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0775 - Die Herren von Sh'donth

Titel: 0775 - Die Herren von Sh'donth
Autoren: Unbekannt
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Bild der Mondstation aufzeichnen und trug in diese Zeichnung alle Standorte ein, an denen befremdliche Entdeckungen gemacht worden waren. Die Auswertung ergab, daß sich die Entflohenen dem Zentrum der Station näherten.
    „Ein Täuschungsmanöver?" überlegte Kordahl halblaut.
    Hommersolth gab einen Datenstreifen an ihn weiter. Verblüfft las der Feyerdaler die Funkbotschaft, die von den Anlagen Sh'donths aufgefangen worden war. Die Tbahrgs auf Xumanth hatten die Sprüche abgehört und an Sh'donth weitergegeben.
    „Glaubst du an die Echtheit dieser Funksprüche?" wollte Kordahl wissen.
    Hommersolth machte eine Geste der Ratlosigkeit.
    „Ich habe das Problem durchrechnen lassen", sagte er nachdenklich. „Die Analyse ergibt zwei verschiedene Interpretationsmöglichkeiten. Entweder sind diese Sprüche echt, dann haben wir es mit einem extrem merkwürdigen Volk zu tun.
    Ich kann mich nicht erinnern, jemals auf Wesen gestoßen zu sein, die Raumschiffe und Waffen bauen, für die ein Höchstmaß an Rationalität nötig sind, und dabei gleichzeitig zu so verräterischen irrationalen Handlungen fähig sind.
    Die zweite Interpretation besagt, daß es sich dabei um ein Täuschungsmanöver fünften Grades handelt, das von der Inkarnation VERNOC stammt. Für beide Interpretationen ist die Wahrscheinlichkeit annähernd gleich."
    „Dann werden wir weiter abwarten", beschloß Kordahl. „Die nächsten Stunden werden zeigen, mit wem wir es zu tun haben."
     
    *
     
    Die Tür ließ sich ohne Schwierigkeiten öffnen. Der Raum dahinter war leer, es gab nicht ein einziges Möbelstück, keine Maschinen - nur kalte Wände ohne jeden Schmuck.
    Auch von einer Kommunikationseinrichtung war nichts zu sehen. Ich machte ein enttäuschtes Gesicht. Weder von Gefahr noch von Geheimnis war auch nur das geringste zu bemerken, es sei denn ...
    Auch auf der zweiten Tür war eine Warntafel befestigt. Lag dahinter der entscheidende Raum?
    Ich öffnete auch diese Tür. Sie war nicht verschlossen. Ein zweiter Raum wurde sichtbar, und dieser Raum war nicht leer.
    Ich sah eine Unzahl von Maschinen und Instrumenten, die sich an den Wänden entlangzogen. Ein leises Summen erfüllte den Raum, das unverkennbare Arbeitsgeräusch von Rechnern und Instrumentenpulten. Vorsichtig bewegte ich mich in den Raum hinein.
    In der Mitte des Raumes stand ein Sessel, groß und bequem.
    Bei seinem Anblick überkam mich augenblicklich die Versuchung, mich hineinzusetzen und erst einmal eine ausgedehnte Ruhepause einzulegen.
    Trotz dieses immer stärker werdenden Wunsches untersuchte ich zunächst die Instrumente.
    Die Anlage war, wie nicht anders zu erwarten, extrem fremdartig. Von keinem Bauteil vermochte ich zu sagen, wofür es dienen konnte. Ich konnte nur feststellen, daß zu dieser Anlage ein hochwertiger Rechner gehörte, und daß in diesem Raum Messungen abgelesen oder vorgenommen wurden. Ich versuchte, die Instrumente zu zählen. Auf einem Quadratmeter Wandfläche stellte ich mehr als sechzig Geräte fest, die auf die verschiedenartigste Weise Meßdaten aufzeichneten und anzeigten. Es gab Zeigerinstrumente, solche, die ihre Werte auf optische Weise weitergaben, dazu zahlreiche Schreiber und mehrere Oszilloskope.
    Die Schreiber und Oszilloskope waren in Ruhestellung.
    Vorläufig wurde in diesem Raum nichts vermessen.
    „Nicht schwach werden, Galto!" ermahnte ich mich selbst. Mein Blick war wieder zu dem Sessel gewandert.
    Die Polster waren mit einem schwarzen lederähnlichen Material überzogen und glattpoliert worden. Das Material schien mir einladend zuzublinken. Ich ging einmal um den Sessel herum.
    Er war fest mit dem Boden verankert, und die Sitzfläche ließ sich auf die vielfältigste Art verstellen. Das Möbel erinnerte stark an einen Entspannungssessel terranischer Fertigung. Man setzte sich hinein und ließ sich entspannen. Ich fand sogar die Kopfhörer, aus denen üblicherweise angenehme, beruhigende Musik erklang, während der Sessel dank seiner Servomechanismen den Benutzer sanft massierte. Eine Stunde Ruhe auf diesem Möbel würden mir so guttun wie mindestens fünf Stunden Schlaf.
    Ich zögerte nicht mehr.
    Ich setzte mich auf das schwarze Polster und lehnte mich sanft zurück. Sofort nahmen die Servoeinrichtungen die Bewegung wahr und klappten langsam die Rückenlehne zurück. Erst als aus dem Kopfstück eine metallene Haube ausgefahren wurde, begriff ich, daß ich mich furchtbar geirrt hatte. Innerhalb weniger Sekunden war ich
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