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078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut

Titel: 078 - Küss’ niemals Choppers Geisterbraut
Autoren: Larry Brent
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dahinter... Ich spürte
Kontakt zu unsichtbaren Wesen und Kräften, die lange Zeit vor meiner Existenz
schon waren. Druiden zum Beispiel. Dieses Haus und das Gebäude auf dem
Nachbargrundstück sind auf ehemaligen Druiden-Opferstätten errichtet. Etwas von
dem Grauen, das vor langer Zeit diesen Landstrich berührte, wirkt auch heute
noch nach. Sensible Menschen fühlen, wenn etwas in einem Haus oder einer
Wohnung nicht stimmt. Sie fühlen sich unwohl darin, ohne jedoch in den meisten
Fällen einen Grund für ihr Unbehagen angeben zu können. Der Einfluss, der durch
die Druiden-Opferstätten auf mich unmittelbar ausgeübt wurde, war für mich
unverkennbar und bestimmte von nun an mein Leben, mein Denken und Fühlen.«
    Als der geheimnisvolle Gast des Hauses, den niemand
erwartet hätte, dies sagte, begannen Larrys Gedanken zu kreisen. Das
Nachbarhaus! William Wayer und die von den Toten auferstandene Aimee! Auch sie
waren beeinflusst worden. Beide hatten sich verändert. Wayer entwickelte sich
zum Sonderling, gab dafür aber einen anderen Grund an. Vielleicht war ihm die
wahre Ursache nicht bekannt geworden, im Gegensatz zu Emily Bybbs’ Erbonkel.
    »Sie sind demnach nicht wirklich gestorben... haben
der Welt, und vor allem um Ihre Nichte zu treffen, eine Komödie vorgespielt«,
bemerkte Larry. Er hatte begonnen, die Mosaikstücke zusammenzusetzen. »Aber Sie
haben es nicht allein getan. Jemand hat Ihnen geholfen. Ein Mädchen namens –
Marina...« Der Mann nickte, während ein hartes Lächeln um seine Mundwinkel
spielte. »Sehr richtig. Ich sehe, dass Sie gewisse Dinge gut verknüpfen
können.«
    »Es war nicht schwierig, nachdem ich das Bild hier
gefunden hatte.« Er hielt dem Engländer das Foto entgegen. James nickte. »Ich
habe es selbst in die Schublade gelegt... ganz oben auf... vor zwei oder drei
Tagen.«
    »Solange halten Sie sich schon wieder in diesem Haus
auf?« Emily Bybbs, die hinter dem PSA-Agenten stand, stöhnte leise. »Noch
länger. Schon am Abend nach meiner feierlichen Beisetzung kehrte ich hierher
zurück!«
    »Aber... das hätte ich doch merken müssen!« Emily
Bybbs’ Stimme fehlte noch immer die Festigkeit. »Du warst mit dir und deinen
Beobachtungen im Nebenhaus beschäftigt, Emily«, lautete die Erwiderung. »Mein
Domizil war von dieser Stunde an der Keller. Dort traf ich mich mit Marina, um
die ersten Versuche nach meiner erfolgreichen Täuschung durchzuführen.«
    Sie erfuhren auch, um welche Versuche es sich dabei
handelte. Marina war Wochen vor dem Ableben des Hausherrn schon in London
gewesen. Dies deckte sich mit den Beobachtungen der PSA. Leider war es nicht
gelungen festzustellen, wo genau sie sich aufhielt. In diesem Haus also war es
gewesen. James ließ sie auch wissen, wie es zur Begegnung zwischen ihnen
gekommen war. Sie waren verwandte Geister und damit gleichen Sinnes. Wie zwei
Pole, die sich anzogen.
    In der Vergangenheit hatte Larry Brent schon mehr als
einmal die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die sich mit diesen Dingen
beschäftigten, eine geistige Verwandtschaft zueinander besaßen. Sie hatten eine
Antenne füreinander, erkannten sich und, wenn die Übereinstimmung besonders
groß war, handelten sie fortan auch gemeinsam. Marina hatte Emily Bybbs’
Erbonkel gefunden und sich mit ihm verbunden. Sie erzählte ihm von den Seiten
aus dem Buch Die Magie der unsichtbaren Zauberwesen. Und von ihrer
Absicht, den Geist des Dybuk Chopper wieder zu beschwören. Sie suchten
gemeinsam nach diesem Weg. James, der die Welt des Bösen kannte und erfüllt
davon war, seinen Gefühlen endlich freien Lauf zu lassen, bereitete sich auf
ein Unternehmen besonderer Art vor. Er erklärte sich bereit zu sterben, um
wieder zu erwachen und engen Kontakt mit einem Geist zu bekommen.
    Der Tod durfte nur vorübergehender Natur sein. Dafür,
dass er jedoch das Schicksal an der Nase herumgeführt hatte, musste er achtfach
zurückgeben, was er nicht haben wollte: den Tod. Und zwar durch den Geist, den
er wie Marina in die Realität zurückrufen wollte. James suchte sein Haus wieder
auf, ohne dass seine inzwischen eingezogene Nichte etwas davon merkte.
    Er empfing in diesem Haus die Hexe Marina, und sie
sprachen die Anrufungs- und Beschwörungsformeln, die Chopper aus seinem
Gefängnis wieder freisetzen sollten. Das Paar, das sich gefunden hatte, ging
eiskalt vor. Sie wussten nicht mal, wen sie erwählten. Blindlings griffen sie
sich ihre Opfer. Menschen, die morgens zur Arbeit gehen oder einkaufen
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