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077 - Der Schrei des Vampirs

077 - Der Schrei des Vampirs

Titel: 077 - Der Schrei des Vampirs
Autoren: A.F.Morland
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gelungen, wenn ihm Hale nicht rechtzeitig auf die Schliche gekommen wäre… [1]
    Und kürzlich hatten neue Berechnungen wieder ein Ergebnis gebracht, das den Parapsychologen beunruhigte.
    Er wußte aus antiken Schriften, was hier vor langer Zeit geschehen war, und er hatte herausgefunden, daß die Gestirne des Schreckens die Rückkehr der Vampirbrut anzeigten.
    Deshalb trug Bernard Hale diesmal nicht nur Dämonenbanner, eine Gnostische Gemme und ein Pendel bei sich, das ihm schwarzmagische Ströme anzeigte, sondern auch einen spitzen Eichenpflock und einen schweren Hammer.
    »Hier kommt man nicht rein, Professor«, sagte Chao Kai, ein sympathischer, mittelgroßer, drahtiger Bursche. Er hatte eine flache Nase in einem breiten, gelben Gesicht und schmale, dunkle Augen. »Das Tor läßt sich nicht öffnen.«
    Der PSI-Professor nickte bedächtig. »Sie werden kommen, Chao Kai. Wer weiß, vielleicht sind sie schon hier. Noch nie waren die Voraussetzungen für ihre Rückkehr günstiger. Wenn wir verhindern wollen, daß sie ihre schrecklichen Umtriebe wieder aufnehmen, müssen wir da hinein.«
    Chao Kai lebte seit acht Jahren in London. Er war von Hales umfassendem Wissen fasziniert und versuchte ihm in allem nachzueifern.
    »Ich könnte an der Mauer hochklettern«, sagte der junge Chinese. Er war sehr sportlich, ein durchtrainierter Karatekämpfer, der nur sehr schwer zu besiegen war, denn er war nicht nur ungemein schnell, er hatte auch ein sicheres Auge und wußte wie der Blitz zu reagieren.
    »Das wäre eine Möglichkeit«, sagte Hale. »Aber dann wären Sie allein in der Burg. Ich hätte es nicht einmal vor zwanzig Jahren geschafft, an so einer Mauer hinaufzuklettern. Sie sind für mich ein Phänomen, Chao Kai. Sie kämen sogar an einer hundert Meter hohen Glaswand hoch. Wie machen Sie das?«
    Der Asiate lächelte. »Vielleicht war einer meiner Vorfahren eine Spinne.«
    »Und ein anderer ein Panther«, sagte Bernard Hale. »Und dann besitzen Sie noch das Auge eines Falken und die Gefährlichkeit einer Klapperschlange…«
    Chao Kai grinste. »Aus meiner Ahnengalerie ließe sich ein ganzer Tiergarten zusammenstellen.«
    Hale starrte das gewaltige Tor an. Es bestand aus dicken Holzbohlen und war mit schwerem Eisen beschlagen. Über dem Tor, fast zugewachsen vom Efeu, war ein Wappen zu erkennen. Das Wappen der Carratlos: Zwei Totenschädel, gekreuzte Menschenknochen und eine Fledermaus, die ihre Flügel weit ausspannte.
    »Wenn ich nur wüßte, wieviel Zeit wir haben«, sagte der Parapsychologe. »Wenn die Carratlos noch nicht zurückgekehrt sind, könnten wir auf Tony Ballards Eintreffen warten. Vielleicht bringt er auch Mr. Silver mit. In dieser starken Besetzung hätten wir von den Vampiren nicht allzuviel zu befürchten. Aber wenn die verfluchten Blutsauger schon da sind, sollten wir keine Minute zögern, sie aufzuspüren und zu vernichten - solange es noch Tag ist.«
    »Weil sie schlafen.«
    »Sehr richtig. Weil wir sie im Schlaf überraschen könnten.«
    Chao Kai lächelte. »Ich habe nichts gegen eine Unterstützung von Tony Ballard und Mr. Silver. Aber ich glaube, wir können mit den Vampiren allein fertigwerden.«
    »Hüten Sie sich vor einem falschen Ehrgeiz, Chao Kai«, warnte der PSI-Professor seinen Schüler. »Er könnte Ihnen leicht zum Verhängnis werden.«
    »Wollen wir noch lange hier herumstehen oder handeln, Professor?«
    Hale drehte sich um und blickte auf Laxford hinunter. Er sah die Tankstelle und das Haus der Dillaways, und er wünschte sich, dort unten Tony Ballards schwarzen Rover stehen zu sehen, aber es befand sich überhaupt kein Wagen dort.
    »Na schön, Chao Kai«, sagte er ernst. »Zeigen Sie mal, wie gut Sie als Fassadenkletterer sind. Aber seien Sie vorsichtig.«
    »Keine Sorge, ich stürze nicht ab.«
    »Daran dachte ich nicht.«
    »Sondern?«
    »Wenn Sie in der Burg sind, müssen Sie sich vorsehen. Kein Geräusch, wenn es sich vermeiden läßt.«
    »Ich werde so lautlos sein wie mein Schatten.«
    »Es wäre nicht ratsam, die Vampire - vorausgesetzt, sie sind bereits da - zu wecken.«
    »Was können sie mir anhaben, solange es hell ist?« fragte der Chinese.
    »Draußen nichts. Aber drinnen ist es bestimmt so finster wie in einer Gruft. Ich bin sicher, daß sämtliche Fenster verhängt sind. Dadurch herrscht ewige Nacht in Blood Castle. Das bedeutet, daß sich die Schattenwesen dort drinnen gefahrlos bewegen können. Sie spüren, wenn es draußen dunkel wird. Erst dann verlassen sie
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