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077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

Titel: 077 - Die Gruft der bleichenden Schädel
Autoren: Larry Brent
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aller Heimlichkeit ein Versteck zu finden.
    Der Weg
mündete auf eine flache Felszunge.
    Links und
rechts waren flache Steine, dazwischen kleine, runde Erdhügel.
    Piet Halström
verhielt in der Bewegung. Sein Herz begann zu rasen. Er war in einer Sackgasse
angelangt.
    Die
Felszunge, nur fünf Meter von ihm entfernt, ragte ins Dunkel. Dahinter gab es nichts
mehr außer einem Abgrund. Er mußte versuchen, links oder rechts in die Tiefe zu
steigen. Der Rückweg war ihm versperrt.
    Aber was war
das?
    Einzelne
flache Hügel zwischen kantigen Felsen begannen sich zu bewegen.
    Menschen!
    Sie hockten
zusammengekauert wie Betende auf dem Boden und wurden durch ihn in ihrer
Zeremonie gestört.
    Es waren
Eingeborene, Baraks, die hier ihr Heiligtum, die Gruft der bleichenden Schädel
bewachten.
    Piet Halström
saß in der Falle!
    Die Männer
erhoben sich. Es waren zehn.
    Den Weg zurückzulaufen
war nicht mehr möglich. Dort tauchten jetzt die Verfolger auf.
    Fünf Männer.
    Piet Halström
wich zurück.
    Von allen
Seiten kamen sie auf ihn zu und schnitten ihm den Weg ab, drängten ihn bis an
den Rand der Felszunge.
    Dem Holländer
wurde es heiß.
    Das Ganze
spielte sich in einer lautlosen Gespenstigkeit ab, wortlos, geräuschlos.
    Der Boden
knirschte unter den Füßen der Näherkommenden, die den Kreis schlossen.
    Piet Halström
begriff, daß sie ihn in die Tiefe stoßen wollten. Schreiend warf er sich nach
vorn, um den Kreis zu durchbrechen und die Flucht in die entgegengesetzte
Richtung, aus der er gekommen war, fortzusetzen.
    Aber er
prallte zurück und erhielt einen Stoß vor die Brust, daß er taumelte. Ehe er
sich wieder fangen konnte, erfolgte der zweite Hieb. Die lebende Mauer drängte
ihn über den Abgrund, und Piet Halströms markerschütternder Schrei zerfetzte
die Stille der Nacht.
    Der Holländer
fiel in die Gruft der verhexten Schädel. Der Aufschlag war schmerzhaft, aber
nicht tödlich. Voller Entsetzen registrierte er, daß die Schädel lebten.
    Sie
schnappten nach ihm, und die Gebisse mit den kräftigen Zähnen schlugen in seine
Schultern, Unterarme und Beine. Einige Schädel waren blutverschmiert, klebrig,
und blutige Haarbüschel hafteten an ihnen.
    Piet Halström
kämpfte gegen die furchtbaren Gegner. Es waren ihrer so viele, daß er nicht
wußte, wo er zuerst beginnen sollte. Er schlug um sich und versuchte Schädel,
die sich in ihm festbissen, abzuschütteln. Zwei, drei, vier Stück pflückte er
ab und warf sie weit von sich, hinaus aus der Gruft. Irgendwo in der Finsternis
flogen sie gegen die Felswand und rollten den Abhang hinunter.
    Aber lange
konnte sich Piet Halström nicht halten. Unter ihm entstand eine Lücke, und er
sank immer tiefer. Bis zu den Hüften steckte er in diesem Schädel und
Knochenberg und registrierte mit seinen fiebernden Sinnen, daß die Schädel nur
oben auflagen. Darunter befanden sich ganze Skelette, die dicht an dicht neben
und übereinandergestapelt waren. Skelette der Opfer, mit denen diese
Teufelsköpfe gefüttert wurden.
    Wie
schleichendes Gift breiteten sich Schwäche und Lethargie in seinem Körper aus.
Das Blut lockte Spinnen und Fliegen an. Unter, neben und auf ihm wimmelte es
von Kriechtieren.
    Sie krochen
aus den Augenhöhlen der Schädel, aus den morschen, alten Knochen, wo sie sich
eingenistet hatten. Sie lebten mit diesen in einer Art Gemeinschaft. Durch die
Opfer, die hier in die Gruft geworfen wurden, verbrachten die Schmarotzer ein
Leben wie im Paradies.
    Piet
Halströms Sinne schwanden, und so merkte er nicht mehr, wie alles zu Ende ging.
    Die anderen
Gefangenen, Miriam Brent und Harry van Loose, wußten nichts vom Schicksal ihres
Begleiters. Aber sie ahnten Schlimmes, als die fünf Verfolger zurückkamen und
ihn nicht mitbrachten.
    Miriam und
Harry wurden in das versteckt liegende Bergdorf geführt. Sie sahen die dunklen
Höhleneingänge, wurden an der erhöht liegenden Grotte des Häuptlings Boro
vorbeigeführt.
    Dieser warf
einen Blick auf sie. Er sagte etwas zu seinen Untergebenen, dann wurden Miriam
und Harry fortgeführt.
    Im Davongehen
hatte die junge Amerikanerin plötzlich den Eindruck, daß sich hinter Boro am
Höhleneingang etwas bewegte.
    Eine Frau!
    Aber das war
nicht das, was sie in Erstaunen versetzte.
    Der Eindruck
währte nur wenige Sekunden. Dann verschwand die Unbekannte wieder in der
Dunkelheit ins Innere der Höhle.
    Miriam
starrte Harry an. »Ich habe eine Weiße gesehen, Harry«, flüsterte sie. »Eine
Weiße ist im Dorf. Und sie ist
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