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0774 - Baphomets böse Brut

0774 - Baphomets böse Brut

Titel: 0774 - Baphomets böse Brut
Autoren: Jason Dark
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ungefähr die Richtung, an die auch wir uns halten mußten, und der Mann bewegte sich mit hektischen Schritten.
    Wir hörten das Echo seiner Tritte, die Absätze hämmerten förmlich auf den kahlen Boden, als wollten sie einen besonderen Rhythmus schlagen.
    Wir gingen nicht weiter. Keiner von uns konnte den Grund nennen. Wir fühlten, daß etwas in der Luft lag, daß etwas passieren mußte oder würde. Ich ließ meinen Blick an den Lampen und Lichtleisten entlanggleiten. Wie im Fahrstuhl rechnete ich mit einem Flackern, dann der Dunkelheit, die schließlich das Grauen brachte.
    Hier passierte es nicht. Dafür etwas anderes.
    Ein Schrei!
    Nein, schon ein Brüllen. Abgegeben von einer Männerstimme und aus der Richtung kommend, in die der letzte Besucher der Tiefgarage gegangen war. Das Gebrüll mußte etwas mit ihm zu tun haben. Natürlich dachten wir sofort an die furchtbare Brut, und da mischten sich in das Schreien hinein die harten, donnernden Schläge, das Krachen, das Reißen von Metall, Splittern von Glas und ein hartes Lachen.
    Wir schauten hin.
    Den Mann konnten wir nicht sehen, aber wir erkannten einen schattenhaften Gegenstand in der Luft, der sich immer wieder auf- und abbewegte, um auf das Ziel einzuhacken.
    Es war das Beil!
    Jeder von uns wußte auch, welches Ziel es sich ausgesucht hatte. Zum Glück noch keinen Menschen, es war dabei, ein Auto zu zertrümmern, als wollten die Kräfte aus der Vergangenheit der Technik zeigen, wie wenig sie doch in der Lage war, anzurichten.
    Ich startete gemeinsam mit Suko. Nur liefen wir von verschiedenen Seiten aus auf den Schauplatz des Geschehens zu. Dabei sahen wir immer wieder den hochschnellenden Schatten, der, wenn er einen bestimmten Punkt erreicht hatte, wieder nach unten rammte und in die Trümmer hineindrosch.
    Der machte den Wagen platt, wenn es so weiterging.
    Ich nahm keine Rücksicht, als ich durch die Lücken zwischen den Fahrzeugen huschte. Mehr als einmal rammte ich gegen einen Seitenspiegel und bog ihn in eine andere Stellung. Dann endlich hatte ich einen breiteren Gang erreicht. Vor mir standen die Fahrzeuge in Reih und Glied. Scheinwerfer glotzten mich an wie erloschene Totenaugen.
    Noch einmal schnellte das Beil hoch.
    Ich hörte das Krachen und sah einen für mich nicht identifizierbaren Gegenstand in die Höhe fliegen, bevor er wieder in die Tiefe trudelte und zu Boden schepperte.
    Dann sah ich die Axt nicht mehr.
    Sekunden später hatte ich den Ort des Geschehens erreicht. Zuerst fiel mir der Mann auf. Er stand zwei Schritte entfernt. Den Mantel und die Aktentasche hatte er verloren. Beide Stücke lagen neben ihm auf dem schmutzigen Boden. Die Hände hatte der Mann gegen seine Wangen gepreßt. Er atmete keuchend und starrte auf das, was von seinem Fahrzeug zurückgeblieben war. Ich konnte die Marke kaum erkennen, es mußte wohl ein Ford gewesen sein, von dem aber waren jetzt nur mehr Trümmer übrig.
    Das schwere Beil hatte keine Stelle ausgelassen. Die Klinge hatte in den Kofferraum ebenso hineingehackt wie in die Kühlerhaube und hatte auch das Dach zertrümmert. Da war Blech plötzlich zu Papier geworden, das Glas hatte ebenfalls nicht gehalten, es umlag das Fahrzeug als glitzernder Splitterteppich, und viele Stücke waren auch unter die abgestellten Autos gerutscht.
    Als ich auf den Mann zuging, knirschte es unter meinen Füßen. Mittlerweile waren auch Suko und Levi eingetroffen. Staunend stand der Händler: vor den Trümmern. Allmählich nur duckte er sich zusammen und drückte seinen Kopf nach unten, als erwartete er jeden Augenblick die Klinge aus dem Unsichtbaren.
    Suko stand nicht so ruhig. Er schaute sich ständig um. Diesmal hatte er sogar seine Dämonenpeitsche gezogen und steckte sie jetzt als schlagbereite Waffe zurück in den Gürtel.
    Was immer uns die andere Seite hatte beweisen wollen, es war ihr ausgezeichnet gelungen.
    Ich näherte mich dem einzigen Zeugen. Er wollte wegrennen, weil er auch vor mir Angst bekam.
    Ich hielt ihn fest. Er duckte sich und schrie laut, trampelte noch mit den Füßen. Ich zerrte ihn hoch, schleuderte ihn herum und wuchtete ihn mit dem Rücken gegen eine Seite der kantigen Stützsäulen.
    Plötzlich verstummte er. Sein Gesicht schwebte dich vor mir. Es sah aus wie ein dunkles Gemälde, über das Wasser gelaufen war und sich in seinen Falten festgesetzt hatte.
    »Hören Sie, Mister, Sie sind in Sicherheit, es wird Ihnen nichts passieren. Ich bin von Scotland Yard.« Ich wußte nicht, ob er mich
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