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078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

Titel: 078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut
Autoren: Larry Brent
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Installation der
Infrarot-Überwachungsanlage und der Gasbehälter schnellstmöglich über die Bühne gehen würden, und vor allen
Dingen dieser James nicht eher wieder auftauchte, bis alles erledigt war. Wenn
er früher kam, war alles umsonst. Dann war er gewarnt, und man musste sich
etwas Neues einfallen lassen. Das würde aber dann schwer sein. Larry Brent fiel
in einen unruhigen, nicht sehr tiefen Schlaf, als es draußen bereits zu dämmern
begann.
     
    ●
     
    In der Dämmerung stand auch der unauffällige mausgraue
BMW an der Straßenseite, die dem Hotel Berger’s Hof gegenüberlag. Dort
parkten viele Autos, und so fiel der BMW nicht auf. Der Morgenverkehr hatte begonnen,
doch kein Autofahrer, der die Straße an dieser Stelle passierte, wandte den
Blick. In dem mausgrauen BMW saß jemand. Durch den dichten Rauch, der das
Innere des Fahrzeuges füllte, war die Gestalt am Lenkrad kaum wahrnehmbar. Sie
war von außen nur als Schemen zu erkennen. Es war ein Mann im Wagen. Er hatte
sich bequem zurückgelehnt und paffte genüsslich eine auffallend große
Zigarette, wie sie üblicherweise im Handel nicht zu bekommen war.
    Es handelte sich um eine Selbstgedrehte. Der Mann, der
sich durch einen roten Bart und eine nicht minder wilde Frisur auszeichnete,
hielt offensichtlich den Hoteleingang und die Ausfahrt der hoteleigenen Garage
im Auge. Durch den Rauchvorhang konnte er die Umrisse nur verschwommen
wahrnehmen, und so entschloss sich Iwan Kunaritschew schweren Herzens, ein
wenig das Fenster zur Fahrerseite herunterzukurbeln. Das hatte den Nachteil,
dass der stark würzige Tabaksgeruch durch die hereinströmende Luft verdünnt
wurde.
    An dem geparkten BMW vorbei drückte sich in diesem Moment
eine Frau, die einen Dackel am Rhein ausgeführt hatte und nun wieder auf die
andere Straßenseite zu dem Haus wollte, in dem sie wohnte. Der dichte blaue
Qualm aus dem Wagen kräuselte genau an ihr entlang. Die frühe Spaziergängerin
hüstelte zunächst verlegen und räusperte sich danach. Dann entwickelte sich aus
dem Hüsteln ein handfester Hustenreiz. Der Rauch von Iwan Kunaritschews
Selbstgedrehter rief selbst bei starken Rauchern stets Missempfindungen hervor.
In der PSA wurde der pechschwarze Tabak, den er von Fall zu Fall aus seiner
Heimat per Luftfracht geschickt bekam, nur Vampirkiller genannt. Er
stank erbärmlich, wie böse Zungen behaupteten, und sogar die Fliegen würden tot
von den Wänden fallen, besagten die Gerüchte. Offenbar war etwas Wahres an diesen
Behauptungen dran. Der frische Teint der Spaziergängerin nahm nicht nur einen
auffallend grünlichen Schimmer an, sondern auch der Dackel, der bisher faul
neben seinem Frauchen hergetrottet war, veränderte plötzlich sein Verhalten.
    Er hob schnüffelnd die Nase, gab ein wehleidiges
Jaulen von sich, zog den Schwanz ein und begann zu laufen. Die Straße war frei,
und Iwan Kunaritschew hatte nie in seinem Leben einen schneller rennenden
Dackel gesehen wie diesen. Die Frau stand mit leeren Händen da und starrte
ihrem Hund nach, der die Leine hinter sich herzog und auf der anderen Seite
neben einem Laternenmast zum Stehen kam. Dort verharrte er mit heraushängender
Zunge. Bei genauerem Hinsehen ließ sich sogar erkennen, dass das Tier sich
erleichtert gegen den Mast lehnte und auf die Ankunft seines Frauchens wartete,
die, nach Luft schnappend, ihrem vierbeinigen Schützling folgte.
    Auf der anderen Straßenseite angekommen, nahm die
Spaziergängerin die Hundeleine wieder auf und blickte sich verwirrt um.
Wahrscheinlich suchte sie nach der Ursache des Missempfindens bei sich und
ihrem Dackel, kam aber nicht auf die Idee, dass der auslösende Faktor nur Zigarettenqualm
gewesen war. Hinter verschlossenen Fenstern rauchte Iwan danach noch eine
zweite Zigarette. Dann kam die Frau, nach der er Ausschau hielt. Die Hexe
Marina...
    Sie trug eine blonde Perücke und eine große,
auffallende Brille. Marina verließ in dem Moment das Hotel, als ein Taxi
vorrollte, das offensichtlich für sie bestellt worden war. Iwan drückte den
Zigarettenrest im Ascher aus und startete den BMW. »Sie hat das Zimmer
verlassen, Iwan«, vernahm der Russe die ruhige Stimme seines Kollegen
Pörtscher. »Sie müsste gleich unten sein.«
    »Sie ist bereits da, Towarischtsch«, meldete X-RAY-7.
Die beiden Männer hielten Kontakt über den Sender des PSA-Ringes, den sie beide trugen. Mit diesem Ring war es möglich, Kontakt auf
geringste und größte Entfernung zu halten. Über den Ring hatte
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