Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0775 - Die Herren von Sh'donth

Titel: 0775 - Die Herren von Sh'donth
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
lachen. Diese Wesen umgab ein Geheimnis, das ich noch nicht hatte ergründen können. Bis die Hintergründe aufgeklärt waren, würde sicherlich viel Zeit vergehen. Kein Geheimnis allerdings war die ersichtliche Machtfülle, über die die Feyerdaler nach meinem Eindruck verfügten.
    Die Art und Weise, in der sie mich und auch die Tbahrgs behandelten, ließ den Schluß zu, daß die Feyerdaler, was ihre Technik und auch ihre Macht betraf, den Vergleich mit den Terranern durchaus nicht zu scheuen brauchten.
    „Es freut mich, daß du wohlauf bist", erklärte Söhrlox, Ich atmete erleichtert auf, aber bereits seine nächsten Worte bewiesen mir, daß mir weitere Schwierigkeiten bevorstanden.
    „Dann können wir also unsere Flucht fortsetzen!"
    „Wir brauchen nicht zu fliehen!" wehrte ich ab.
    Söhrlox ließ sich davon nicht beeindrucken.
    „Es ist für jedes intelligente Wesen ersichtlich", erklärte er, „daß wir zusammengehören. Mehr noch, die Feyerdaler hätten erkennen müssen, daß du offensichtlich so schwach und gebrechlich bist, daß du ohne unsere Hilfe nicht auskommen kannst.
    Haben sie das nicht erkannt, sind sie demnach nicht genügend intelligent. Diese Tatsache schafft in Verbindung mit der technischen Ausrüstung der Feyerdaler eine ständige Bedrohung für dich."
    Ich schüttelte hilflos den Kopf.
    „Haben die Feyerdaler aber erkannt, daß du ohne uns nicht lebensfähig bist, dann sind sie zwar unzweifelhaft intelligent, gleichzeitig haben sie aber dadurch, daß sie dich von uns zu trennen versuchten, einen Angriff auf dein Leben unternommen.
    Eine Flucht vor diesen Aggressionen ist daher logisch zwingend."
    Posbi-Logik!
    Dagegen war kaum anzukommen. Ich verstand zwar genug von der eigentümlichen Denkweise der Posbis, um als einer der Ihren gelten zu können. Das hatte ich ihnen sogar logisch bewiesen.
    Jetzt aber war ich geistig und körperlich zu mitgenommen, um mich auf einen logischen Disput mit Söhrlox einlassen zu können. In meiner Verfassung hätte ich Stunden gebraucht, um ihn zu überzeugen. Diese Zeit stand mir nicht zur Verfügung, ich mußte mich beeilen.
    Fast unbewußt nahm ich wahr, daß Kleenz einen Schwächeanfall erlitt. Er floß langsam von Söhrlox' Schultern. Ich wartete, bis er die Knie des Posbis erreicht hatte, dann rannte ich los.
    Söhrlox versuchte sofort, mir zu folgen, aber dabei hätte er Kleenz verletzt. Die Zeit, die Söhrlox brauchte, um Kleenz abfließen zu lassen und ihn dann wieder aufzunehmen, reichte mir, um einen kleinen Vorsprung zu gewinnen.
    Was nun folgte, kannte ich bereits aus langer, wenig erfreulicher Erfahrung. Wieder einmal war eine Meute auf meinen Fersen, wieder einmal mußte ich diese Meute abschütteln.
    Diesmal jagten mich zwar nur zwei Verfolger, aber dafür mußte ich mich in Örtlichkeiten bewegen, die ich nicht kannte. Zudem war ich ständig in Gefahr, von den Tbahrgs erkannt und angegriffen zu werden.
    „Galto!" hörte ich hinter mir Kleenz aufschreien. „Bleib stehen, wir wollen nur dein Bestes!"
    Während ich rannte, wurde mir klar, wie zweideutig dieser Satz war. Sigmund Freud hätte seine helle Freude an dieser weitverbreiteten Fehlleistung gehabt. Was die Posbis wollten, war wirklich mein Bestes -meine Freiheit, mein Leben, meinen Körper, zumindest die Bestandteile meines Körpers, mit dem ich geboren worden war.
    Ich erreichte einen Antigravschacht. Mir blieb keine Zeit, zu prüfen, ob die Anlage überhaupt eingeschaltet war. Bevor ich mich abbremsen konnte, hatte ich das Loch bereits erreicht. Das Feld trug mich langsam in die Höhe, vorbei an einem völlig verblüfften Tbahrg.
    Ich zögerte einen Augenblick und fragte mich, ob es nicht besser sei, den Tbahrg zu betäuben, bevor er seine Artgenossen alarmieren konnte.
    Als ich zu einer Entscheidung kam, war der entgeisterte Tbahrg bereits so weit von mir entfernt, daß ich ihn nicht mehr erreichen konnte. Rasch griff ich in den Gürtel.
    Ich murmelte eine Verwünschung. Ich hätte den Tbahrg ohnehin nicht betäuben können. Der Waffengurt war leer, ich war also auf meine Hände angewiesen, wenn ich mich zur Wehr setzen mußte.
    Ich verließ den Schacht am nächsten Ausstieg. Als ich mich aus dem Feld herausbewegte, hörte ich unter mir einen Jubelruf.
    Söhrlox und Kleenz hatten mich also entdeckt. Sofort rannte ich weiter.
    Aus den Augenwinkeln heraus konnte ich sehen, daß aus dem oberen Teil des Antigravschachts langsam zwei Tbahrgs herabgeschwebt kamen. Sekundenlang starrten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher