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077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

Titel: 077 - Die Gruft der bleichenden Schädel
Autoren: Larry Brent
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verdächtige Bewegung. Stuart Hamsheres Tod schien
nicht durch Menschenhand erfolgt zu sein. Pinky Shorthand sprang auf und rannte
auf die Bar zu.
    Er, der
täglich unerklärlichen Ereignissen nachspürte, schalt sich einen Narren. Seit
einiger Zeit ahnte er, daß es über kurz oder lang zu einem ähnlichen Vorfall
kommen mußte. Daß es so schnell ging, damit hatte er nicht gerechnet.
    Nun war es zu
spät, sich Vorwürfe zu machen.
    Stuart
Hamshere, der letzte Sproß der Forscherfamilie, der ihm als einziger einen
entscheidenden Tip hätte geben können, war nicht mehr.
    Pinky
Shorthand stürzte in die Bar und rief sofort Scotland Yard an. Er vermied es,
große Aufmerksamkeit zu erregen.
    Draußen bei
dem Toten wartete er danach die Ankunft der Beamten ab. Dabei fiel ihm
unmittelbar nach seiner Rückkehr aus der Bar ein merkwürdiger Umstand auf.
Stuart Hamsheres Lage war verändert worden!
    Er lag jetzt
auf der Seite und nicht mehr auf dem Rücken.
    Entweder war
jemand hier gewesen, um dem Toten schnell und heimlich etwas aus den Taschen zu
nehmen, oder, und bei diesem Gedanken sträubten sich die Nackenhaare des
Reporters, Stuart Hamshere hatte sich nach dem Eintritt des Todes noch mal auf
die Seite gerollt!
    Trüb und
regnerisch war der nächste Morgen, an dem Pinky Shorthand der erste Besucher im
Gebäude von New Scotland Yard war. Der Reporter ließ sich bei Chiefinspektor
Edward Higgins melden und wurde auch gleich vorgelassen.
    Higgins
betrachtete seinen frühen Gast. »Speedy Pinky«, knurrte er. »Harold der
Schnelle, Blitzreporter und Hansdampf in allen Gassen. Früher schlich er mit
Miniaturkamera und Super-Teleobjektiv durch die Straßen und inspizierte die
Schlafzimmer anderer Leute. Das Ganze braute er dann zu einer Artikelserie
unter dem Titel Rosarote Bettgeschichten zusammen. Damit hatte er seinen
Spitznamen Pinky weg. Als der Sex nicht mehr florierte, fand Pinky Shorthand
heraus, daß es Zeit war, sich einem anderen Metier zuzuwenden. Die Leute haben
Ängste, die in unserer aufgeklärten Welt immer größer werden, und dem spürte
Speedy Pinky nach. Nun wühlt er im Untergrund, im Makabren und Gespenstischen
und hat auch damit Erfolg. Wenn Sie so weitermachen, haben Sie bald ’nen neuen
Spitznamen weg. Vielleicht nennt man Sie bald schon Dracula Shorthand oder
Pinky Frankenstein. Wie wär’s mit einer Serie über das Liebesleben von
Vampiren, hm? Oder Rosarote Bettgeschichten aus Draculas Leichenkammer? Sie
mixen das eine mit dem andern und gewinnen eine ganz neue Leserschicht.«
    »Sie sind ein
anregender Gesprächspartner, Chief.« Auf dem hageren, wächsern aussehenden
Gesicht des Reporters erschien ein Grinsen. »Man muß am Ball bleiben, die Hand
am Puls der Zeit. Frau durch den Fleischwolf gedreht, Speedy Pinky sprach
zuerst mit den Buletten!« deklarierte Pinky Shorthand theatralisch. »Das ist
das Geheimnis meines Erfolges! Wenn andere noch nicht ahnen, woher der Wind
weht, kämpft Speedy Pinky bereits mit den Gewalten des Sturms.«
    »Es hätte
mich auch gewundert, wenn Sie heute morgen nicht hier angetanzt wären,
Shorthand«, bemerkte Edward Higgins.
    »Ich hätte
darauf wetten sollen. Sie sind superschnell, Shorthand. Langsam werden Sie mir
unheimlich.«
    »Wie kommt
denn das, Chiefinspektor?«
    »Sie hören schon
mehr als nur das Gras wachsen.«
    »Ich bin ein
hypersensibler Mensch und habe ein feines Gespür für gewisse Dinge. Mein
sechster Sinn funktioniert bestens.«
    »Er
funktioniert so gut, daß Sie bereits zur Stelle sind, um Augenzeuge eines
gespenstischen Mordes zu werden. Jetzt verstehe ich auch, weshalb Ihre Kollegen
Sie nicht mögen. Sie schnappen denen ja die fettesten Brocken vor der Nase weg.«
    Pinky
Shorthand lachte. »Sie sind ein humorvoller Typ, Chief. Ich freue mich immer,
wenn ich mit Ihnen zusammenarbeiten kann, denn Sie nehmen alles von der
heiteren Seite. Ich bin hier, um etwas von Ihnen zu erfahren. Wie starb Stuart
Hamshere?«
    »Er wurde
erschossen.«
    »Erschossen?«
    Pinky
Shorthands Gesicht war ein einziges Fragezeichen. Die Antwort traf ihn wie ein
Faustschlag.
    »Mit einem
Pfeil.«
    »Sie machen
es spannend, Chief.«
    »Das
Projektil haben wir allerdings nicht mehr gefunden«, fuhr Edward Higgins
ungerührt fort. »Es war entfernt worden. Die gerichtsmedizinische Untersuchung
hat ergeben, daß der winzige Einstich in der Brust nur von einem Pfeil, wie er
von Wilden benutzt wird, herrühren kann. Ich habe aus diesem Grund eine etwas
diffizile Frage an
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