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0775 - Haus der Toten

0775 - Haus der Toten

Titel: 0775 - Haus der Toten
Autoren: Christian Constantin
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Hause…«
    Nicole lächelte ihm beruhigend zu. »Keine Sorge. Wir bringen euch alle hier raus.«
    »Was zum Teufel seid ihr eigentlich?«, fragte David. »Seid ihr so was wie Superhelden?«
    Zamorra lachte auf. »Klar, wenn dir das hilft. Wir sind Superhelden. Wir sind der Batman und Robin der Geisterwelt.«
    Sogar Williams musste auflachen, auch wenn sein Lachen sich überschlug und etwas angestrengt klang.
    »Genug gequatscht«, sagte Zamorra dann entschlossen. »Es wird Zeit, dass wir etwas unternehmen. Zuerst sollten wir unsere Theorie überprüfen.«
    Er kniete sich auf den Boden und löste Merlins Stern wieder von der Kette um seinen Hals. Behutsam brachte er die Runen wieder in Position und legte ihn auf den Boden des Zimmers.
    Es dauerte ein paar Sekunden, dann wurde das Amulett langsam wärmer. An der Stelle, auf der es lag, verfärbte sich das Holz und wurde dunkler. Obwohl Merlins Stern sich an Zamorras Fingern nur leicht erwärmt anfühlte, stieg eine dünne Rauchfahne von den Holzbrettern auf.
    Plötzlich ging ein Knirschen durch das Haus. Irgendwo klapperte etwas, als würde ein Fensterladen immer wieder auf- und zugeschlagen. Von überall her echoten knarrende, quietschende Geräusche. Mit einem Mal schien das Haus tatsächlich lebendig.
    »Es schreit«, flüsterte David. »Das Haus schreit.«
    ***
    Zamorra stand wieder auf, Merlins Stern fest in der Hand.
    »Wir müssen uns beeilen, denke ich«, sagte er zu Nicole gewandt. »Wir haben es gerade provoziert, und die Antwort dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Da das Haus durch schwarze Magie zum Leben erwacht ist, ist es durch die Magie des Amuletts verwundbar. Wir sollten die Eingangstür damit öffnen und alle hier rausschaffen können.«
    »Okay, Chef. Aber was machen wir dann?«, fragte Nicole.
    »Gute Frage. Ich kann schlecht das ganze Haus mit Merlins Stern einreißen«, stellte Zamorra fest. »Aber ob sie nun zum Leben erwacht ist oder nicht, die Bausubstanz ist immer noch Holz. Professor Williams, haben Sie einen Reservekanister in ihrem Auto?«
    Der Dekan nickte stumm.
    »Nicole, du bringst die Leute hier raus und besorgst den Benzinkanister. Ich beschäftige das Haus so lange. Ich wette, dass das Kraftfeld um das Haus herum zusammenfällt, wenn ich es ablenke.«
    »In Ordnung, Chéri.«
    Gerade als alle aufgestanden waren, krachte etwas gegen die Tür des Zimmers. Der Sessel gab ein lautes Knacken von sich, blieb aber unter die Türklinke geklemmt stehen.
    »Aus dem Weg!«, befahl Zamorra.
    Die anderen sammelten sich hinter seinem Rücken. Zamorra hielt Merlins Stern auf die Tür gerichtet.
    Ein zweites Mal warf sich etwas gegen die Tür und diesmal zerbarst der morsche Sessel und flog in Einzelteilen von der Tür weg. Im Eingang des Raumes stand eine der Leichen. Süßlicher Verwesungsgeruch ging von ihr aus. Kleidungs- und Hautfetzen hingen von ihrem Körper. Ihr Mund war geöffnet und ein leises Stöhnen, das sich zugleich anhörte wie das Knarren von morschen Treppenstufen, ging davon aus.
    Zamorra richtete einen gezielten Gedankenbefehl an das Amulett, und ein silberner Blitz schoss aus dem Zentrum von Merlins Stern auf die Kreatur zu. Einen Moment lang war sie von weißen Flammen umhüllt. Ihre Züge verschwammen, wurden flacher, ebneten sich ein, bis sie nur noch wie eine riesige hölzerne Marionette aussah. Dann stob sie plötzlich in einem Wirbel von Sägemehl und Holzsplittern auseinander.
    »Ich bin froh, dass das funktioniert hat«, murmelte Zamorra erleichtert.
    In diesem Moment stellte er fest, dass das feine, sägemehlartige Material, das den Boden jetzt bedeckte, sich langsam in Bewegung setzte. Wie in einem Zeitraffer konnten sie beobachten, wie die einzelnen Flocken und Splitter aufeinander zuflossen und einen Haufen bildeten.
    »Es fügt sich wieder zusammen«, flüsterte Nicole.
    »Also los«, sagte Zamorra und fegte mit einem langen Schritt durch die langsam entstehende Anhäufung hindurch.
    Die anderen folgten ihm. Direkt hinter ihm ging Williams und neben ihm Jack. Dann kam David, der die immer noch teilnahmslose Jenny in seinen Armen trug. Nicole bildete die Nachhut.
    Der Flur war voll von den falschen Untoten. Mit ausgestreckten Armen und abgehackten Bewegungen bewegten sie sich auf sie zu.
    Zamorra ließ eine schnelle Abfolge von Blitzen aus dem Amulett schießen, und der Reihe nach fing jeder von ihnen Feuer und zerbarst. So pflügte Zamorra sich langsam aber sicher durch das Heer der Leichen zur Treppe
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