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077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

077 - Die Gruft der bleichenden Schädel

Titel: 077 - Die Gruft der bleichenden Schädel
Autoren: Larry Brent
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jedem
europäischen Autofriedhof finden konnte.
    Er fuhr noch,
aber kein Mensch vermochte voraussagen wie lange.
    Harry van
Loose hoffte, daß er es wenigstens bis zum nächsten Dorf schaffte. Von dort aus
waren sie dann sowieso auf menschliche Hilfe angewiesen. Die Technik kam hier
nicht weiter. Es gab keine Straßen mehr, und auch keine Wege. Durch dichten
Dschungel, der sich bis in die unteren Regionen des Gebirges ausdehnte, mußten
sie mühsam Schritt für Schritt den Berg erobern, eh sie auf der anderen Seite
wieder in flachere Gefilde kamen.
    Außer den
Besorgungen, die der Holländer machte, führte er seine Gruppe auch durch Kudat.
    Piet Halström
– schlank, blond, immer zu einem trockenen Witz aufgelegt – ließ die Kamera
surren.
    Jean und
Monique Buscon setzten sich einmal von der Gruppe ab, um auf eigene Faust auf
Entdeckungen zu gehen. Der Franzose wollte mit den einfachen Menschen ins
Gespräch kommen. Seine Frau mußte ihn dabei unterstützen, obwohl sie
offensichtlich keine große Lust verspürte, ihn zu begleiten. Aber sie fungierte
als Dolmetscherin. Am liebsten wäre sie in der Nähe des charmanten Larry Brent
geblieben.
    Der hatte in
der kurzen Zeit bereits registriert, daß es zwischen dem Paar offensichtlich
ernsthafte Eheprobleme gab. Äußerlich merkte man ihnen kaum etwas an. Aber
gewisse Gesten und Bemerkungen verrieten eine gewisse Kühle und Abgeklärtheit
untereinander, die einem so hervorragenden Beobachter wie Larry Brent natürlich
nicht entgingen.
    Der Mann war
ein Träumer, der seine Frau vernachlässigte. Er schwebte in irgendwelchen
höheren Sphären, war dabei aber nicht unsympathisch, sondern ein ausgesprochen
angenehmer und interessanter Unterhalter, der viele merkwürdige Abenteuer in
der ganzen Welt erlebt hatte und erstaunliche Episoden zum Besten gab.
    Er stand
jedoch ganz im Schatten seiner Frau. Die ungewöhnlich attraktive Französin
wirkte verführerisch und auf eine stille Art aufreizend.
    Harry van
Loose bestand darauf, daß beide spätestens in zwei Stunden wieder zurück seien.
    Er wollte
noch am Spätnachmittag Kudat verlassen, um bei Einbruch der Dunkelheit im nächsten
Dorf zu sein.
    Auch das
klappte wie am Schnürchen.
    Es ging alles
zu gut, zu glatt.
    Selbst der
VW-Tieflader gab seinen Geist nicht auf. Er klapperte und gab merkwürdige
Geräusche von sich, aber er blieb nicht stehen. Treu und brav schaffte er die
vorgesehene Fahrstrecke. Larry, der das Vehikel steuerte, hielt mehr als einmal
den Atem an. Aber es ging alles gut.
    Es dunkelte
bereits, als sie das Dorf erreichten.
    Harry van
Loose und Madame Buscon nahmen Kontakt mit dem Häuptling auf. Miriam Brent,
Larry, Piet Halström und Jean Buscon beschenkten die Kinder mit Luftballons,
die den Aufdruck einer Partei zu den letzten niederländischen Wahlen trugen.
    Die Ankunft
der Fremden war ein Ereignis. Sie wurden bewundert, noch mehr die Geschenke,
die van Loose dem Häuptling und dem Medizinmann mitgebracht hatte. Der
Häuptling wurde zum stolzen Eigentümer einer Axt, mit der das Baumfällen ein
Kinderspiel war.
    Larry
verstand von dem allgemeinen Palaver nichts.
    Er
beobachtete nur die Reaktionen, ließ die Menschen nicht aus den Augen die nahe
bei ihnen standen, aber auch nicht die, die sich in respektvoller Entfernung
von ihnen aufhielten.
    Die Männer
bauten das Lager auf, während die beiden Frauen das Essen bereiteten.
    Harry van
Loose erklärte Larry, daß er mit dem Häuptling über Träger gesprochen habe. Er
sei grundsätzlich bereit, einige seiner Männer zur Verfügung zu stellen. Die
Bezahlung, die der Holländer angeboten hatte, war nicht zu verachten. »Dennoch
gibt es einige Schwierigkeiten. Als sie hörten, daß wir die Absicht hegen, den
Kinabalu zu besteigen, nahm die Begeisterung merklich ab. Sie haben vor dem
Berg eine Heidenangst, so mußte ich mein Angebot verdoppeln. Er überlegt es
sich, Larry.«
    Der bärtige
Holländer ließ den Blick in die Runde schweifen.
    Sie hatten
insgesamt drei Zelte aufgebaut.
    Die
metallisch schimmernden Kisten mit den Geschenken standen wahllos herum. Das
andere Gepäck befand sich noch auf dem Auto. Insgesamt, so hatte Harry van
Loose gerechnet, benötigten sie zehn Träger. Piet und er würden mit dem Filmen
beschäftigt sein, und alle anderen Teilnehmer hatten genug damit zu tun, den
bevorstehenden anstrengenden Fußmarsch durchzuhalten.
    Seit der
Fernsehsendung in Holland waren vier Tage vergangen. Harry van Loose ging ganz
in der Arbeit für
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