Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

Titel: 077 - Die Gruft der bleichenden Schädel
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
als sie gehofft hatte.
    Sie strich
die Haare zurück. Ihre glatte Stirn legte sich in Falten.
    »Sie sind
weg?« murmelte sie entsetzt. Larry nahm das Gewehr an sich, mit dem sie sich
tapfer zur Wehr gesetzt hatte. Er stellte fest, daß noch genügend Munition
vorhanden war, aber die Waffe hatte eine Ladehemmung.
    »Ich komme
mir vor wie ein Teilnehmer in einem schlechten Wildwestfilm«, bemerkte der Amerikaner.
»Fehlen nur noch die Beleuchter, Kameramänner und der Regisseur. Aber auch das
würde den wahren Schauer nicht ganz vertreiben, Monique, nicht wahr? Hier ist
Blut vergossen worden. Ich…«
    Abrupt brach
er ab.
    Er hörte
etwas, warf den Kopf herum und sah, daß eine dunkle Gestalt vom Boden aufsprang
und geduckt – wie von Furien gehetzt – davonlief.
    Larry konnte
es nicht fassen. Er jagte über den steinigen, steppenartigen Boden, konnte
jedoch nur noch erkennen, wohin der Eingeborene verschwand.
    Larry untersuchte
die Stelle, wo der Mann gelegen hatte. Monique tauchte neben ihm auf. Er fühlte
ihren warmen Körper hautnah neben sich.
    »Das ist
nicht wahr«, murmelte X-RAY-3. »Der Eingeborene, der eben wie ein munteres Reh
davonlief, wurde von einem Pfeil aus dem Blasrohr getroffen, der mir gegolten
hat!«
     
    ●
     
    Larry glaubte
den wahren Grund zu kennen.
    Der Pfeil war
nicht mit einem todbringenden Gift, sondern nur mit einem betäubenden getränkt
gewesen.
    »Sie wollten
uns nur kampfunfähig machen!« rief er aus, und die Befürchtung, daß alle
anderen dem Überfall zum Opfer gefallen sein könnten, schwand schlagartig. »Sie
wollten uns lebend, Monique! Darauf kam es ihnen an.«
    »Dann steht
denen, die ihnen in die Hände gefallen sind, nichts Gutes bevor.« Sie musterte
ihn.
    Larry packte
sie am Arm. »Wir sind noch mal davongekommen, Monique. Das ist ein gutes Omen.
Wir können etwas für die anderen tun und dürfen keine Zeit verlieren. Wir
müssen uns an ihre Fersen heften.«
     
    ●
     
    Piet Halström
ging an der Spitze der Gruppe. Hinter ihm schritten drei Eingeborene. Einer war
mit einer Schlagwaffe ausgerüstet, die beiden anderen mit Blasrohren.
    Hinter den
Baraks folgte Miriam Brent. Auch sie war bereits, wie Piet Halström, wieder zu
sich gekommen.
    Am Ende der
Gruppe humpelte Harry van Loose. Auch er war der Übermacht nicht gewachsen
gewesen.
    Piet Halström
merkte, daß man sich offensichtlich beim Binden seiner Handfesseln keine
besondere Mühe gegeben hatte.
    Sie waren
locker, und wenn er seine Armgelenke und Hände auseinanderdrückte, merkte er,
daß er diesen Spielraum bequem erweitern konnte. Piet Halström arbeitete
ununterbrochen weiter und streifte die Fesseln dann vollkommen ab. Er handelte
schnell und ohne lange zu überlegen. Daß es hoffnungslos war, allein etwas
gegen diese Übermacht zu unternehmen, stand fest. Aber mit seiner Flucht konnte
er für ein allgemeines Durcheinander sorgen, daß sich für die anderen sicher
günstig auswirkte.
    Hinzu kam
seine Überlegung, daß während der Auseinandersetzung in ihrem Lager zwei
Personen offensichtlich wegen des erbitterten Widerstandes nicht in
Gefangenschaft geraten waren.
    Monique Buscon und Larry Brent.
    Oder sie
waren getötet worden, und man hatte sich nicht erst die Mühe gemacht, sie
mitzuschleppen. Piet Halström malte sich dennoch eine Chance aus, etwas für das
Überleben der Gruppe zu tun: Fliehen und verstecken, sich dann bis zum nächsten
Eingeborenendorf durchschlagen und von dort aus einen Boten in die nächste
Stadt schicken, damit die Behörden von den Vorfällen erfuhren! Ihnen durfte es
nicht so ergehen wie der Hamshere-Expedition.
    Blitzschnell
stieß er beide Arme zur Seite und drückte die Eingeborenen neben sich weg.
    Sein Angriff
kam völlig überraschend.
    Piet Halström
hatte eine Stelle vor sich, an der sich der Weg teilte.
    Er nutzte die
Abzweigung und lief geduckt den steinigen, schmalen, gewundenen Pfad empor.
Äste und dornige Zweige streiften ihn.
    In der
Dunkelheit und im Schutz der Pflanzen und Berge rechnete er sich eine gute
Chance aus, daß die Flucht gelang. Was danach kam, darüber machte er sich noch
keine Gedanken.
    Aufgeregtes
Rufen und wilde Schreie tönten durch die Nacht.
    Piet Halström
hörte seine Verfolger hinter sich.
    Er sah sich
nicht ein einziges Mal um.
    Links türmte
sich eine moosbewachsene Felswand neben ihm auf, rechts fiel der Weg steil ab.
    Piet jagte
den Weg empor in der Hoffnung, seinen Abstand gegenüber den Verfolgern zu
vergrößern und dann in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher