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0774 - Baphomets böse Brut

0774 - Baphomets böse Brut

Titel: 0774 - Baphomets böse Brut
Autoren: Jason Dark
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Wege oder schmalen Fahrbahnen, die wie hellere Arme in die Dunkelheit hineindrangen.
    Etwas Fremdes entdeckten wir nicht. Die Umgebung blieb ruhig. Über uns lag die hellere Decke.
    Sie kam mir auf einmal niedrig vor, als wäre sie auf dem Weg nach unten gestoppt worden.
    »Wie machen wir es?« fragte Suko. Er gab sich selbst die Antwort. »Ich wäre dafür, daß wir trotzdem zur Ausfahrt hin laufen. Dort steht uns mehr Platz zur Verfügung, wenn es denn zur Auseinandersetzung kommt.«
    »Einverstanden.«
    Levi sagte nichts. Er hob die Schultern. Es war ein Zeichen, daß er sich fügte. Mir bereitete er Sorgen. Dieser Mann hatte viel erlebt, und ich hoffte, daß er durchhalten würde, denn was da auf ihn zukam, das stellte alles andere in den Schatten. Die beiden Unbekannten hatten uns bewiesen, wie ernst sie es meinten.
    Noch immer drehten sich meine Gedanken allein um sie. Ich fragte mich, wo sie herkamen. Sie mußten sehr mächtig sein. Wesen, die möglicherweise schon vor langer Zeit gestorben waren, aber nicht ihre Ruhe hatten finden können.
    Und sie standen auf der anderen Seite. Wie auch die vier Toten, die in Spanien über mich Gericht gehalten hatten, denen ich zum Glück entkommen war.
    Auch sie hatten zu diesem Kreis gehört, waren aber nicht in der Lage gewesen, die Ebenen zu wechseln, und aus dem Unsichtbaren hervor anzugreifen.
    Es passierte, als wir einen Teil der Strecke hinter uns gelassen hatten. Wir hatten uns auf den Mittelgang verlassen, denn nur er würde uns direkt zum Ziel führen.
    Das Kreischen war ohrenbetäubend.
    Urplötzlich war es zu hören gewesen. Es erfüllte den gesamten Komplex der Tiefgarage, und ich überlegte, ob es nun menschlich war oder nicht. Ich hatte auf einmal den Eindruck, als wäre der Komplex der Tiefgarage von den kreischenden Stimmen unzähliger Vögel erfüllt, die sich uns allerdings nicht zeigten.
    Wir waren stehengeblieben und schauten unwillkürlich hoch. Levi und Suko mußten den gleichen Eindruck gehabt haben, aber unter der Decke blieb es leer.
    Der ohrenbetäubende und kreischende Lärm gellte in unseren Ohren, als wollte er die Trommelfelle zerreißen. Amos Levi konnte es nicht mehr aushalten. Er drückte sich in die Hocke und preßte beide Hände gegen die Ohren.
    Eine Unterhaltung zwischen Suko und mir war wegen des Lärms nicht mehr möglich, und noch immer war nichts zu sehen. Diese Zeit empfand ich als unheimlich und furchtbar. Wir wußten, daß jemand da war, aber wir konnten ihn nicht entdecken.
    Das Schreien blieb nicht gleich. Es schwoll weiter und weiter an, drang hinein in die höheren Frequenzen und verwandelte sich dabei in ein unbeschreibliches Kreischen.
    Ich hielt mir als erster die Ohren zu. Die Schreie waren in meinen Kopf gedrungen, sie hatten mir Schmerzen bereitet, die wie Stiche meinen Schädel durchdrangen. Ich hatte Mühe, noch normal zu denken, denn das Geräusch glich immer mehr einer Folter.
    Ich konnte nicht mehr auf der Stelle stehenbleiben und bewegte mich taumelnd zur Seite, bis ich mit dem Rücken gegen die Seite eines abgestellten Lieferwagens stieß und dort den Halt fand.
    Der Lärm tobte noch immer.
    Ein Inferno, das über die Dächer der abgestellten Fahrzeuge hinwegtoste, als sollte ausgerechnet hier das Jüngste Gericht für uns eingeläutet werden.
    Auch Suko hatte längst seine Ohren geschützt. Er stand noch am selben Fleck und preßte seine Handballen links und rechts gegen den Kopf. Sein Gesicht war ebenso verzerrt wie das meine, er litt stark, er drehte sich dann, öffnete den Mund, und ich konnte nicht hören, ob dabei ein Schrei aus seiner Kehle drang.
    Wer trug die Verantwortung für diesen barbarischen Lärm?
    Die Schmerzen in meinem Kopf nahmen zu. Jeder Schrei drang einzeln in mein Gehirn hinein. Ich stand kurz davor, durchzudrehen. Levi lag am Boden. Er hatte sich auf den Bauch gewälzt und seinen Kopf in den angewinkelten Armen vergraben.
    Ich mußte meine Gedanken zusammenhalten. Für mich gehörten die Schreie zu einem Vorspiel, das uns mürbe machen sollte, damit wir irgendwann reif waren für den endgültigen Schlag.
    Meine Beine wollten das Gewicht nicht mehr tragen. Sie gaben nach, ich knickte ein, aber ich riß mich wieder zusammen. Hinzu kam der Wagen, der mich stützte. Meinen Blick hatte ich trotz allem nach oben gerichtet, weil ich noch immer davon überzeugt war, daß dieses akustische Inferno seine Quelle dort oben hatte.
    Der Schatten war da.
    Er huschte direkt über die Decke hinweg. Ich
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