dem, was sie vorhatte,
keinen Erfolg haben. Sie mussten beide auf Draht sein, um ihren Einsatz im
richtigen Moment nicht zu verpassen. Die Andeutungen, die Marina dem in ihre
Hände gefallenen Schweizer PSA-Agenten gegenüber gemacht hatte, ließen den
Schluss zu, dass Chopper sich in ihrer Begleitung befand. Die Spuren, die er
bisher in der Scharner-Wohnung hinterlassen hatte, waren auch Kunaritschew
durch seinen geheimnisvollen Chef drastisch geschildert worden. In
Sekundenschnelle musste er unter Umständen durch die Tür sein. Darauf bereitete
er sich seelisch vor...
     
    ●
     
    »Er liegt in der Wanne wie ein Fisch auf dem
Trockenen«, höhnte Marina. »Wenn ich Wasser laufen lasse, wird er vielleicht
wieder richtig munter... Haben Sie die Nacht gut geschlafen, Pörtscher?« Der
Angesprochene blickte die Zurückgekehrten, die sich in das Bad drängten, der
Reihe nach an. Marina lächelte rätselhaft und böse. Der Mann an ihrer Seite
verzog die Lippen zu einem widerlichen Grinsen. Pörtscher fiel auf, dass der
Dunkelhaarige Flecken auf den Wangen und am Hals hatte, die aussahen wie
Schimmelpilze. Frisch und verführerisch sah die Brünette aus, die zum Kopfende
der Wanne ging. »Sie werden wachgeküsst, von einer Nixe, Pörtscher, die Sie nie
vergessen werden...«, ließ Marina, die Hexe, sich wieder vernehmen. »Ich nehme Ihnen
jetzt den Knoten aus dem Mund. Damit Kerstin Sie besser küssen kann... Wie
gefällt Ihnen die kleine Freundin, die ich Ihnen mitgebracht habe?«
    »Sie sieht sehr nett aus«, bemerkte Pörtscher mit
belegter Stimme. Er verzog schmerzhaft das Gesicht. »Vielleicht könnten Sie
sich entschließen, meine Fesseln abzunehmen? Die Stellung, in der ich mich seit
Stunden befinde, ist nicht sehr angenehm.«
    »In wenigen Minuten, Pörtscher, werden Sie sich die
Füße vertreten können... Dann sind Sie frei wie ein Vogel... für ein paar
Stunden... oder ein paar Tage... je nachdem, wie lange Chopper es in Ihnen,
oder besser gesagt, Sie es mit ihm aushalten...« Der veränderten Freundin
Gerold Fürns war äußerlich nichts anzusehen. Lächelnd ging sie in die Hocke.
Die grünbraunen Augen der etwa dreißig Jahre alten Frau glänzten. Sie hatte das
mittellange Haar locker gebürstet und wirkte verführerisch in der nicht
vollends zugeknöpften Bluse. Kerstin näherte ihr Gesicht dem Gefesselten.
Angenehm und erregend war das Parfüm, dessen Duft Pörtscher in die Nase stieg.
Die roten, feuchtschimmernden Lippen näherten sich den seinen. Der Schweizer
wich so weit aus, wie er konnte.
    »Küss ihn!«, stieß Marina hervor,
und Choppers Geisterbraut brachte ihre Lippen an den Mund des Mannes, der nicht
weiter zurückweichen konnte. Da ging’s auch schon drunter und drüber. Pörtscher
schnellte in die Höhe. Wie durch Zauberei fielen seine Fesseln ab, und seine
Fäuste stießen nach vorn. Im gleichen Augenblick, als hätten sie den Zeitpunkt
miteinander abgesprochen, handelte Iwan Kunaritschew. Mit aller Kraft warf er
sich gegen die Tür. Sie gab unter der Wucht und seinem Gewicht nach, wurde aus
dem Schloss gerissen und flog krachend gegen die Innenwand. Dort wirbelten die
Gegner, denen Peter Pörtscher sich gegenübersah, auch schon
durcheinander, als wäre ein heftiger Windstoß zwischen sie gefahren.
    Die Fäuste des Schweizers trafen genau ins Ziel. Mit
der Rechten erwischte er Marina voll am Kinn, dass sie zurücktaumelte, und
seine Linke knallte Kerstin, die ihm den tödlichen Kuss geben wollte, genau
zwischen die Augen. Kunaritschew warf sich auf Gerold Fürn, der zum Sprung auf
Pörtscher ansetzte. Die handgreifliche Auseinandersetzung spielte sich in
Sekunden und auf engstem Raum ab und enthielt eine weitere Komponente.
    »Wer
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