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0774 - Baphomets böse Brut

0774 - Baphomets böse Brut

Titel: 0774 - Baphomets böse Brut
Autoren: Jason Dark
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überhaupt verstanden hatte, es war mir auch egal. Für mich zählte nur, daß er sich wieder fing und mir berichtete, was passiert war.
    Ich stellte meine Fragen und gab mir dabei wirklich Mühe, ruhig und sachlich zu bleiben, doch es gab einige Schwierigkeiten. Die Antworten bekam ich nur stockend, so daß ich mir einiges zusammenreimen mußte. Jedenfalls kamen wir kaum weiter. Der Zeuge hatte zwar etwas gesehen, leider nicht genug.
    Das mächtige Beil war von einem Moment zum anderen erschienen. Es war wirklich wie aus dem Nichts gekommen, und der Mann hatte mit seinem Tod gerechnet. Er war zurückgesprungen und hatte mit angesehen, wie sein Wagen zertrümmert wurde.
    »Ohne Hände!« keuchte er plötzlich. »Ich… ich habe nicht einmal Hände gesehen…«
    »… die das Beil gehalten haben?«
    Er nickte heftig.
    »Können Sie sich an die Waffe erinnern?«
    Er hob die Schultern und zitterte. Zum Glück lehnte er noch an der Stützsäule. »Sie war lang, so verflucht lang, und die Klinge war groß und breit. Die Lanze hat sogar vorn eine Spitze gehabt, als wäre sie ein altes Bajonett gewesen.«
    »Weiter!«
    »Ich weiß nicht. Ich will weg!«
    »Gut, das können Sie auch.«
    »Die Polizei muß kommen.«
    »Wir sind von der Polizei!«
    Er schaute mich an wie jemand, der mir kein Wort glaubte. Ich bückte mich und hob seine Sachen auf. »Gehen Sie am besten und schweigen Sie bitte zunächst über das, was Sie hier erlebt haben. Es ist für uns alle am besten, Mister.« Ich drückte ihm die Tasche in die Hand und legte den Mantel über seine Schulter. Er bekam es kaum mit, weil er nur auf seinen zerstörten Wagen schaute. Dann weinte er. Er weinte tatsächlich um sein verdammtes Auto. Mir wollte das nicht in den Sinn. Dieser Mann hätte vor Freude weinen müssen, weil er mit dem Leben davongekommen war, aber nicht über ein Auto!
    Schließlich ging er weg. Noch immer weinend und nach vorn gebeugt. Als wir ihn nicht mehr sahen, sprach Suko mich an. »John, kannst du mir mal zuhören?«
    »Natürlich.«
    »Ich weiß nicht, wie du denkst, aber ich habe den Eindruck, als wollten es unsere Freunde darauf ankommen lassen. Wir werden es wohl schwer haben, hier herauszukommen, denke ich. Sie wollen es nicht haben. Die Garage wird zum Grab werden, wenn es nach ihnen geht.«
    »Das denke ich auch.«
    »Gut, was tun wir dagegen?«
    Ich gab die Antwort noch nicht, denn das Knirschen der Glassplitter zeigte mir an, daß sich jemand näherte. Es war Amos Levi, der sich heranschob, immer wieder über seine Mähne strich und sie so nach hinten drückte. Auch er war völlig fertig, hatte aber auch nachgedacht und war zu dem Entschluß gekommen, daß uns die andere Seite hier in der Tiefgarage töten wollte.
    Als er unser Nicken sah, rang er die Hände. »Wie kommen wir dann hier heraus? Ist Ihnen da schon etwas eingefallen?«
    »Auf keinen Fall mit dem Auto«, sagte Suko.
    »Warum nicht?«
    Mein Freund lächelte wissend. »Sobald wir im Wagen sitzen, wird das gleiche geschehen wie hier. Da wird dieses verdammte Henkersbeil erscheinen und auf die Karosserie hämmern und sie zertrümmern. Ich glaube kaum, daß uns so etwas gefallen wird.«
    »Meinen Sie das auch, Mr. Sinclair?«
    »Ja.«
    Amos Levi lehnte sich gegen die Säule. Jetzt sah er aus wie der Zeuge. »Ich weiß nicht, was ich getan habe, daß ich diesen Horror erleben muß. Ich weiß es nicht.« Er hob den Kopf. »Sie sind die Experten. Sie sollen mich schützen. Dann tun Sie es auch, verdammt!« Er deutete auf die Trümmer.
    »Damit so etwas nicht passiert. Auch meine Nerven sind nicht für alle Zeiten strapazierbar, verstehen Sie?«
    Suko hob die Schultern. Ich ging zu Levi. »Natürlich verstehen wir Sie. Denken Sie bitte nach. Versuchen Sie es. Bisher haben wir noch Glück gehabt…«
    »Glück?« Er lachte mich bellend an. »Ja, zum Teufel, wir haben Glück gehabt, großes Glück, sogar. Aber es hält nicht ewig an, wenn Sie verstehen. Irgendwann reißt die Strähne, dann ist es beendet. Dann können wir nur mehr Fetzen von diesem Glück sehen, und wir liegen hier auf dem Boden. Tot, zerhackt…«
    »Soweit ist es noch nicht.«
    Er ließ den Atem zischend ausströmen und blickte gegen die Decke. »Ich habe Angst, Sinclair, so eine hündische Angst. Was wir hier erlebt haben und womöglich noch erleben werden, das paßt einfach nicht in unsere Welt.«
    »Stimmt.«
    »Dann merzen Sie es aus!« schrie er. Er war völlig aufgelöst. Die Augen hinter der Brille bildeten
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