Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0774 - Baphomets böse Brut

0774 - Baphomets böse Brut

Titel: 0774 - Baphomets böse Brut
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
in die Mitte genommen hatten. Suko ging vor, ich bildete den Schluß.
    »Das können Sie doch verstehen, Mr. Sinclair?«
    »Und ob, Mr. Levi.«
    Suko hatte vor einer weißgrau gestrichenen Stahltür gestoppt und zog sie langsam auf. Sie bewegte sich leise knarrend, als wäre er dabei, das Tor in eine grauenhafte Welt aufzuziehen.
    Wir schauten in den großen Komplex des zweiten Parkdecks hinein. Leider konnten wir ihn nicht ganz überblicken, der Winkel war noch zu schlecht, aber Suko hatte sich nicht geirrt. Hier unten war es tatsächlich ziemlich düster. Das fahle Licht konnte beim besten Willen nur als Notbeleuchtung angesehen werden.
    Die Wagen standen in Reihen nebeneinander. Es war nicht still. Wir hörten das Zuschlagen von Autotüren, auch die Fahrgeräusche der ein- und ausfahrenden Autos, einmal sogar ein kurzes, schrill klingendes Hupen.
    Von unseren beiden ›Freunden‹ sahen wir nichts. Ich hatte mich nach vorn geschoben und kam mir wie ein Wünschelrutengänger vor, denn in der Hand hielt ich mein Kreuz. Ich wollte erkunden, ob sich irgendwelche Magien in unserer Nähe befanden, doch mein Kreuz erwärmte sich nicht. Die Luft war rein.
    »Können wir?«
    Ich drehte mich um und nickte Suko zu. »Ja, es scheint alles okay zu sein.«
    Mein Freund nickte und lächelte gleichzeitig. Der neben ihm stehende Amos Levi fühlte sich unbehaglich. Seinem Gesicht war anzusehen, daß die Furcht wieder zurückgekehrt war. Er schaute in alle Richtungen, ohne allerdings eine Bestätigung für sein ungutes Gefühl zu erhalten.
    »Hattest du nicht etwas von irgendwelchen Waffen gesagt?« erkundigte sich Suko.
    »Zumindest von einer Waffe.«
    »Ein großes Henkersbeil«, flüsterte Levi. »Es ist höher als ein Mensch, mit einer mörderischen Klinge.« Bei dem Gedanken daran bekam er eine Gänsehaut.
    »Die ist auch unsichtbar, nicht?«
    »Sicher«, sagte ich.
    Suko dachte nach. »Gefällt mir nicht«, meinte er dann. »Wenn sie unsichtbar ist, könnte sie blitzschnell aus dem Nichts hervortauchen und uns angreifen.«
    »Sagen Sie das nicht!« flüsterte Levi. »Das habe ich die ganze Zeit befürchtet, aber nicht darüber gesprochen. Es ist grauenhaft. Ich drehe da noch durch.«
    »Abwarten.« Ich faßte seinen Arm in Höhe des Ellbogens an und schob ihn vorwärts. Der Boden war glatt. An manchen Stellen glänzte er, als hätte jemand Teer über ihn gestrichen. Dabei waren es nur die Rückstände der Reifen, die bei zu starkem Bremsen auftraten. Die Lampen klebten unter der Decke. Sie waren durch Gitter gesichert. An manchen langen Querträgern waren auch Lichtröhren angebracht, in deren Schein die Nummern der einzelnen Parktaschen zu sehen waren.
    Aus der oberen Etage klangen Geräusche an unsere Ohren. Zwei Wagen fuhren dort ab.
    Tiefgaragen sind normalerweise keine Plätze des Grauens für mich, aber ich hatte auch mit ihnen meine Erfahrungen sammeln können und schlimme Dinge dort erlebt. Deshalb betrat ich sie immer mit einer besonderen Spannung, die sich in diesem Fall noch verdichtet hatte.
    »Da war auch noch der Sarg!« Levis Bemerkung zerriß unser Schweigen. Suko drehte sich um.
    »Was für ein Sarg?«
    »Er stand in meinem Zimmer.«
    »Hast du ihn auch gesehen, John?«
    »Nein.«
    »Aber er war da!« zischte Levi. »Ich weiß auch, daß er für Mr. Sinclair gedacht war. Seine Leiche sollte darin versteckt werden. Sie… sie haben es mir gesagt.«
    Ich verzog die Lippen. »Wahrscheinlich haben unsere Freunde von ihren Plänen Abstand genommen. So ein Sarg ist doch etwas unbequem, wenn man ihn transportieren will.«
    »Sie haben Humor, Sinclair.«
    »Sonst könnten wir uns aufhängen«, meinte Suko, der die Führung übernommen hatte.
    »Wo steht denn deine Rakete?« fragte ich ihn.
    Er hob den rechten Arm und ließ ihn wieder Fallen. Der Zeigefinger deutete nach vorn und schräg über einige Wagendächer hinweg. »Natürlich ganz hinten. Ich bin wohl der letzte gewesen, der da reingefahren ist. Kann man nichts machen.«
    »Okay, bringen wir es hinter uns.«
    Es war komisch, aber die normalen Geräusche, die wir bei unserem Eintritt gehört hatten, waren verstummt. Kein Auto startete, keines fuhr in die Tiefgarage hinein, die Stille lastete über dem Komplex wie eine dicke Bleidecke.
    Das war ungewöhnlich.
    Bahnte sich da etwas an?
    Auch Levi war von dieser seltsamen Ruhe beeindruckt. »Ich finde sie ungewöhnlich«, flüsterte er.
    »Verdammt noch mal, da kann einiges nicht stimmen. Das ist nicht normal.« Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher