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077 - Der Schrei des Vampirs

077 - Der Schrei des Vampirs

Titel: 077 - Der Schrei des Vampirs
Autoren: A.F.Morland
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Vater und ich machen Ihren Rover wieder wie neu. Und Ma wird sich um Ihr leibliches Wohl kümmern. Wir sind zwar kein richtiges Gasthaus, aber wenn Sie eine deftige Hausmannskost mögen, kann ich Ihnen die Küche meiner Mutter nur wärmstens empfehlen. Ich kenne keine Frau, die besser kocht.«
    »Hört sich gut an«, sagte ich lächelnd.
    Mr. Silver stieg aus. Ich öffnete den Kofferraum. Zwei magersüchtige Reisetaschen standen darin. Wir hatten nicht viel mitgenommen. Schließlich hatten wir nicht vor, in Laxford einen mehrwöchigen Urlaub anzutreten.
    Ray Dillaway zog die Füllpistole aus dem Tankstutzen und verschloß ihn.
    »Ich fahre den Wagen gleich in die Werkstatt«, sagte der junge Mann.
    »Und die Tanksumme setzen Sie mit auf die Rechnung«, bemerkte ich.
    »Ist recht, Sir.« Er preßte die Zunge gegen die Zähne. Dann ertönte eine kurze, schrille Melodie. Grinsend erklärte er: »Ist unser Familienpfiff.«
    Daß der funktionierte, zeigte sich einen Augenblick später. Eine Tür öffnete sich, und eine mollige Frau erschien. Ihr helles Haar war hochgesteckt. Sie hatte viele Sommersprossen um die Nase.
    »Das ist Ma, Mr. Ballard«, sagte Ray Dillaway. »Mrs. Helen Dillaway, Sir.« Er rief seiner Mutter laut zu: »Ma, die beiden Gentlemen möchten bei uns wohnen. Zwei Zimmer.«
    Helen Dillaway nickte erfreut. Wir machten uns bekannt, und sie führte uns ins Haus, wo wir ihre Tochter Celia und den jüngsten Sproß der Familie, Jimmy, kennenlernten.
    Die Zimmer waren nicht sehr groß, aber sauber und hell tapeziert. Da es schon später Nachmittag war, fragte ich, ob wir eine Kleinigkeit zu essen kriegen könnten, jeder ein Omelett von vier Eiern oder so. Mrs. Dillaway machte das sehr gern für uns.
    Wir packten nur rasch unsere Sachen aus und begaben uns dann nach unten. Es gab einen kleinen Aufenthaltsraum für Gäste, mit Fernsehapparat und Bar.
    Mein Blick huschte über die Flaschen, die auf dem Regal standen. Pernod, mein Lieblingsgetränk, war nicht dabei, aber das würde mich nicht umbringen.
    Während uns Helen Dillaway das Essen servierte, fragte ich nach Bernard Hale und Chao Kai.
    »Die Gentlemen sind vor einer Stunde weggegangen«, antwortete die Frau.
    »Wissen Sie, wohin?« fragte ich.
    »Haben Sie die Burg hoch über Laxford gesehen?«
    »Natürlich. War nicht zu übersehen.«
    »Blood Castle«, sagte die Frau. »Da sind sie hingegangen.«
    ***
    Unheimlich, kantig und trotzig ragte die Burg vor ihnen auf. Eine wehrhafte Festung mit hohen Mauern, in denen einst das Grauen gewohnt hatte.
    Und es hatte sich hier wieder eingenistet.
    Professor Bernard Hale hob den Kopf und blickte zu den Zinnen des breiten, runden Wehrturms hoch. Welker Efeu umrahmte das mächtige Tor, das niemanden einließ. Pflanzen gediehen hier entweder nur sehr schlecht oder gar nicht.
    Hale kannte den Grund. Die Burg war auf einem Boden errichtet worden, den finstere Mächte präpariert hatten. Aus uralten Büchern ging hervor, daß die Errichtung dieses Bauwerks viel schneller vonstatten gegangen war, als man es für diese Größe normalerweise berechnen mußte.
    Höllische Helfer sollten damals mitgebaut haben. Tag und Nacht, unermüdlich. Stein auf Stein hatten sie gesetzt, und schwarze Magie hielt sie heute noch zusammen.
    Ein Windstoß brachte Bernard Hales seidendünnes Haar in Unordnung. Er war ein großer, kräftiger Mann, nicht mehr der Jüngste, aber noch recht vital.
    Die Parapsychologie war für diesen Mann nicht nur eine faszinierende Wissenschaft. Sie war zu. seinem Lebensinhalt geworden. Er ging darin buchstäblich auf. Nur dadurch war es ihm möglich gewesen, in Bereiche vorzustoßen, von denen die meisten seiner Kollegen kaum eine Ahnung hatten.
    Hale hatte vor allem eine Methode entwickelt, die es ihm erlaubte, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu berechnen, wo sich in naher Zukunft schwarze Konzentrationen bilden konnten.
    Die Berechnungen waren langwierig und kompliziert. Viele Faktoren mußten berücksichtigt werden, und ein einziger Fehler konnte ein unbrauchbares Ergebnis bringen.
    Aber wenn der Berechnungsvorgang stimmte, ergaben sich zumeist verblüffende Resultate.
    Es lag etwa drei Jahre zurück, da hatte Professor Hale berechnet, daß auf einem Schloß in der Nähe eines Ortes namens Sevenoaks eine magische Flut losbrechen würde.
    Damals hatte Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, noch existiert, und er hatte die Absicht gehabt, eine Zombie-Armee auf die Beine zu stellen. Es wäre ihm
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