Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0775 - Die Herren von Sh'donth

Titel: 0775 - Die Herren von Sh'donth
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sie mich an, dann wanderte ihr Blick abwärts.
    Sehen konnte ich sie nicht mehr, aber ich konnte sie schreien hören, als schwebten sie dem Leibhaftigen in die Arme. Kleenz und Söhrlox mußten einen besonderen Eindruck auf die Tbahrgs gemacht haben.
    Ich erreichte eine Kreuzung und blieb kurze Zeit stehen. Beide Gänge waren verlassen, ich konnte mich nach Belieben nach rechts oder links wenden. In einiger Entfernung sah ich einen Tbahrg-Robot an der Arbeit. Mit gleichblender Geschwindigkeit bewegte sich die flache Maschine vorwärts, offenbar war sie nicht so programmiert, daß sie Jagd auf mich machen konnte.
    Wohin ich mich zu wenden hatte, war klar. Der Robot, ich hatte inzwischen erkannt, daß er lediglich den Boden säuberte, war ungefährlich. Aber er besaß zweifellos einen Reaktor, der Wärme abstrahlte.
    Die Maschine bedeckte den Boden des Ganges in ganzer Breite. Wenn ich über sie hinwegsprang, würde sie die infraroten Spuren, die meine Füße hinterlassen hatten, verwischen, zumindest aber überlagern. Damit standen Söhrlox und Kleenz vor einem - hoffentlich - unlösbaren Problem.
    Ich rannte los. Mit einem Sprung setzte ich über den Reinigungsrobot hinweg, und wenig später hatte ich eine neue Abzweigung gefunden, in der ich verschwinden konnte, bevor Söhrlox mich zu sehen bekam und mein Täuschungsmanöver damit hinfällig wurde.
    Sehen konnten sie mich nicht, aber ich konnte sie hören. Mit ihrem Schreien und Jammern mußten sie sämtliche Tbahrgs im Umkreis von Kilometern aufmerksam machen, aber ich konnte erleichtert feststellen, daß sich der Lärm von mir fortbewegte.
    Fürs erste war ich in Sicherheit.
    Erleichtert lehnte ich mich an die Wand und holte erst einmal tief Luft. Das Laufen hatte mich angestrengt, mein Atem ging stoßweise. Erst als ich wieder ruhig und gleichmäßig atmete, setzte ich meinen Marsch fort.
    Ich mußte Kontakt zu den Feyerdalern aufnehmen, das war das vordringlichste Ziel. Aber ich wußte nicht, wo ich mich befand.
    Irgendwo im Innern eines Mondes, der etwas mehr als zweitausend Kilometer durchmaß, mehr wußte ich nicht.
    Im Vorbeigehen entdeckte ich eine Tür.
    Auf das Metall war etwas aufgemalt worden, ein ziemlich langer Text, den ich nicht lesen konnte. Eines aber wurde mir langsam klar.
    Das Schild an der Tür war ziemlich genau quadratisch. Oben befand sich eine Art Überschrift, fett und dick gedruckt, darunter, wesentlich kleiner, der übrige Text.
    Wenn das kein Warnschild war, wollte ich nicht Galto Quohlfahrt heißen.
    Handelte es sich um eine Warntafel, dann ergaben sich, wenn man logisch vorging, wie ich es bei den Posbis gelernt hatte, einige Konsequenzen.
    Hinter einer Tür mit einem so auffälligen Warnschild gab es etwas, das nicht jeder sehen sollte, entweder handelte es sich um etwas Gefährliches, vor dem gewarnt wurde, oder um etwas Geheimnisvolles, zu dem der Zutritt beschränkt war.
    Logisch war, daß eine Anlage von solcher Bedeutung ständig überwacht wurde, sei es, um einen unvorsichtigen Eindringling retten zu können, sei es, um eventuelle Spione schnell ermitteln zu können.
    Folglich wurde dieser Raum ständig überwacht. Eine bessere Möglichkeit, die Feyerdaler auf mich aufmerksam zu machen, gab es nicht.
    „Langsam!" murmelte ich halblaut.
    Noch war ich mit meinem logischen Vorgehen nicht am Ende.
    Gab es hinter der Tür eine Gefahr, dann ging es mir unter Umständen ans Leben. Gab es dahinter Geheimnisse, mußte ich befürchten, daß die Feyerdaler über meinen Spionageversuch nicht erfreut sein würden.
    Daraus ergab sich, logisch selbstverständlich, was ich zu tun hatte. Hineingehen und so schnell wie möglich Alarm schlagen.
    Diese Handlungsweise wurde allen Gegebenheiten, auf die ich treffen konnte, gerecht.
    Söhrlox hätte in meiner Lage keinen Augenblick mehr gezögert.
    Ich blieb stehen.
    „Verflixte Logik!" murmelte ich.
    Mir war ausgesprochen unlogisch zumute, genauer gesagt, war ich etwas ängstlich. Die Tür, vielmehr das, was sie verbarg, war mir nicht geheuer.
    Endlich entschloß ich mich - es gab keine andere Möglichkeit.
    „Sei ein Posbi, Galto!" forderte ich mich auf. „Vorwärts!"
     
    7.
     
    Sorgfältig überprüfte Kordahl die einlaufenden Meldungen.
    In einem Antigravschacht hatte man zwei bewußtlose Tbahrgs aufgefunden. Des weiteren waren die Tbahrgs in der Medosektion auf einige Veränderungen gestoßen, die nur von den Entführten stammen konnten. Kordahl ließ den Rechner ein dreidimensionales
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher